| # taz.de -- Iran bei UN-Generalversammlung: Ruhani wirft USA Umsturzversuch vor | |
| > Irans Präsident Ruhani wirft der USA vor, die Sanktionen gegen den Iran | |
| > zerstörten den Handel. Er reagiert damit auf Trump. Der hatte den Iran | |
| > zuvor scharf kritisiert. | |
| Bild: Wirft Trump ein „autoritäres“ Verständnis von internationalen Bezie… | |
| New York ap | Irans Präsident Hassan Ruhani ging in seiner Ansprache bei | |
| der Generalversammlung der Vereinten Nationen zum Gegenangriff auf die | |
| US-Regierung über. Die US-Sanktionen gegen den Iran wüchsen sich zum | |
| „Wirtschaftskrieg“ aus, sie zerstörten den Handel und träfen auch Menschen | |
| außerhalb des Irans, sagte Ruhani am Dienstag in der UN-Vollversammlung. | |
| Die Iraner hätten schon frühere Sanktionen ausgehalten und würden auch | |
| „diese schwierige Phase überstehen“. | |
| Zudem warf Ruhani den USA vor, den Sturz der iranischen Regierung zu | |
| planen. Bilaterale Gespräche mit Washington schließe er unter diesen | |
| Umständen aus. „Auf welcher Grundlage und unter welchen Kriterien können | |
| wir eine Einigung mit einer Administration eingehen, die sich so | |
| danebenbenimmt?“, fragte Ruhani. „Es ist schon ironisch, dass die | |
| US-Regierung noch nicht mal ihren Plan verbirgt, ebenjene Regierung zu | |
| stürzen, die sie zu Gesprächen einlädt.“ | |
| Die USA seien zu einer Rückkehr an den Verhandlungstisch innerhalb des | |
| UN-Sicherheitsrats eingeladen, der den Atomdeal unterstützt. Dort könnten | |
| beide Seiten einander zuhören. Zudem warf Ruhani der Regierung von Trump | |
| ein „autoritäres“ Verständnis von internationalen Beziehungen vor. | |
| US-Präsident Donald Trump hatte den Iran zuvor [1][in seiner Rede vor den | |
| Vereinten Nationen] scharf kritisiert und zu dessen globaler Isolierung | |
| aufgerufen. „Die Führer Irans säen Chaos, Tod und Zerstörung“, sagte Tru… | |
| in der Generaldebatte der Vollversammlung. Den Druck auf Teheran werde er | |
| mit Wirtschaftssanktionen erhöhen, bis die Herrscher dort von ihrer | |
| „blutigen Agenda“ in Syrien und Jemen abließen. | |
| ## Zweifel an Durchschlagskraft | |
| [2][Der US-Ausstieg aus dem Atomabkommen mit dem Iran] und die | |
| Wiedereinführung von Sanktionen werde dessen Führung an den | |
| Verhandlungstisch zurückzwingen, zeigte sich der Präsident später | |
| überzeugt. | |
| Noch während Ruhanis Rede in der Generaldebatte bekräftigte Trumps | |
| nationaler Sicherheitsberater John Bolton die Haltung der USA. Der | |
| Nukleardeal mit dem Iran sei „das schlimmste diplomatische Debakel in der | |
| amerikanischen Geschichte“, sagte Bolton bei einer irankritischen | |
| Veranstaltung in New York. | |
| „Wenn es nach den Mullahs in Teheran geht, sind wir ‚der Große Satan‘, H… | |
| der Unterwelt, Meister des tobenden Infernos. Daher denke ich, dass sie | |
| mich ernstnehmen, wenn ich ihnen heute versichere: Wenn ihr uns, unsere | |
| Verbündeten oder unsere Partner verärgert; wenn ihr unseren Bürgern | |
| schadet; wenn ihr weiter lügt, betrügt, und täuscht, ja, dann droht euch | |
| die Hölle.“ | |
| Den US-Rückzug aus dem Atompakt von 2015, der den Iran an der Entwicklung | |
| von Nuklearwaffen hindern soll, hat Trumps Regierung mit Zweifeln an der | |
| Durchschlagskraft der Übereinkunft begründet. Das Abkommen nehme nicht auf | |
| andere Themenfelder Bezug, die den USA und deren Verbündeten wichtig seien | |
| – etwa der militärische Einfluss Teherans im Nahen Osten und dessen | |
| Raketenprogramm. Zudem werfen die USA dem Land Unterstützung des | |
| internationalen Terrorismus vor, was der Iran zurückweist. | |
| ## Scharfe Kritik | |
| [3][Die EU hält am Atompakt fest] und einigte sich am Montag mit Teheran | |
| auf die Einrichtung einer Finanzinstitution vereinbart, die Zahlungen für | |
| iranische Importe und Exporte wie Ölausfuhren erleichtern soll. Dadurch | |
| sollen die US-Sanktionen gegen den Iran umgangen werden, die auch mit | |
| amerikanischen Drohungen gegen internationale Handelspartner Teherans | |
| einhergehen. | |
| An der Übereinkunft zwischen Deutschland, Frankreich, Großbritannien, | |
| Russland und China mit Teheran äußerte US-Außenminister Mike Pompeo scharfe | |
| Kritik. Das Vorgehen stehe für die „kontraproduktivsten Maßnahmen“, die m… | |
| sich für regionalen und globalen Frieden und Sicherheit vorstellen könne, | |
| erklärte er in New York. | |
| 26 Sep 2018 | |
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