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# taz.de -- Aufruf zu sozialem Bündnis: Für eine gerechte Gesellschaft
> Linke inner- und außerhalb der SPD sammeln sich in einer neuen Plattform.
> Sie sprechen Enttäuschte an und wollen der Spitze Dampf machen.
Bild: „Zeit für Gerechtigkeit“ finden linke AktivistInnen in und um die SP…
BERLIN taz | Als Linker kann man in diesen Zeiten leicht verzweifeln. Die
Rechten werden in Europa stärker, eine rot-rot-grüne Mehrheit im Bund ist
in weiter Ferne und die SPD schleppt sich in eine Große Koalition.
Linke Politiker und Aktivistinnen um den SPD-Bundestagsabgeordneten Marco
Bülow geben darauf nun eine eigene Antwort: Sie gründen die „Progressive
Soziale Plattform“, um Menschen zu vernetzen, die eine soziale, progressive
Politik wollen. „Wir haben die Hoffnung, einiges bewegen zu können, gerade
in der Zeit, wo viele enttäuscht sind“, sagte Bülow am Mittwoch.
In dem Gründungsaufruf wird eine gerechte und offene Gesellschaft
gefordert. Das Bündnis will bezahlbare Wohnungen, faire Steuern und mehr
Klimaschutz, es möchte sich der Aushöhlung von Grundrechten beim Asyl oder
bei der Privatsphäre entgegenstellen. Der Aufruf wurde auf der
Internetseite [1][www.plattform.pro] und in sozialen Netzwerken
freigeschaltet. Mit der Arbeit beginnen will das Bündnis erst, wenn 5.000
UnterstützerInnen gesammelt sind.
30 ErstunterzeichnerInnen stehen unter dem Aufruf. Dabei sind
Sozialdemokraten wie Bülow, die Bundestagsabgeordnete Cansel Kiziltepe oder
Michael Müller, Chef der Naturfreunde Deutschland. Auch Ex-Justizministerin
Herta Däubler-Gmelin und Wirtschaftswissenschaftler Heiner Flassbeck haben
unterschrieben. Flassbeck war parteiloser Staatssekretär unter dem
damaligen SPD-Finanzminister Oskar Lafontaine. Als Nicht-SPDler dabei sind
unter anderem auch Lea Brunn von der Partei Demokratie in Bewegung oder
Inklusions-Aktivist Raul Krauthausen.
Bülow ließ offen, ob es um die Erneuerung der SPD geht – oder um den Aufbau
einer Alternative. „Wir glauben, dass es Druck von innen und von außen
braucht.“ Mitgliedsbeiträge oder Hierarchien wird es nicht geben. Die
Organisation soll online erfolgen, aber es soll auch örtliche Treffen und
Demonstrationen geben. Geplant sei ein Forum für „Menschen, die sich nach
einer starken und echten sozialdemokratischen Kraft sehnen“.
Die Unterstützer äußerten sich skeptisch zu einer Kooperation mit
Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht, [2][die ebenfalls für eine linke
Sammlungsbewegung wirbt.] Wagenknecht stehe eher für „linke Politik im
nationalen Rahmen. Das ist keine europäische Politik, wie wir sie wollen“,
sagte der Berliner SPD-Politiker Kevin Hönicke. Der Vorsitzende der AG
Migration in der SPD, Aziz Bozkurt, sagte mit Blick auf migrationskritische
Töne der Linken: „Ich weiß nicht, ob sich Sahra Wagenknecht bei uns so wohl
fühlen würde.“
8 Mar 2018
## LINKS
[1] http://www.plattform.pro
[2] /Sahra-Wagenknecht-ueber-linke-Politik/!5489946
## AUTOREN
Ulrich Schulte
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