Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Die Wahl in Berlin: Stühlerücken in den Bezirken
> Die Wahl wird der AfD einige Stadträte bescheren. Ein Blick auf die
> Situation in den Bezirken.
Bild: Mein rechter, rechter Platz ist frei: In manchen Bezirksämtern wird es b…
## Marzahn-Hellersdorf
Für die Linkspartei war es ein harter Schlag: Jahrelang hatte sie hier ihre
Hochburg, noch 2001 holte die Partei sagenhafte 51,1 Prozent der Stimmen –
2011 musste sie dann als einzige Partei schwere Stimmverluste verkraften.
Zwar blieb sie trotzdem stärkste Kraft. Weil SPD, CDU und Grüne ähnlich wie
in Lichtenberg eine Zählgemeinschaft bildeten, ging der Posten des
Bezirksbürgermeisters aber an den SPD-Mann Stefan Komoß.
Nun will die Linke, die vermutlich wieder stärkste Kraft wird, mit ihrer
Spitzenkandidatin, der Stadträtin Dagmar Pohle, zurück auf den
Regierungsposten – ob es noch mal für eine Zählgemeinschaft reicht, die das
verhindern könnte, ist gerade angesichts des wahrscheinlichen Wahlerfolgs
der AfD in diesem Bezirk ungewiss. Spannende Zeiten kommen so oder so auf
Marzahn-Hellersdorf zu: 16.000 EinwohnerInnen soll der Bezirk laut
aktuellen Prognosen in den nächsten Jahren dazugewinnen, gleichzeitig hat
er nach wie vor ein Imageproblem – und eines mit Neonazis, dass sich wohl
auch im Wahlergebnis niederschlagen wird. (mgu)
## Charlottenburg-Wilmersdorf
SPD und Grüne konnten 2011 hier noch den Sozialdemokraten Reinhard Naumann
als Bezirksbürgermeister durchsetzen, obwohl am Wahlabend die CDU mit rund
30 Prozent zwei Punkte vor der SPD lag. Dieses Mal würde das nicht mehr
gehen – und das liegt an der AfD. Einem Bürgermeister nützt es nämlich
nicht viel, wenn er in der Bezirksverordnetenversammlung eine Mehrheit hat,
nicht aber im nach Proporz besetzten Bezirksamt, also dem fünfköpfigen
Gremium aus Stadträten und Bürgermeister. Dort haben derzeit CDU und SPD je
zwei Stimmen, die Grünen eine. Das wird absehbar anders, weil davon
auszugehen ist, dass der AfD ein Stadtratsposten zustehen wird.
Damit es mit Rot-Grün und Naumann als Bürgermeister weitergehen kann, muss
die SPD dieses Mal vorne liegen – sonst kann sich die CDU aussuchen, mit
wem sie eine Koalition bildet. Die Grünen vertritt im Bezirksamt seit Mai
als Stadtrat für Jugend, Familie, Schule, Sport und Umwelt Oliver
Schruoffeneger, der langjährige Haushaltsexperte der
Abgeordnetenhausfraktion.
Die CDU hat sich allerdings für diese Wahl einen neuen
Bürgermeisterkandidaten suchen müssen: Klaus-Dieter Gröhler, seit 2011 das
Gesicht der Partei im Bezirk, wechselte vor fast drei Jahren in den
Bundestag, sein Nachfolger ist Carsten Engelmann. (sta)
## Pankow
Auf dem Arnimplatz in Prenzlauer Berg hat Jens-Holger Kirchner ein
Heimspiel. Ein älteres Mieterpaar fragt den grünen Bürgermeisterkandidaten,
ob eine Gasetagenheizung nach Modernisierung wirklich rausmüsse. Mal
schauen, sagt Kirchner unverbindlich, der Mieter erwidert: Ihre Behörde hat
es genehmigt. Kurz darauf hält er die Visitenkarte des grünen Baustadtrats
in der Hand.
Kirchner ist der bekannteste der Pankower Bezirkspolitiker, und nach dem
18. September könnte der untersetzte Grüne, den manche schon als den
Kretschmann von Pankow bezeichnen, zweiter grüner Rathauschef in Berlin
werden. Das hat auch damit zu tun, dass der derzeitige Bürgermeister nicht
mehr antritt. Nach zehn Jahren will sich Matthias Köhne (SPD) neu
orientieren. „Das hat für uns das Tor weit aufgemacht“, sagt Kirchner.
