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# taz.de -- Kommentar Petry und die AfD-Fraktion: Kein kluger Schachzug
> Petrys Entscheidung als Fraktionslose in den Bundestag zu gehen, zeigt
> die Gräben in der AfD. Doch so einfach wird sich das Problem AfD nicht
> lösen.
Bild: Frauke Petry verlässt die AfD-Pressekonferenz und lässt ihren Parteikol…
Kaum hat die AfD einen fulminanten Wahlsieg hingelegt, eskaliert bei den
Rechtspopulisten der Führungsstreit. Parteichefin Frauke Petry hat
entschieden, der Fraktion nicht anzugehören. Doch wer jetzt auf eine
folgenschwere Spaltung der AfD hofft, dürfte sich zu früh freuen. So wird
sich das Problem mit der AfD wohl nicht erledigen.
Um Petry ist es einsam geworden. Die AfD-Chefin hat mit ihren Alleingängen
innerhalb der Partei selbst viele vergrätzt, die eigentlich ihrer Ansicht
sind. Die Entscheidung, sich von der Fraktion abzuspalten, gehört dazu.
Petry, mit einem extrem guten Ergebnis in Sachsen und einem Direktmandat
ausgestattet, hätte in der Fraktion noch einmal für ihre Positionen kämpfen
können. Darauf hat sie verzichtet.
So sieht die Entscheidung mehr nach persönlicher Verletzung und weniger
nach einem klugen politischen Schachzug aus – auch wenn er wohl von langer
Hand geplant ist. Vermutlich werden ihr auf ihrem Weg nur wenige folgen.
Wohin das führt, hat Parteigründer Lucke vorgemacht: in die politische
Bedeutungslosigkeit.
In der Fraktion steckt dennoch Sprengstoff: unbekannte Kandidaten, die in
den Bundestag einziehen, die eigentlich die Listen nur auffüllen sollten,
die politisch unerfahren und zudem unkalkulierbar sind. Auch sitzen in der
Fraktion alle Strömungen der zutiefst gespalteten Partei. Viel wird deshalb
davon abhängen, ob Alexander Gauland, der starke Mann in der Fraktion, klug
agiert. Ob er allen das Gefühl geben kann, in der Fraktionsspitze und ihrem
Kurs vertreten zu sein. Und ob er die Ränder auf beiden Seiten einhegen
kann.
Ob das klappt, ist offen. Doch niemand sollte sich darauf verlassen, dass
es schiefgeht. Rhetorisch hat Gauland schon einen Gang zurückgeschaltet.
Und inhaltlich sind die Strömungen in der AfD gar nicht so weit
voneinander entfernt. Eine Weile wird sich die Partei mit sich selbst
beschäftigen. Die sollten alle anderen dafür nutzen, sich für die Zeit
danach zu wappnen.
[1][Lesen Sie mehr zur Bundestagswahl 2017 in unserem Schwerpunkt]
25 Sep 2017
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## AUTOREN
Sabine am Orde
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