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# taz.de -- Folgen des Hochdruckgebiets „Helmut“: Hohe Schäden durch die H…
> Ein gesperrter Flughafen, hohe Ernteeinbußen erwartet, weniger
> Produktivität an Arbeitsplätzen. Und trotzdem gibt es kein Recht auf
> Hitzefrei.
Bild: Löschfahrzeuge wässern die nördliche Landebahn des Flughafens Hannover
Berlin taz | Das Hochdruckgebiet „Helmut“ verursacht mit Hitze und Dürre in
Deutschland hohe Schäden. So war der Flughafen Hannover-Langenhagen bis
Mittwochmorgen über zwölf Stunden gesperrt. Durch die Hitze hatten sich
Betonplatten auf der Landebahn verschoben.
Zudem befürchten vor allem Bäuer*innen hohe Einbußen: In Deutschland fallen
durch Trockenheit pro Jahr Ernteschäden im Wert von 267 Millionen Euro an.
Das ergibt eine Studie des Gesamtverbands der Deutschen
Versicherungswirtschaft (GDV). „In diesem Jahr ist die Gefahr großer
Schäden enorm“, so Andreas Hahn, Experte für Extremwettervorsorge beim GDV.
Der Deutsche Bauernverband teilt die Einschätzung. Genaue Zahlen liegen
allerdings noch nicht vor.
Die Bundesländer entschädigen Bäuer*innen teilweise für Ernteeinbußen.
Eine für die meisten erschwingliche Dürreversicherung ist aber nicht auf
dem Markt. Hahn rechnet mit zunehmenden Extremwetterschäden: „Wir gehen
davon aus, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt.“
Allgemein arbeitet es sich bei Hitze oft weniger produktiv, vor allem in
körperlich anstrengenden Berufen wie dem Straßenbau, sagt Jörg Feldmann von
der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Für die Arbeit
drinnen gelten zudem besondere Regeln: „Ab 30 Grad Raumtemperatur muss der
Arbeitgeber Maßnahmen treffen, um die Arbeit erträglicher zu machen“, so
Feldmann.
Arbeitgeber*innen seien auch verpflichtet, ihre Mitarbeiter*innen im
Gebäude vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Bei über 35 Grad dürfe
man Räume gar nicht mehr zum Arbeiten benutzen. Arbeitnehmer*innen nach
Hause zu schicken ist laut Feldmann aber meist der letzte Schritt: „Ein
Recht auf Hitzefrei gibt es grundsätzlich nicht“.
Der letzte vergleichbar heiße Sommer in Europa war vor drei Jahren. Doch
nur die Hitzewelle 2003 verursachte ähnlich große wirtschaftliche Schäden
wie dieser Sommer. EU-weit starben damals etwa 70.000 Menschen vorzeitig
durch die Wärmebelastung. Die EU-Agrarproduktion brach ein. Insgesamt lag
der wirtschaftliche Schaden bei etwa 10 Milliarden Euro. Der Sommer 2003
war nach den ersten Studien noch als Ereignis eingeschätzt worden, das nur
alle 500 Jahre auftreten würde. Doch durch den Klimawandel werden extreme
Wettersituationen immer häufiger.
26 Jul 2018
## AUTOREN
Leonardo Pape
## TAGS
Hitze
Dürre
Wirtschaft
Schwerpunkt Bio-Landwirtschaft
Landwirtschaft
Sommer
Schwerpunkt Klimawandel
Landwirtschaft
Landwirtschaft
Sommerwetter
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