| # taz.de -- Politikwechsel in den USA: Trump macht sich an die Arbeit | |
| > Der neue US-Präsident hat mit Benjamin Netanjahu telefoniert und wird | |
| > bereits am Freitag Theresa May treffen. Ärger gibt es weiter um seine | |
| > Steuererklärung. | |
| Bild: Angekommen im Oval Office: Schon am Freitag unterzeichnete Trump erste An… | |
| Washington/London/Jerusalem ap/rtr/dpa/afp | An seinem ersten Tag im Weißen | |
| Haus will der neue US-Präsident Donald Trump einen 18-Punkte-Plan | |
| abarbeiten. Dazu gehört unter anderem, Anordnungen zu Themen wie | |
| Einwanderung, Handel und nationale Sicherheit zu unterzeichnen. Für den | |
| Morgen steht zunächst ein Treffen mit führenden Politikern beider Parteien | |
| des US-Kongresses an. Am Sonntag hatte er bereits erste Punkte seiner | |
| künftigen Agenda festgezurrt. | |
| Bei einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin | |
| Netanjahu wurde ein Treffen für Anfang Februar ausgemacht. Dabei hat Trump | |
| dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu versichert, | |
| Nahost-Friedensgespräche könnten lediglich direkt zwischen Israel und den | |
| Palästinensischen Autonomiegebieten geführt werden. Die USA würden dabei an | |
| Israels Seite stehen. Laut einer Mitteilung des Weißen Hauses sprachen sie | |
| zudem über „Bedrohungen durch den Iran“. Der Präsident habe bekräftigt, | |
| sich der Sicherheit Israels verpflichtet zu fühlen. | |
| Als voraussichtlich erste ausländische Regierungschefin seit Trumps | |
| Vereidigung wird die britische Premierministerin Theresa May am kommenden | |
| Freitag im Weißen Haus den neuen US-Präsidenten treffen und über | |
| Handelsfragen und die Nato sprechen. Die Zusammenkunft sei eine Chance, | |
| sich vertraut zu machen und „die Basis für ein produktives | |
| Arbeitsverhältnis zu schaffen“, teilte die britische Botschaft mit. | |
| Großbritannien muss nach seinem geplanten Austritt aus der EU mit vielen | |
| Staaten eigene Handelsverträge schließen, so auch mit den USA. Die | |
| Verhandlungen könnten aber schwierig werden, weil Trump sich während des | |
| Wahlkampfs für Zollschranken zum Schutz heimischer Firmen ausgesprochen | |
| hat. Zuvor will May am Donnerstag auf der strategischen Konferenz der | |
| republikanischen Kongressabgeordneten in Philadelphia mit den | |
| Parlamentariern sprechen. | |
| ## Neue Verhandlungen über das Nafta-Abkommen | |
| Im Weiteren kündigte der US-Präsident an, den kanadischen Premier Justin | |
| Trudeau sowie Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto zügig treffen zu wollen. | |
| Trump strebt baldige Neuverhandlungen mit Kanada und Mexiko über das | |
| Nordamerika-Handelsabkommen Nafta an. Im Wahlkampf hatte Trump in Aussicht | |
| gestellt, bessere Bedingungen für die USA zu erzielen. Ihm geht es vor | |
| allem darum, die Verlagerung heimischer Arbeitsplätze nach Mexiko zu | |
| verhindern. | |
| Am Montag soll zudem der Senatsausschuss für außenpolitische Beziehungen | |
| über die Personalie Rex Tillerson abstimmen. Die Chancen auf das | |
| US-Außenministeramt haben sich für den Kandidaten verbessert. Als Chef des | |
| Ölkonzerns Exxon Mobil hatte Tillerson viele Handelsbeziehungen zu Russland | |
| gepflegt. Bei der Nominierung für das Amt hatte Trump gerade das als | |
