| # taz.de -- Kommentar EU-Freihandel mit Japan: Undurchsichtige Einigung | |
| > Dem Jefta-Abkommen fehlt es an Transparenz: Die wichtigsten Dokumente | |
| > blieben geheim, die offenen Kapitel werden im Hinterzimmer geklärt. | |
| Bild: Sie sind sich einig | |
| Langsam nervt die Symbolpolitik der EU und ihrer deutschen Kanzlerin. | |
| Pünktlich zum G20-Gipfel wollten Angela Merkel und Kommissionschef | |
| Jean-Claude Juncker ein Zeichen gegen Protektionismus setzen. Also wurde | |
| mal eben das [1][Freihandelsabkommen] mit Japan aus der Versenkung geholt | |
| und in einem Sondergipfel in Brüssel auf wundersame Weise wiederbelebt. | |
| Schaut her, wir setzen zukunftsweisende Standards für die Welt, rufen | |
| Merkel und Juncker nun fröhlich aus. „Wir können auch ohne die USA und | |
| ihren Präsidenten“, lautet der Seitenhieb gegen Donald Trump. Doch das | |
| Ganze ist nicht einmal ein hoffnungsvolles Symbol. Es ist eine | |
| Mogelpackung. Fast möchte man von „Fake News“ aus Brüssel sprechen. | |
| Denn die „politische Einigung“ ist gar keine. Sie ist die Einigung darauf, | |
| dass man sich einigen möchte. Sie ist ungefähr so viel wert wie die | |
| japanischen Glücksbringer, die Handelskommissarin Cecilia Malmström in | |
| Brüssel präsentierte: In die Daruma-Puppen kann man sich hineindenken, was | |
| man will. Was wirklich drin ist, weiß niemand. | |
| Die Transparenz ist denn auch das erste Opfer des Brüsseler PR-Gipfels. Bis | |
| zuletzt wurden alle wichtigen Dokumente des Jafta-Abkommens unter | |
| Verschluss gehalten. Nicht einmal die Europaabgeordneten sind auf dem | |
| letzten Stand. Dabei hatte Malmström doch versprochen, aus dem Debakel um | |
| TTIP (USA) und dem Streit über Ceta (Kanada) Konsequenzen zu ziehen. | |
| Doch Malmström hat aus den Fehlern nichts gelernt. Das gilt auch für | |
| sensible Themen wie den Investitionsschutz und den Zugang japanischer | |
| Interessengruppen zu europäischen Gesetzesvorhaben. Diese noch offenen | |
| Kapitel sollen nun im Hinterzimmer ausgehandelt werden. Damit nährt die | |
| Europäische Union das Misstrauen in ihre Handelspolitik. Sie hätte besser | |
| daran getan, auf diesen symbolischen Schnellschuss zu verzichten. | |
| 7 Jul 2017 | |
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| ## AUTOREN | |
| Eric Bonse | |
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