Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Ausweitung des VW-Skandals: Affäre perlt an Audi-Chef Stadler ab
> Nach dem Skandal um VW geriet auch Audi-Chef Rupert Stadler unter
> Verdacht. Der sitzt bei VW im Aufsichtsrat – nachgewiesen werden kann ihm
> aber wohl nichts.
Bild: Weiße Weste auf weißem Grund. Audi-Chef Rupert Stadler hat nach bisheri…
München/Hamburg rtr | Audi-Chef Rupert Stadler kann sich trotz möglicher
Verstrickungen des Vorstands in den Dieselskandal an der Spitze der
wichtigen Ingolstädter Konzerntochter halten. Die Befragung des Managers
durch die von Volkswagen beauftragte US-Anwaltskanzlei Jones Day habe
nichts Stichhaltiges gegen ihn erbracht, sagte eine mit der Situation
vertraute Person am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. „Stadler ist
weiterhin Vorstand. Es wurde nichts Belastendes gegen ihn gefunden“, sagte
ein weiterer Insider.
In Medienberichten war spekuliert worden, der Audi-Chef, der auch Vorstand
bei Volkswagen ist, sei stärker unter Druck geraten, weil Audi tiefer in
die Abgasmanipulationen verwoben sei als bislang bekannt. Ein dritter
Eingeweihter sagte: „Bis jetzt ist dem Unternehmen nichts vorgelegt worden,
was dafür sprechen würde, Herrn Stadler zu entlassen.“
Weder Volkswagen noch Audi äußerten sich dazu. Vertreter von Jones Day
sollten dem Aufsichtsrat von Volkswagen am Freitag über den Stand der
Ermittlungen berichten. Stadler wurde einem weiteren Insider zufolge am
Mittwoch von den internen Ermittlern der US-Kanzlei zu seiner Rolle in dem
Abgasskandal befragt. Dabei soll es auch darum gegangen sein, wann er von
dem Einsatz der verbotenen Software für die Motorensteuereung erfahren hat.
Details wurden nicht bekannt.
Stadler ist seit 2007 Chef der VW-Tochter Audi. Seine Befragung fand vor
dem Hintergrund statt, dass Audi-Entwicklungsschef Stefan Kirsch wegen von
Jones Day aufgedeckter Ungereimtheiten kalt gestellt wurde.
## Elf Millionen Fahrzeuge manipuliert
Stadler hatte bereits im Herbst vergangenen Jahres im Zusammenhang mit der
Abgasaffäre unter Druck gestanden. Audi hatte zunächst Vorwürfe der
US-Umweltbehörde EPA über eine Manipulation von Abgaswerten dementiert.
Später räumte die VW-Tochter ein, eine Software zur Motorsteuerung bei den
US-Behörden nicht ausreichend angemeldet zu haben.
Volkswagen hatte zugegeben, Abgaswerte in den USA mit einer verbotenen
Software manipuliert zu haben. Weltweit sind elf Millionen Fahrzeuge mit
dieser Software ausgestattet. Im Juni einigte sich VW mit den US-Behörden
darauf, 475.000 manipulierte Zwei-Liter-Dieselmotoren zurückzurufen oder
zurückzukaufen. Dazu kommen Vereinbarungen mit Hunderten Sammelklägern
sowie mit US-Bundesstaaten. Insgesamt kostet das die Wolfsburger bis zu
15,3 Milliarden Dollar.
Bei 85.000 Wagen in den USA mit den größeren Drei-Liter-Motoren steht eine
Einigung noch aus. Ein Gericht in San Francisco hat Volkswagen bis Ende
Oktober Zeit gegeben, um Lösungsvorschläge einzureichen. Eine Anhörung ist
für den 3. November angesetzt. Der Konzern vertritt den Standpunkt, dass es
sich bei Motoren nicht um eine illegale Abschalteinrichtung handelt,
sondern die Software dem Schutz von Bauteilen dient. Die
Drei-Liter-Motoren, die beispielsweise im VW Touareg, Porsche Cayenne oder
Audi A8 eingesetzt werden, waren federführend von der Tochter Audi
entwickelt worden.