| positives Merkmal hervorgehoben. | |
| „Auch wenn wir noch immer Bedenken über vergangene Vereinbarungen mit der | |
| russischen Regierung und Wladimir Putin haben, glauben wir, dass Herr | |
| Tillerson ein wirkungsvoller Verfechter amerikanischer Interessen sein | |
| kann“, teilten die Senatoren John McCain und Lindsey Graham am Sonntag mit. | |
| Die beiden Republikaner gelten in ihrer Partei als einflussreich. | |
| Bei der Vereidigung seiner Berater schwor Trump diese am Sonntag auf | |
| Zusammenhalt ein. Mit dem Glauben aneinander und dem Glauben an Gott sei | |
| der Job zu schaffen, sagte er. „Wir werden beweisen, dass dieser Moment ein | |
| Moment ist, der der Geschichte wert ist.“ Er denke, dies sei vermutlich ein | |
| großer Moment in der Geschichte. | |
| ## „Alternative Fakten“ | |
| Am Wochenende hatte die Berichterstattung über Trumps Amtseinführung für | |
| neuerliche Medienschelte seitens des Pressesprechers von Trump geführt. | |
| Seine Beraterin Kellyanne Conway sagte dem Fernsehsender NBC am Sonntag, | |
| die von Trumps Sprecher zur Verfügung gestellten Daten zu Teilnehmerzahlen | |
| an der Vereidigung seien „alternative Fakten“. „Es gibt tatsächlich kein… | |
| Weg, um Menschenmassen zahlenmäßig festzulegen. Wir alle wissen das. Sie | |
| können so viel über mich lachen, wie Sie wollen.“ Medien hatten berichtet, | |
| bei Trumps Amtseinführung seien weniger Besucher anwesend gewesen als bei | |
| der von Obama. | |
| Zudem erklärte Conway bei ABC, Trump werde weiterhin nicht seine | |
| Steuererklärung offenlegen. Sie glaube nicht, dass sich die Amerikaner | |
| darum sorgten – sie hätten ihn schließlich trotzdem gewählt. Trump ist nach | |
| Angaben des Fernsehsenders CNN der einzige Präsidentschaftskandidat der | |
| großen Parteien seit 1972, der seine Steuererklärung nicht publik gemacht | |
| hat. | |
| In einer jüngsten Umfrage von Washington Post und ABC befinden 74 Prozent | |
| der Amerikaner, dass Trump seine Steuerunterlagen veröffentlichen sollte. | |
| Außerdem haben bislang mehr als 200.000 Menschen eine diesbezügliche | |
| Petition unterzeichnet. | |
| ## Klage wegen Auslandsgeschäften | |
| Nach dem Willen einer Gruppe von Anwälten soll sich Trump wegen seiner | |
| Auslandsgeschäfte vor Gericht verantworten müssen. Die Organisation Bürger | |
| für Verantwortung und Ethik in Washington (Crew) will nach eigenen Angaben | |
| am Montag eine Klage gegen den Immobilienmilliardär einreichen. Nach | |
| Einschätzung der Organisation hat Trump gegen die US-Verfassung verstoßen, | |
| die Amtsträgern die Annahme von Geschenken oder Vergütungen ausländischer | |
| Regierungen untersagt. | |
| Die Organisation wirft Trump vor, über seine Auslandsgeschäfte „Geld und | |
| Gefälligkeiten“ von ausländischen Regierungen zu erhalten. Als Beispiele | |
| führt sie Zahlungen an Trumps Hotels und Golfplätze sowie Pachteinnahmen | |
| an. Crew-Chef Noah Bookbinder erklärte, dass sich Trump gerade wegen seiner | |
| Parole „Amerika zuerst“ an die Verfassungsvorschrift halten müsse. Sie | |
| solle nämlich sicherstellen, „dass unsere Regierungsvertreter zuerst an die | |
| Amerikaner denken und nicht an ausländische Regierungen“. | |
| 23 Jan 2017 | |
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