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# taz.de -- Das Klimaabkommen in den Medien: Historisches als Randnotiz
> Für viele deutsche Medien gibt es offenbar Wichtigeres als die
> Weltrettung. Das 5:0 von Leverkusen gegen Gladbach zum Beispiel – oder
> Weihnachten.
Bild: Medium von vorgestern: Wer aktuelle News zum Klimagipfel erfahren wollte,…
BERLIN taz | Dass in Paris am Sonntagabend Geschichte geschrieben wurde,
war für traditionelle deutsche MediennutzerInnen kaum zu merken. Auf den
Titelseiten der überregionalen Sonntagszeitungen fand sich die Einigung auf
den weltweiten Klimavertrag allenfalls als Randnotiz. Aufmacher waren
„Geschenke“ (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung), „Das fatale Ende
eines Schulfachs“ (Welt am Sonntag) und „Weihnachtsgeld zu gewinnen“ (Bild
am Sonntag).
Auch im Innenteil war wenig (Wams und Bams) bis nichts (FAS) zum aktuellen
Ergebnis zu finden. Und am Redaktionsschluss, der Printredaktionen bei
Abendereignissen schon mal vor unlösbare Aufgaben stellt, lag es in diesem
Fall nicht: Das 5:0 der Leverkusener gegen Gladbach wurde in allen
Zeitungen gewürdigt, obwohl der Schlusspfiff hier deutlich später kam als
in Paris.
Eine Reportage von vor Ort wäre für die Welt aber ohnehin nicht möglich
gewesen. Das überregionale Blatt aus Deutschlands größtem Zeitungsverlag
hatte darauf verzichtet, einen Redakteur zur Klimakonferenz zu schicken –
ein Alleinstellungsmerkmal unter den überregionalen Qualitätsmedien.
Nicht wesentlich besser war die Lage im Fernsehen: Wer gehofft hatte, ein
Abkommen mit weltweiter Bedeutung wäre der ARD einen „Brennpunkt“ wert,
wurde enttäuscht. Nach dreieinhalb Minuten Klimabericht in der „Tagesschau“
folgte um 20.15 Uhr eine dreistündige Quizshow, bevor die „Tagesthemen“ dem
Thema immerhin die Hälfte ihrer 24-minütigen Sendezeit widmeten. Live zu
verfolgen war die entscheidende Sitzung zudem im öffentlich-rechtlichen
Kanal Phoenix; die Pressekonferenz der deutschen Umweltministerin streamten
die ARD-Reporter anschließend dann nur noch per Periscope im Internet.
Doch wer sich wirklich für den Gipfel interessierte, verbrachte den Samstag
vermutlich ohnehin nicht vor dem Fernseher, sondern auf Twitter: Weil der
Kurznachrichtendienst auch von vielen Delegationen genutzt wurde, um neue
Entwicklungen schnell zu verbreiten, konnten die Verhandlungen dort
praktisch live mitverfolgt werden.
Anmerkung der Redaktion: In diesem Artikel stand zunächst, dass im
Innenteil von Wams und Bams „nichts“ Aktuelles zum Klimagipfel stand und in
der FAS „wenig“. Das war eine Verwechslung. In der Welt am Sonntag (Wams)
gab es einen kurzen Kommentar, also „wenig“. „Nichts“ zum aktuellen
Ergebnis stand im Innenteil der FAS. Wir bitten um Entschuldigung.
13 Dec 2015
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Berichterstattung
Medien
Vereinte Nationen
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