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# taz.de -- Nach Vorbild des Türkei-Modells: Flüchtlingsdeal auch für Libyen
> Um die Balkanroute zu schließen und Flüchtlinge fernzuhalten, gibt die EU
> sechs Milliarden Euro aus. Mit derselben Summe will sie die
> Mittelmeerroute kappen.
Bild: Nicht nur Wasser, auch viel Geld soll Menschen die Flucht über Libyen na…
Rom dpa | Der Präsident des EU-Parlaments hat einen [1][Flüchtlingsdeal]
mit Libyen [2][nach türkischem Vorbild] vorgeschlagen, damit [3][weniger
Migranten] nach Europa kommen. „Es ist richtig, in Libyen zu investieren.
Und ich glaube, man muss die gleiche Summe, die wir in der Türkei
investiert haben, um die Balkanroute zu schließen, ausgeben, um die Route
über das Mittelmeer zu schließen“, sagte der Italiener Antonio Tajani der
Deutschen Presse-Agentur in Rom. Dieser Deal müsse auch Länder wie Niger
und Tschad einbeziehen.
Im Rahmen des Flüchtlingsabkommens mit der Türkei hat die EU der Türkei
sechs Milliarden Euro bis 2018 zugesagt. Dafür werden Migranten in der
Türkei gehalten.
Allerdings seien im Bürgerkriegsland Libyen mehr Kontrollen notwendig, so
Tajani. Die Flüchtlingslager in dem Land dürften nicht mehr
„Konzentrationslagern“ gleichen. Vielmehr müssten die Menschenrechte
respektiert werden. „Wir verschenken kein Geld, als wäre es ein Fest.“
Libyen ist seit Jahren in Chaos versunken und hat keine funktionsfähige
Regierung. Aus dem nordafrikanischen Land legen derzeit die meisten
Migranten in Richtung Italien ab. Menschenrechtsorganisationen prangern
immer wieder schreckliche Zustände in den Lagern und schwerste
Misshandlungen von Migranten an.
Zuletzt hatte die italienische Regierung Vereinbarungen unter anderem mit
der libyschen Küstenwache gemacht, damit die Flüchtlinge nicht mehr nach
Italien kommen. Die Zahl war zuletzt auch drastisch gefallen. Das
Migrationsproblem sei aber bei weitem nicht gelöst, so Tajani. „Wir sind am
Anfang einer neuen Phase. Es reicht nicht, was nun gemacht wurde.“ Wenn man
eine Route schließe, ohne die Probleme in Afrika zu lösen, öffneten sich
woanders „zwei, drei, vier neue Routen“.
10 Sep 2017
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