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# taz.de -- Nach Tunesien abgeschobener Sami A.: Anwältin fordert 10.000 Euro
> Da Ultimatum zur Überstellung nach Deutschland ist abgelaufen. Nun hat
> die Anwältin von Sami A. das angedrohte Zwangsgeld eingefordert.
Bild: Seda Basay-Yildiz, Rechtsanwältin von Sami A.
Gelsenkirchen dpa | Die Anwältin des möglicherweise rechtswidrig nach
Tunesien abgeschobenen Islamisten Sami A. hat von der Stadt Bochum das
angedrohte Zwangsgeld von 10.000 Euro eingefordert. „Das Fax ist in der
Nacht raus, das Geld muss gezahlt werden“, sagte die Anwältin Seda
Basay-Yildiz am Mittwoch in Frankfurt der Deutschen Presse-Agentur.
Zuvor war das [1][mit der Androhung des Zwangsgeldes versehene Ultimatum]
des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen ausgelaufen. Demnach musste die Stadt
Bochum Sami A. am Dienstag bis Mitternacht zurückholen – was nicht
passierte. Am Dienstagabend hatte das Oberverwaltungsgericht (OVG)
Nordrhein-Westfalens einen Antrag der Stadt gegen das Ultimatum
zurückgewiesen.
Bislang habe die Stadt Bochum keinerlei Bemühungen entfaltet, der ihr
auferlegten Rückholverpflichtung nachzukommen, hieß es dazu unter anderem
in der Begründung des OVG in Münster.
Sami A. kann nach Angaben tunesischer Behörden zurzeit allerdings auch
nicht nach Deutschland reisen. Sein abgelaufener Pass sei weiter im Besitz
der Behörden, gegen ihn werde weiter ermittelt, hatten diese am Dienstag
mitgeteilt.
Der mutmaßliche Ex-Leibwächter des 2011 getöteten Al-Kaida-Chefs Osama bin
Laden war am 13. Juli aus Deutschland abgeschoben worden, obwohl das
Gelsenkirchener Gericht am Abend zuvor entschieden hatte, dass dies wegen
Foltergefahr in Tunesien nicht zulässig sei. [2][Der Beschluss war aber
erst übermittelt worden,] als die Chartermaschine bereits in der Luft war.
1 Aug 2018
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