Bei den Zwei-Liter-Dieselmotoren hatte VW dagegen zugegeben, eine illegale
Software eingesetzt zu haben. Diese erkennt, ob ein Wagen auf dem Prüfstand
steht. Nur dann werden die Abgasgrenzwerte eingehalten. Im normalen Verkehr
auf der Straße ist der Schadstoffausstoß um ein Vielfaches höher.
23 Sep 2016
## TAGS
Dieselskandal
Verkehr
Autoindustrie
Abgase
Audi
Dieselskandal
Dieselskandal
Dieselskandal
PKW
Dieselskandal
Vergleich
Dieselskandal
Dieselskandal
Bosch
Dieselskandal
Autokonzerne
## ARTIKEL ZUM THEMA
Nach Betrug bei Abgastests: Luxemburg will durchgreifen
Das Land ist bei Autoherstellern für Abgaszulassungen besonders beliebt.
Doch nun geht der Verkehrsminister gegen Audi und VW vor.
Abgasskandal bei VW: Audi hat womöglich A3 manipuliert
Der Konzern soll an den Abgaswerten seines aktuellen Modells geschraubt
haben. Das hat eine Brüsseler Behörde herausgefunden. Bei Audi ist man
überrascht.
Manipulation von Emissionswerten: US-Sammelklage gegen Audi
Eine Kanzlei aus den USA hat eine Sammelklage gegen die VW-Tochter
eingereicht. Nach Medienberichten geht es dabei um neue Vorwürfe in der
Abgasaffäre.
Autofachmann über Abgasskandal: „Wir brauchen Straßentests“
Autoexperte Gerd Lottsiepen vom Verkehrsclub Deutschland kritisiert das
Versagen der deutschen Politik. Er fordert eine Reform der Zulassungen.
Abgas-Skandal bei VW: Staatsanwalt ermittelt gegen Pötsch
Auch VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch ist jetzt verdächtig, im
Abgas-Skandal wird gegen ihn ermittelt. Zugleich gibt es neue Vorwürfe
gegen Audi.
Konsequenzen der Abgasvertuschung: Volkswagen kann sich freikaufen
Ein US-Gericht billigt einen Milliarden-Vergleich im Abgasskandal. Der
Konzern zahlt 15,2 Milliarden Euro. Die strafrechtlichen Ermittlungen gehen
aber weiter.
Neue Vorwürfe in der Diesel-Affäre: VW-Chef soll alles gedeckt haben
Wer wusste wann was über die Fälschung der Abgaswerte bei VW?
Ex-Konzernchef Winterkorn, so neue Vorwürfe, wusste früh von vielem.
Untersuchung des Abgasskandals: Der lange Schatten des Betrugs
Millionenfach wurde bei Abgastests von Dieselautos betrogen, die Aufklärung
steht am Anfang. Erste Zeugen wurden nun vernommen.
US-Streit um Abgasskandal bei VW: Bosch tief in Dieselgate verstrickt
Der mitangeklagte Zulieferer gerät laut Medien unter erhöhten Druck. Von
Beginn an sei ihm klargewesen, dass die von ihm gelieferte Software dem
Betrug diente.
Schuld und Sühne nach Dieselgate: VW soll auch in Europa zahlen
Nach seinen Abgasmanipulationen soll Volkswagen auch in Europa
Schadenersatz zahlen. Doch hier ist das Prozedere komplizierter als in den
USA.
Ökologisch orientierter Verkehrsclub: Autos sind nicht empfehlenswert
Weil die Konzerne bei Abgastests betrügen, wird der VCD nicht länger eine
Liste mit halbwegs umweltfreundlichen Autos veröffentlichen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.