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# taz.de -- Trump Jr. verteidigt Russland-Kontakte: E-Mails veröffentlicht
> In der Russland-Affäre geht Trump Jr. in die Offensive: Erst
> veröffentlicht er umstrittene E-Mails, dann macht er seinem Ärger in
> einem Interview Luft.
Bild: Will nichts falsch gemacht haben: Donald Trump Jr.
Washington dpa/ap | Der wegen seiner Russland-Kontakte unter Druck stehende
Sohn von US-Präsident Donald Trump hat ein Treffen mit einer russischen
Anwältin im Wahlkampf 2016 verteidigt. Zwar hätte er die Dinge im
Nachhinein wahrscheinlich anders gemacht, sagte Donald Trump Jr. am
Dienstagabend dem Fernsehsender Fox News. Allerdings sei das Treffen ohne
Bedeutung.
Ohne die Vorwürfe hätte er sich sogar gar nicht daran erinnert, sagte Trump
Jr.. „Es waren im wahrsten Sinne des Wortes vergeudete 20 Minuten, die eine
Schande waren.“ Der 39-Jährige stritt zudem ab, seinem Vater von dem
Treffen erzählt zu haben. „Es gab nichts zu erzählen.“
Trump Jr. hatte am Dienstag einen E-Mail-Wechsel mit dem Publizisten Rob
Goldstone veröffentlicht, der nach seinen Angaben zu einer Begegnung mit
einer russischen Anwältin führte. Daraus geht hervor, dass ihm belastende
Informationen über die Konkurrentin seines Vaters, Hillary Clinton, in
Aussicht gestellt wurden, die von der russischen Regierung stammen sollen.
Juristen und führende Demokraten erhoben den Vorwurf, die E-Mails
enthüllten kriminelle Absichten. Einige Stimmen sprachen davon, die Grenze
zum Landesverrat könnte erreicht sein.
Der Präsident lobte seinen Sohn dagegen für die Offenheit, mit der er seine
E-Mail-Konversation publik gemacht habe. Er twitterte: „Er ist ein
großartiger Mensch, der unser Land liebt!“
Trump Jr. sagte, ihm habe jemand eine E-Mail geschickt. Er könne nichts
dafür, was ihm geschickt werde. Er habe sie gelesen und geantwortet. Für
ihn sei dies Erkundung der Opposition gewesen. Eventuell hätten die
Schreiber etwas gehabt, vielleicht konkrete Beweise für all die
Geschichten, die er gehört habe. „Also dachte ich, ich will es hören.“
## Der Vizepräsident distanziert sich
Nach Bekanntwerden der E-Mails von Trump Jr. ließ Vizepräsident Mike Pence
über seinen Anwalt Marc Lotter umgehend eine Erklärung veröffentlichen, in
der er sich von der Angelegenheit distanziert. Pence habe von dem Treffen
von Trump Jr. mit der Anwältin nichts gewusst und sei damals noch nicht im
Trump-Team gewesen. Dies wurde in Washington als ein erstes Anzeichen für
eine mögliche Absetzbewegung des Vizepräsidenten von Trump gewertet. Das
Weiße Haus wies diese Vermutung zurück.
Den veröffentlichten Dokumenten zufolge meldete sich Goldstone am 3. Juni
2016 bei Trumps Sohn. Ein Klient habe ihn kontaktiert, weil ein russischer
Staatsanwalt sich mit dem Vater dieses Klienten getroffen habe und diesem
Dokumente über Clinton für Trumps Wahlkampfteam angeboten habe. „Das sind
offensichtlich hochrangige und sensible Informationen, aber es ist Teil der
Unterstützung Russlands und der Regierung für Herrn Trump (…)“, heißt es…
der E-Mail weiter.
Trump Jr. antwortete am selben Tag: „Es sieht so aus, als ob wir Zeit
hätten, und wenn es das ist, was Du sagst, liebe ich es, besonders später
im Sommer.“ Damit meinte er belastendes Material über Clinton, das näher am
Wahltermin im Herbst besonders nützlich sein könnte. In dem weiteren
Schriftverkehr vereinbarten beide einen Termin. Goldstone erwähnt in diesem
Zusammenhang eine „Anwältin der russischen Regierung“.
Natalia Veselnitskaja, die Anwältin, mit der sich der 39-jährige Sohn
Trumps am 9. Juni 2016 getroffen hat, bestritt, jemals für den Kreml
gearbeitet zu haben. Vom Kreml hieß es, man kenne die Frau nicht. Trump Jr.
hatte schon zuvor eingeräumt, dass ihm vor dem Treffen „hilfreiche
Informationen“ versprochen worden seien.
US-Geheimdienste beschuldigen Moskau, hinter Attacken auf E-Mail-Konten der
Demokraten zu stehen. Sie werfen dem Kreml vor, sich auf diese Weise in den
Wahlkampf eingemischt zu haben, um Trump zu helfen und seiner Konkurrentin
Clinton zu schaden. Ein Sonderermittler und mehrere Kongressausschüsse
untersuchen, ob es dabei Absprachen mit Trumps Wahlkampflager gab.
12 Jul 2017
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