| # taz.de -- Rettungsschiff „Lifeline“ im Mittelmeer: Berlin will Flüchtlin… | |
| > Die „Lifeline“ darf in einem Hafen auf Malta anlegen. Berlins | |
| > rot-rot-grüner Senat erklärt sich bereit, die Bootsflüchtlinge | |
| > aufzunehmen. | |
| Bild: Für die „Lifeline“ geht es jetzt in einen sicheren Hafen | |
| Berlin taz | Berlin hat sich bereit erklärt, Flüchtlinge des seit Tagen auf | |
| dem Mittelmeer wartenden Rettungsschiffs „Lifeline“ aufzunehmen. Der | |
| Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) forderte von der | |
| Bundesregierung, „dass sie alles unternimmt, um diese humanitäre Krise vor | |
| unserer Tür zu beenden“. Weiter sagte er: „Und ich kann das auch für unse… | |
| Koalition hier in Berlin sagen, dass wir natürlich bereit sind, Menschen zu | |
| helfen, die Schutz und Sicherheit suchen.“ | |
| Müller äußerte sich am Rande der Ehrenbürgerschaftsverleihung an die beiden | |
| Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer und Inge Deutschkron. Zuvor hatte | |
| sich Müller mit seinen Koalitionspartnern, dem Kultursenator Klaus Lederer | |
| (Linke) und der Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne), auf dieses | |
| Vorgehen verständigt. Berlin wolle die Geflüchteten in Kooperation mit | |
| anderen Städten aufnehmen. | |
| Lederer sagte der taz: „Die humanitäre Katastrophe um die Lifeline zeigt | |
| deutlich, dass eine europäische Abschottung nur eine Katastrophe nach der | |
| nächsten produzieren wird.“ Daher sei es „absolut zwingend zu | |
| gesamteuropäischen solidarischen Lösungen zu kommen.“ Er bestätigte, dass | |
| es bereits Verhandlungen mit Barcelona und Neapel gegeben habe, die | |
| ebenfalls bereit seien, einen Teil der Menschen aufzunehmen. „ich bin froh, | |
| dass aus den Städten der Impuls kommt, der Abschottungs- und | |
| Augen-zu-Politik zu widerstehen“, so Lederer. | |
| Pop sagte der taz: „Wir fordern die Bundesregierung auf, eine humanitäre | |
| Lösung zu finden. Berlin ist bereit zu helfen und Menschen aufzunehmen.“ | |
| Berlins Integrationssenatorin Elke Breitenbach (Linke) bestätigte der taz: | |
| „Wir haben die Kapazitäten, um die Geflüchteten aufzunehmen.“ Allerdings | |
| könne Berlin dies nicht allein entscheiden: „Rechtlich ist es so, dass wir | |
| die Erlaubnis der Bundesregierung dafür brauchen“, so Breitenbach. Nötig | |
| ist also die Zustimmung von Innenminister Horst Seehofer (CSU); dies regele | |
| Paragraph 23, Absatz 1 des Aufenthaltsrechts. Lederer sagte in Richtung der | |
| Bundesregierung: „Alle, die die Abschottung betreiben, bleiben letztlich | |
| mitverantwortlich für das Sterben im Mittelmeer.“ | |
| Berlins Linken-Landesvorsitzende Katina Schubert sagte der taz: „Wir haben | |
| lange daran gearbeitet, dass wir da solidarisch unterstützen können.“ Sie | |
| sei froh, dass Michael Müller nun vorangehe. „Perspektivisch möchten wir | |
| ein Netzwerk solidarischer Städte aufbauen, um dem Rechtsruck in Europa | |
| etwas entgegenzusetzen“, so Schubert. | |
| Das Dresdner Rettungsschiff „Lifeline“ hat unterdessen die Erlaubnis | |
| erhalten, auf Malta anzulegen. Ministerpräsident Guiseppe Conte teilte am | |
| Dienstag nach Gesprächen mit dem maltesischen Regierungschef Joseph Muscat | |
| mit, die „Lifeline“ könne in dem Inselstaat anlegen. Italien sei | |
| seinerseits bereit, einen Teil der Menschen an Bord aufzunehmen. Er hoffe, | |
| dass andere EU-Staaten diesem Beispiel folgten. Auch Schleswig-Holsteins | |
| Landesregierung hat sich bereit erklärt, einige der Geflüchteten an Bord | |
| des Rettungsschiffes aufzunehmen. | |
| Seit vergangenen Donnerstag harrt die „Lifeline“ [1][mit 234 geretteten | |
| Flüchtlingen an Bord] auf internationalem Gewässer aus. Italien und auch | |
| Malta hatten sich bislang geweigert, das Schiff anlegen zu lassen. | |
| 26 Jun 2018 | |
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| Erik Peter | |
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