# taz.de -- Portrait US-amerikanischer Neonazi: Hexenmeister des Ku-Klux-Klan | |
> David Duke lief schon zu seinen Studienzeiten in Nazi-Uniform auf dem | |
> Campus herum. Jetzt wettert er gegen Politiker, Medien und NGOs. | |
Bild: David Duke inmitten seiner Fans | |
Es ist noch nicht so lange her, da brachte David Duke den damaligen | |
Präsidentschaftskandidaten Donald Trump schon einmal in Verlegenheit. Er | |
wisse gar nicht, wer das sei, sagte Trump damals über einen der | |
bekanntesten US-amerikanischen Nazis, Antisemiten, Holocaustleugner und | |
Verfechter weißer Vorherrschaft. Das war im März letzten Jahres, und da | |
hatte der 56-jährige Duke dem Mann, der acht Monate später tatsächlich zum | |
US-Präsidenten gewählt werden sollte, gerade seine Unterstützung | |
zugesichert. | |
Das hat Duke jetzt wiederholt: Er war einer der Hauptredner auf der | |
rechtsextremen „Unite the Right“-Demonstration in Charlottesville am | |
Samstag. In die Fernsehkameras sagte Duke über die Kundgebung: „Das ist ein | |
Wendepunkt für die Menschen dieses Landes. Wir sind entschlossen, unser | |
Land zurückzuerobern, wir werden das Versprechen von Donald Trump erfüllen, | |
und daran glauben wir, darum haben wir Donald Trump gewählt.“ | |
Duke war schon an der Uni als Verehrer des Nationalsozialismus aufgefallen, | |
war auf dem Campus mit Nazi-Uniform herumgelaufen. In Louisiana gründete er | |
– so jedenfalls seine eigene Behauptung – den Ku-Klux-Klan neu, wurde | |
„Großer Hexenmeister“, die oberste Führungsstufe des Klans, und versuchte, | |
die Organisation zumindest optisch zu modernisieren. | |
Mehrere Versuche, zunächst für die Demokratische Partei, dann für die | |
Republikaner, in öffentliche Ämter gewählt zu werden, scheiterten, darunter | |
auch zwei Anläufe zu Präsidentschaftskandidaturen der Republikaner, für die | |
er allerdings insgesamt vier Jahre als Abgeordneter im Repräsentantenhaus | |
von Louisiana saß. | |
Auf Twitter ließ Duke nach den Ereignissen von Charlottesville eine ganze | |
Tirade gegen republikanische und demokratische Politiker, die | |
„zionistischen Medien“ und die „Black Lives Matter“- und Antifa-Bewegung | |
los. Grundlos seien die armen weißen Rassisten dort angegriffen worden, die | |
Polizei habe sie nicht geschützt, und dann werde ihnen auch noch die Schuld | |
für die Gewalt in die Schuhe geschoben. Das erinnert in der Tat an die | |
Nicht-Distanzierung von Präsident Trump. | |
13 Aug 2017 | |
## AUTOREN | |
Bernd Pickert | |
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