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# taz.de -- Rekordverdächtig heißer Sommer: Hundstage für Bauernhöfe
> Angesichts der Hitze fordert Grünen-Chef Robert Habeck eine Umsteuerung
> zur flächengebundenen Landwirtschaft – und erntet Kritik vom
> Bauernverband.
Bild: Der Boden ist ausgetrocknet, die Ernte wird schlecht
Berlin taz | Deutschland steht vor saharaähnlichen Hundstagen – schon jetzt
ist Meteorologen klar, dass 2018 rekordverdächtig warm wird. Nachdem
bereits April, Mai und Juni besonders heiß waren, meldete der Deutsche
Wetterdienst am Montag auch für Juli Temperaturen über dem langjährigen
Durchschnitt: Das Sonnenschein-Soll für den Monat (über 200 Stunden) sei
fast überall erreicht.
Am stärksten leidet die Natur. Von einem „echten Seuchenjahr für die
Landwirtschaft“ sprach Robert Habeck, Grünen-Chef und
Nochlandwirtschaftsminister von Schleswig-Holstein. Dabei geht es für die
Agrarier weniger um die Hitze, die Dürre ist das brennendste Problem: Die
Bauern, „denen es ja auch schon zuvor ökonomisch nicht gut ging“, müssten
in diesem Jahr mit „dramatischen Einbußen rechnen“, sagte Habeck.
Da die Raps- und Getreideernte in diesem Jahr um bis zur Hälfte geringer
ausfallen dürfte, erwägt der Bund bereits, geschädigten Betrieben
Hilfsgelder zur Verfügung stellen.
## Habeck fordert weniger Tiere pro Hof
Habeck wiederholte indes eine Forderung, die abgeschwächt auch von SPD und
CDU mitgetragen wird: weniger Tiere pro Hof – und eine Umsteuerung zur
flächengebundenen Landwirtschaft. Prämien müssten daran gekoppelt werden,
dass eine bestimmte Viehzahl pro Hektar Land nicht überschritten ist.
„Passiert das nicht, wird es zu sehr radikalen Schritten kommen müssen,
nämlich einer Obergrenze der Viehhaltung“, sagte der Obergrüne – etwa zwei
Rinder pro Hektar Land.
„Nicht zielführend“ sei das, entgegnete umgehend Bauernverbandspräsident
Joachim Rukwied. Entscheidend sei doch, dass die Zahl der Tiere zur Region
passe und die Nährstoffkreisläufe – gemeint ist die Entsorgung der Gülle �…
stimmten.
Die neue Düngeverordnung von 2017 setze „dem Tierbestand bereits seine
Grenzen“, fügte Rukwied hinzu. Deutschland hat Ärger mit der EU, weil die
Nitratwerte als Folge von Überdüngung zu hoch sind. Umweltschützer halten
auch die verschärften Regeln für zu lasch. „Die derzeitige Dürre zeigt uns,
dass wir neuen Züchtungsmethoden gegenüber aufgeschlossen sein müssen“,
sagte Rukwied, „um hitze- und trockenheitsresistentere Sorten anbauen zu
können“.
24 Jul 2018
## AUTOREN
Kai Schöneberg
## TAGS
Landwirtschaft
Subventionen
Dürre
Robert Habeck
Ernte
Sommer
Hitze
CRISPR
Landwirtschaft
Gülle
Landwirtschaft
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