# taz.de -- Nach Trumps TPP-Ausstieg: China könnte profitieren | |
> Donald Trump hat den Ausstieg aus dem transpazifischen Handelsabkommen | |
> TPP angekündigt. Andere Beteiligte wollen das nicht so einfach hinnehmen. | |
Bild: Der australische Regierungschef Malcolm Turnbull will TPP retten | |
SYDNEY/TOKIO dpa | Der [1][Ausstieg der USA aus dem geplanten | |
asiatisch-pazifischen Handelsabkommen TPP] hat bei anderen beteiligten | |
Staaten Unmut ausgelöst. Japan, Australien und Neuseeland kündigten am | |
Dienstag Bemühungen an, um die vom neuen US-Präsidenten Donald Trump | |
aufgekündigte Vereinbarung noch zu retten. | |
Insgesamt sollte die im vergangenen Jahr vereinbarte Trans-Pazifische | |
Partnerschaft (TPP) zwölf Staaten umfassen, darunter auch Mexiko, Singapur | |
und Vietnam. Trump verkündete am Montag jedoch als eine seiner ersten | |
Amtshandlungen, dass sich die Vereinigten Staaten an die Vereinbarungen | |
nicht mehr gebunden fühlen. | |
Japan will trotzdem daran festhalten. Nach Informationen der japanischen | |
Nachrichtenagentur Jiji Press hofft die Regierung in Tokio, Trump zum | |
Umdenken bewegen zu können. Finanzminister Taro Aso kündigte an, in | |
Washington um Verständnis für die „strategische und wirtschaftliche | |
Bedeutung“ von TPP zu werben. Außenminister Fumio Kishida wurde mit den | |
Worten zitiert, auch die USA hätten nach dem Krieg sehr vom freien Handel | |
profitiert. | |
Australiens Ministerpräsident Malcolm Turnbull äußerte ebenfalls die | |
Hoffnung, dass sich die Trump-Regierung umstimmen lässt. „Vielleicht ändert | |
sich die US-Politik mit der Zeit wieder, wie das bei anderen | |
Handelsabkommen der Fall war“, sagte der konservative Regierungschef. Es | |
gebe aber auch die Möglichkeit, ohne die USA weiterzumachen. Turnbull | |
verwies darauf, dass auch China bei TPP mitwirken könne. | |
## Herzstück der Agenda von Obama | |
Australiens Handelsminister Steve Ciobo sagte zu Trumps Entscheidung: „Das | |
ist eine große Schande, aber es kommt nicht unerwartet.“ Der neue | |
US-Präsident hatte schon im Wahlkampf deutlich gemacht, dass er TPP | |
aufkündigen werde. Neuseelands Handelsminister Todd McClay berichtete, dass | |
es vergangene Woche am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos bereits | |
Gespräche mit anderen beteiligten Staaten über die Zukunft von TPP gegeben | |
habe. | |
Das TPP-Abkommen war über mehrere Jahre hinweg von zwölf Ländern rund um | |
den Pazifik ausgehandelt worden. In Kraft ist es noch nicht. Bislang hat | |
nur das japanische Parlament die Vereinbarungen ratifiziert. Die Länder | |
repräsentieren 40 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung. Allerdings | |
machen allein die USA etwa 60 Prozent der Wirtschaftsleistung aller | |
TPP-Unterzeichnerstaaten aus. | |
Die Trans-Pazifische Partnerschaft war ein Herzstück der Agenda des | |
bisherigen US-Präsidenten Barack Obama, der damit die wirtschaftlichen | |
Verbindungen der USA zu Asien stärken wollte. Die Unterzeichnerstaaten sind | |
die USA, Kanada, Japan, Mexiko, Australien, Neuseeland, Vietnam, Malaysia, | |
Brunei, Chile, Peru und Singapur. | |
In Trumps Entscheidung sehen chinesische Wirtschaftsexperten eine gute | |
Nachricht für Peking. Der Rückzieher der USA sei eine „Chance“ für China, | |
nun ein eigenes Freihandelsabkommen in der Region voranzutreiben, sagte der | |
Pekinger Wirtschaftsprofessor Huang Weiping. Trumps Entscheidung sei „eine | |
große Erleichterung für Peking“, sagte Ni Dongxiong, Professor für | |
Internationalen Handel in Shanghai. | |
24 Jan 2017 | |
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