# taz.de -- Handelskonflikt zwischen USA und EU: Trump plant Ausnahmen | |
> Die angedrohten Strafzölle sollen wohl vorerst nicht für Mexiko und | |
> Kanada gelten. Trotzdem regt sich Kritik für das Vorhaben – auch aus den | |
> eigenen Reihen. | |
Bild: Präsident Trump reicht Kanada und Mexiko die Hand – zumindest für 30 … | |
Washington afp | Von den [1][geplanten US-Strafzöllen auf Stahl und | |
Aluminium] sollen Kanada und Mexiko offenbar zunächst verschont bleiben. | |
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, sagte am Mittwoch, die | |
US-Regierung erwäge mögliche Ausnahmeregelungen für mehrere Länder, und | |
nannte die beiden Nachbarstaaten. Anderen Ländern droht allerdings eine | |
Konfrontation im Handelsstreit, China kündigte am Donnerstag eine | |
„angemessene Reaktion“ an. Die EU drohte zuvor mit Gegenzöllen. | |
Laut der New York Times könnte US-Präsident Donald Trump die Strafzölle | |
bereits am Donnerstag verhängen. Für Kanada und Mexiko könne es | |
„potenzielle Ausnahmen“ geben, die dann möglicherweise auch noch auf | |
„andere Länder“ ausgedehnt werden könnten, sagte Sanders. Das Kriterium s… | |
dabei die nationale Sicherheit. | |
Die US-Regierung beruft sich bei den geplanten Strafzöllen auf einen | |
Gesetzesartikel zu den nationalen Verteidigungsinteressen. Ihr Argument | |
lautet, dass eine zu hohe Abhängigkeit von Stahl- und Aluminiumimporten die | |
nationale Sicherheit gefährde, da diese Produkte für das Militär und die | |
Infrastruktur von essenzieller Bedeutung seien. | |
Die Zeitung Washington Post berichtete unter Berufung auf ranghohe | |
Vertreter der US-Regierung, Kanada und Mexiko sollten zunächst für 30 Tage | |
von den Strafzöllen ausgenommen werden. Die Ausnahmeregelung könne | |
verlängert werden, wenn es Fortschritte bei der Neuverhandlung des | |
Nafta-Freihandelsabkommens zwischen den drei Ländern gebe. | |
30 Tage sorgenfrei? | |
Entsprechende Ausnahmen für Mexiko und Kanada hatte Trump am Montag | |
angedeutet. Voraussetzung sei, dass ein „neues und faires“ Abkommen | |
unterzeichnet werde. | |
Trump hatte am Donnerstag vergangener Woche Strafzölle von 25 Prozent auf | |
Stahl und zehn Prozent auf Aluminium angekündigt. Auf diese Weise will er | |
die heimische Branche vor nach seiner Ansicht unfairer Konkurrenz schützen. | |
Sein Handelsminister Wilbur Ross sagte dem Sender CNBC, die Entscheidung | |
für Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte sei „wohl durchdacht“ getroffen | |
worden. Einen Handelskrieg strebten die USA aber nicht an. | |
US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte, es würden „Ausnahmeregelungen“ | |
geprüft. Die Regierung werde von Fall zu Fall „Deals aushandeln“. | |
Diese jüngsten Äußerungen weichen von der harten Haltung Trumps und einiger | |
seiner Berater ab, die am Wochenende angekündigt hatten, die Strafzölle | |
würden ausnahmslos für alle Länder gelten. Trumps Wirtschaftsberater Gary | |
Cohn, ein überzeugter Anhänger des Freihandels, [2][hatte sich in dem | |
Streit um die Strafzölle nicht durchsetzen können und war am Dienstag | |
zurückgetreten.] | |
Kritik aus den eigenen Reihen | |
In einem Brief an Trump äußerten sich am Mittwoch rund hundert | |
republikanische Kongressabgeordnete besorgt über die Pläne. Sie fürchteten | |
Folgen für US-Unternehmen und forderten „gezieltere“ Maßnahmen. | |
Chinas Außenminister Wang Yi kündigte für den Fall einer Verhängung von | |
US-Strafzöllen eine „angemessene und notwendige Reaktion“ an. Ein | |
Handelskrieg mit den USA werde niemandem nützen, sagte er in Peking. „Einen | |
Handelskrieg zu wählen, ist sicherlich das falsche Rezept.“ | |
Die EU ist bereit, im Fall von US-Strafzöllen auf Stahl und Aluminium | |
[3][mit Gegenzöllen auf US-Produkte zu reagieren – besonders auf Whiskey.] | |
EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström stellte am Mittwoch konkrete | |
Optionen vor, um auf protektionistische Maßnahmen aus Washington zu | |
reagieren. Eine Entscheidung sei noch nicht getroffen worden aber die EU | |
„steht bereit, um angemessen zu reagieren“, sagte Malmström. | |
8 Mar 2018 | |
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