| # taz.de -- Vollversammlung in New York: Uneinige UNO | |
| > Auf der UN-Vollversammlung ist die Stimmung schlecht. Ban Ki Moons | |
| > Vorschläge wurden bereits im Vorfeld wegen Eigeninteressen verwässert. | |
| Bild: Voll versammelt im UN-Hauptquartier in New York, hier im vergangenen Jahr | |
| Genf taz | Das weltweite Flüchtlingsproblem, der Syrienkrieg und der | |
| Klimawandel sind die Hauptthemen der 71. Generaldebatte der | |
| UN-Vollversammlung, zu der ab Montag zahlreiche Staats- und Regierungschefs | |
| der 193 Mitgliedsstaaten in New York zusammenkommen. | |
| Konkrete und verbindliche Beschlüsse sind allerdings angesichts | |
| tiefgreifender Interessengegensätze und ihrer mangelnden Bereitschaft, die | |
| von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon eingeforderten politischen und | |
| finanziellen Zusagen zu machen, nicht absehbar. Auf einem von Ban | |
| initiierten Gipfeltreffen sollten die Mitgliedsstaaten einen „Globalen | |
| Pakt“ zur Bewältigung der Flüchtlingsproblematik verabschieden. | |
| Wichtigste Forderung der Beschlussvorlage des Generalsekretärs: Künftig | |
| sollten pro Jahr mindestens zehn Prozent aller Flüchtlinge aus den | |
| Erstaufnahmelagern in Konfliktregionen in sichere Drittländer umgesiedelt | |
| werden. Mit dieser Maßnahme wollte Ban die derzeitigen Hauptaufnahmeländer | |
| der syrischen Flüchtlinge – Libanon, Jordanien, Irak und die Türkei – sow… | |
| andere fragile und wirtschaftlich schwache Länder in Afrika entlasten, in | |
| denen der Großteil der weltweit über 65 Millionen Flüchtlinge und | |
| Binnenvertriebene leben. Doch Bans Vorschlag wurde auf Druck der | |
| wichtigsten UNO-Mitglieder – USA, Russland, China, Indien, Deutschland und | |
| die anderen 27 EU-Staaten – gestrichen. Alle übrigen Vorschläge des | |
| Generalsekretärs wurden zu unverbindlichen Absichtserklärungen verwässert. | |
| „Der UN-Gipfel wurde von Staaten aus Eigeninteresse sabotiert“, und das sei | |
| „eine verpasste Gelegenheit“ und „ein erbärmliches Scheitern“, kritisi… | |
| die Menschenrechtsorganisationen Amnesty International und Human Rights | |
| Watch bereits im Vorfeld der Veranstaltung. | |
| Kaum mehr zu erwarten ist von einem für Dienstag anberaumten zweiten | |
| Gipfel, zu dem die USA die 45 wichtigsten Geberstaaten für das | |
| UNO-Hochkommississariat für Flüchtlinge (UNHCR) und das für die | |
| Nahrungsmittelversorgung von Flüchtlingen zuständige Welternährungsprogramm | |
| (WFP) eingeladen haben. Neue finanzielle Zusagen wird es – wenn überhaupt – | |
| nur in völlig unzureichendem Umfang geben. Die Zusagen der letzten | |
| UN-Geberkonferenz für syrischen Flüchtlinge vom Februar sind immer noch zu | |
| über 50 Prozent nicht erfüllt. | |
| Beim Thema Syrien könnte es zu einem offenen Schlagabtausch zwischen | |
| US-Präsident Barack Obama und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin | |
| kommen. Bereits am Samstagabend kritisierten und beschimpften sich die | |
| UN-Botschafter beider Länder, Samantha Power und Witali Tschurkin, auf | |
| einer Sondersitzung des Sicherheitsrates sowie vor JournalistInnen in einer | |
| Offenheit und Schärfe, wie sie seit Ende des Kalten Krieges nicht mehr | |
| vorgekommen ist. | |
| Anlass der auf Antrag Moskaus einberufenen Sitzung war der von der | |
| Obama-Regierung als „irrtümlich“ bezeichnete erstmalige Luftangriff von | |
| US-Kampfflugzeugen gegen syrische Regierungstruppen. Am Freitag war eine | |
| Sitzung des Sicherheitsrates zu Syrien geplatzt, weil Washington sich | |
| weigert, die mit Moskau erzielte Vereinbarung [1][über die bereits | |
| kollabierende Waffenruhe] und eine gemeinsame Bekämpfung des IS zu | |
| veröffentlichen. | |
| 19 Sep 2016 | |
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| ## AUTOREN | |
| Andreas Zumach | |
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