| # taz.de -- EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei: Erdogan droht mit Refere… | |
| > Aufgrund der jüngsten Verhaftungswellen sprechen sich EU-Politiker gegen | |
| > eine Aufnahme der Türkei in die Union aus. Ankara verbittet sich jegliche | |
| > Einmischung. | |
| Bild: Neue Ideen aus dem Hause Erdogan | |
| Istanbul afp | Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat der | |
| Europäischen Union im Beitrittsverfahren seines Landes indirekt ein | |
| Ultimatum gestellt. Erdogan sagte am Montag im türkischen Fernsehen, seine | |
| Regierung wolle noch „bis Ende des Jahres Geduld zeigen“. Danach solle das | |
| türkische Volk entscheiden, fügte Erdogan hinzu. Am Sonntag hatte Erdogan | |
| in der Zeitung Hürriyet ein Referendum über den EU-Beitrittsprozess ins | |
| Gespräch gebracht, ohne dafür ein Datum zu nennen. | |
| Erdogan zeigte sich erbost über EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD), | |
| der der Bild am Sonntag am Wochenende gesagt hatte, die EU werde angesichts | |
| der aktuellen Verhaftungswelle in der Türkei „darüber nachdenken müssen, | |
| welche wirtschaftlichen Maßnahmen wir ergreifen können“. Er könne sich | |
| „nicht vorstellen“, dass die EU nach der jüngsten Verhaftungswelle in der | |
| Türkei „die Zollunion ausweiten“ werde, fügte Schulz hinzu. | |
| Erdogan bezeichnete die Äußerungen von Schulz als „unverschämt“. Dieser … | |
| „nichts weiter als der Präsident eines Parlaments dort hinten“. Er frage | |
| sich, „seit wann hast du die Befugnis, im Namen der Türkei zu entscheiden?“ | |
| Das Verhältnis zwischen Brüssel und Ankara ist seit Monaten angespannt. | |
| Erdogans islamisch-konservative Regierung wird vorgeworfen, ohne Rücksicht | |
| auf rechtsstaatliche Grundsätze mit aller Härte gegen Regierungskritiker | |
| vorzugehen. Allein seit dem gescheiterten Putschversuch Mitte Juli wurden | |
| zehntausende vermeintliche Regierungsgegner festgenommen oder vom Dienst | |
| suspendiert. | |
| Zuletzt hatte eine Festnahmewelle gegen Journalisten der Oppositionszeitung | |
| Cumhuriyet und gegen führende Vertreter der kurdischen Opposition in Europa | |
| für Empörung gesorgt. Der österreichische Außenminister Sebastian Kurz | |
| wandte sich am Montag in Brüssel gegen die Fortsetzung der | |
| Beitrittsverhandlungen. Die Türkei habe „keinen Platz in Europa“, sagte er. | |
| Die Türkei ist seit 2005 Kandidat für einen EU-Beitritt. Die Verhandlungen | |
| darüber kamen lange nicht voran. Erst die stärkere Zusammenarbeit in der | |
| Flüchtlingskrise seit Ende 2015 gab den Gesprächen neuen Schwung. | |
| 15 Nov 2016 | |
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