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# taz.de -- UN prangert US-Migrationspolitik an: Kinder werden von Eltern getre…
> Die UN fordern von den USA, Kindern von illegal Eingewanderten nicht mehr
> in Heimen unterzubringen. Trump gibt den Demokraten die Schuld an der
> Praxis.
Bild: Kinder von illegalen Migranten werden in den USA von ihren Eltern getrenn…
Genf afp | Das UN-Menschenrechtskommissariat hat die USA aufgefordert,
Kinder von illegal ins Land gekommenen Einwanderern nicht weiter von ihren
Eltern zu trennen. Die USA müssten diese Praxis sofort stoppen, sagte
Sprecherin Ravina Shamdasani am Dienstag in Genf. Die US-Regierung
verteidigte ihr Vorgehen jedoch.
Es stelle einen schweren Verstoß gegen Kinderrechte dar, Familien zu
trennen, sagte die UN-Sprecherin. Das „beste Interesse des Kindes“ müsse
immer an erster Stelle kommen, unabhängig von den jeweiligen Zielen der
Einwanderungspolitik, mahnte sie.
US-Justizminister Jeff Sessions sagte jedoch in einem Radiointerview: „Wenn
Menschen nicht von ihren Kindern getrennt werden wollen, dann sollten sie
sie nicht mitbringen.“ Sessions hatte im Mai eine „Null Toleranz“-Politik
gegenüber Menschen ausgerufen, die über die US-mexikanische Grenze illegal
ins Land kommen.
Schon Monate zuvor hatten die US-Behörden im Zuge der rigorosen
Einwanderungspolitik von Präsident Donald Trump damit begonnen, illegal
über die Grenze gelangten Eltern ihre Kinder wegzunehmen und diese in
Heimen unterzubringen. Nach Angaben der US-Regierung wurden seit Oktober
schon hunderte Familien auf diese Weise getrennt.
## Trump macht Demokraten verantwortlich
Angewendet wird diese Praxis auch bei Menschen, die sich nach ihrem
illegalen Grenzübertritt von sich aus an die US-Behörden wenden, um Asyl zu
beantragen. Ein Großteil von ihnen stammt aus den zentralamerikanischen
Staaten El Salvador, Guatemala und Honduras und ist auf der Flucht vor
extrem gewalttätigen Jugendbanden.
Trump machte am Dienstag die oppositionellen Demokraten für die
Familientrennungen an der Grenze verantwortlich. Die Gesetze zur
Grenzsicherheit sollten geändert werden, aber die Demokraten „können nicht
die Kurve kriegen“, kritisierte der Präsident im Kurzbotschaftendienst
Twitter.
Er verwies auf sein Projekt des Mauerbaus an der Grenze zu Mexiko, für das
ihm der Kongress bislang die verlangten Milliardensummen verweigert. Trump
suggerierte mit seiner Twitter-Botschaft, dass durch robustere und
ausgedehntere Grenzanlagen die illegale Einwanderung eingedämmt und damit
auch Familientrennungen vermieden würden.
Senator Jeff Merkley von den Demokraten prangerte seinerseits die
Trump-Regierung an: Durch die Trennung von ihren Eltern werde den über die
Grenze gekommenen Kindern ein „Trauma“ aufgezwungen. Diese Minderjährigen
würden in eingezäunten Anlagen festgehalten, die Hundezwingern ähnelten,
berichtete der Parlamentarier, der solche Zentren besucht hatte. „Dies ist
keine Null-Toleranz-Politik. Dies ist eine Null-Menschlichkeit-Politik“,
sagte er.
6 Jun 2018
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Migration
USA
Einwanderungspolitik
Kinder
Schwerpunkt USA unter Trump
Schwerpunkt USA unter Trump
Mexiko
Migration
Donald Trump
Einreiseverbot
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