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# taz.de -- Kontakte des Trump-Teams zu Russland: Der Junior hat die Finger im …
> Im Juni 2016 trafen sich Trumps Sohn und Schwiegersohn mit einer
> russischer Anwältin, die Kontakt zum Kreml hat. Es soll um die
> Clinton-Kampagne gegangen sein.
Bild: Donald Trump junior bei der Republican National Convention im Juli 2016
Washington afp/dpa | Kurz nach seinem Treffen mit dem russischen Staatschef
Wladimir Putin sieht sich US-Präsident Donald Trump mit neuen Enthüllungen
zu den Russland-Kontakten seines Wahlkampfteams konfrontiert. Wie die New
York Times [1][berichtete], hatten sich der älteste Sohn des heutigen
Präsidenten und sein Schwager Jared Kushner im Juni 2016 mit einer
russischen Anwältin getroffen. Diese habe im Vorfeld kompromittierende
Informationen über die damalige Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton
in Aussicht gestellt.
Bei dem Treffen, an dem auch Trumps damaliger Wahlkampfchef Paul Manafort
teilgenommen habe, handele es sich um den frühesten bislang bekannten
Russland-Kontakt dieser Art von Wahlkampfmitarbeitern Trumps, berichtete
die Zeitung am Sonntag unter Berufung auf mehrere Mitarbeiter des Weißen
Hauses.
Donald Trump junior bestätigte das Treffen mit der Anwältin Natalia
Veselnitskaja, die mit dem Kreml vernetzt ist. Er bestätigte auch, dass es
darin unter anderem um die Clinton-Kampagne gegangen war. Die Anwältin habe
angeführt, über Informationen zu verfügen, wonach „Personen mit
Verbindungen nach Russland“ die Parteizentrale der US-Demokraten finanziell
unterstützten und auch Clinton unter die Arme griffen.
Im Verlauf des Gesprächs sei jedoch schnell klar geworden, dass
Veselnitskaja über „keine bedeutsamen Informationen“ verfügt habe, erklä…
der Trump-Sohn. Ihr eigentliches Anliegen seien die Adoptionen russischer
Kinder durch Paare in den USA gewesen, die Putin zuvor ausgesetzt hatte.
Ihre Angaben, über kompromittierende Informationen zur Clinton-Kampagne zu
verfügen, seien nur ein „Vorwand“ gewesen, damit das Treffen zustande
komme.
## Mail eines Musikpublizisten gibt Aufschluss
Doch wie die New York Times am Motangabend (Ortszeit) unter Berufung auf
drei mit der Sache vertraute Personen berichtet, muss Trump junior sogar
davon ausgegangen sein, dass ihm versprochene, möglicherweise
kompromittierende Informationen über Hillary Clinton von der russischen
Regierung stammen. Vor einem Gespräch mit der Anwältin sei Donald Trump jr.
per E-Mail informiert worden, dass das Material Teil einer Bemühung der
russischen Regierung sei, seinem Vater zum Sieg zu verhelfen.
Die E-Mail stammte demnach von dem Musikpublizisten Rob Goldstone. Dieser
hatte mehreren US-Medien bestätigt, dass er das Treffen zwischen Trump Jr.
und der Anwältin Natalia Veselnitskaja arrangiert hatte.
Goldstones Nachricht deute darauf hin, dass die russische Regierung Quelle
der potenziell schädlichen Informationen gewesen sei, berichtete die New
York Times. Die E-Mail gehe aber nicht auf die Bemühungen Moskaus ein,
Trumps Wahlkampfteam zu helfen. Es gebe keinen Beweis dafür, dass die
versprochenen Informationen in Zusammenhang mit den Hackerangriffen auf die
Demokraten stünden, schrieb die Zeitung weiter.
## Worum ging es wirklich beim Gespräch?
Noch im März hatte Donald Trump junior in einem Interview der New York
Times geleugnet, überhaupt an irgendwelchen Treffen mit russischen
Staatsbürgern teilgenommen zu haben, in denen es um den US-Wahlkampf
gegangen sei.
Am vergangenen Wochenende sagte der Trump-Sohn dann auf Anfrage der Zeitung
zunächst, dass es bei dem Treffen mit Veselnitskaja um die Adoptionen
gegangen sei, die Clinton-Kampagne nannte er nicht als Gesprächsthema. Erst
später räumte er ein, dass es auch um den Wahlkampf der Trump-Rivalin
gegangen sei.
Veselnitskaja erklärte ihrerseits, über den US-Wahlkampf sei bei dem
Gespräch „nicht im geringsten“ gesprochen worden„. Auch habe sie das
Gespräch nicht im Auftrag der russischen Regierung geführt. Ein
US-Präsidentensprecher wiederum beteuerte, dass Trump Senior damals nicht
von dem Treffen gewusst habe.
Die US-Geheimdienste sind überzeugt, dass Moskau hinter den Hackerangriffen
auf die Parteizentrale der Demokraten und das Clinton-Team steckte und
damit den Ausgang der Wahl zugunsten Trumps beeinflussen wollte. Ein vom
US-Justizministerium eingesetzter Sonderermittler geht dem Verdacht nach,
dass es Absprachen zwischen Trump-Mitarbeitern und Moskau über die
russischen Cyberinterventionen gegeben haben könnte.
11 Jul 2017
## LINKS
[1] https://www.nytimes.com/2017/07/08/us/politics/trump-russia-kushner-manafor…
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