Aber auch die Linke rechnet sich Chancen aus. Sie tritt mit Sören Benn an,
der als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Linke-Fraktion im
Abgeordnetenhaus sein Geld verdient. Allerdings dürfte die AfD gerade im
Pankower Norden das Leben schwer machen. In der linken Hochburg Buch gibt
es immer wieder Proteste gegen Flüchtlingsheime.
Von Buch abgesehen ist Pankow die erfolgreiche und auch reiche Boomtown
unter den zwölf Bezirken und mit 390.000 Einwohnern auch am
bevölkerungsreichsten. 2030 sollen es bereits 450.000 sein. Bauen lautet
deshalb die Devise, auch für den grünen Bürgermeisterkandidaten. Wenn er am
Kollwitzplatz steht, erklärt er denen, die sich gegen Neubauten
starkmachen, dass „die Gegend hier vor 150 Jahren auch ein Feld war“.
Kirchner poltert, Kirchner polarisiert. Geschadet hat es ihm bisher nicht.
Im Gegenteil. Als ihn die rot-rote Zählgemeinschaft 2006 als Stadtrat mit
dem Ordnungsamt abspeiste, hat er die Chance ergriffen und die Ekelliste
für die Hygienemuffel unter den Restaurants eingeführt. Kein Wunder, dass
Pankows dienstältester Kommunalpolitiker unter den Spitzenkandidaten mit
dem Slogan „Mit Wissen und Weitblick“ wirbt. (wera)
## Steglitz-Zehlendorf
Hier entstand schon am 15. November 2006 das erste schwarz-grüne Bündnis
auf Bezirksebene. Ein Grünen-naher CDU-Fraktionschef und die spätere
Grünen-Landesvorsitzende handelten aus, was manchem unter den Grünen als
Sündenfall erschien. Die Zusammenarbeit war kein Muss, zu dem es keine
Alternativen gab: Die CDU hätte damals auch die Möglichkeit gehabt, mit der
FDP zu koalieren, mit der SPD sowieso, entschied sich aber bewusst gegen
die Liberalen.
Heute sind die Akteure andere, aber die Zusammenarbeit geht weiter.
Offenbar soll das auch nach dem 18. September so sein. Der
CDU-Kreisvorsitzende, Noch-Justizsenator Thomas Heilmann, gilt als durchaus
Grünen-affin und auf eine weitere Zusammenarbeit bedacht. Offiziell mag er
sich nicht festlegen. Die CDU kam 2011 auf fast 40 Prozent der
Wählerstimmen, SPD und Grüne zusammen nur auf rund 46.
Auf dem Bürgermeisterposten wird es in jedem Fall eine Veränderung geben,
denn der bisherige Amtsinhaber Norbert Kopp von der CDU tritt nicht mehr
an. Wahrscheinlichste Nachfolgerin ist seine Parteifreundin Cerstin
Richter-Kotowski, bisher Stadträtin für Bildung, Kultur, Sport und
Bürgerdienste. Auf ihren Plakaten recyceln die Christdemokraten unter
anderem einen Spruch aus dem Wahlkampf von 2011: „Fühlen Sie sich wohl in
Steglitz-Zehlendorf? Wir sind schuld.“ (sta)
## Lichtenberg
Kaum ein Berliner Bezirk ist so heterogen: Im Kaskelkiez trinkt man
Soja-Latte, in Hohenschönhausen grüßt die Plattenbautristesse, am Orankesee
lässt sich an Villen vorbeiflanieren. Und auch politisch wird es hier
spannend: Um das Lichtenberger Bezirksamt und insbesondere den Posten der
Bezirksbürgermeisterin tobt ein parteipolitischer Machtkampf mit ungewissem
Ausgang. 2011 gelang es einer Zählgemeinschaft aus SPD, CDU und Grünen, die
Linke-Bezirksbürgermeisterin Christina Emmrich zu entmachten, obwohl die
Linke damals mit gut 32 Prozent der Stimmen stärkste Partei wurde.
Stattdessen übernahm der heutige Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel
(SPD), auf dessen Weggang 2015 die gebürtige Strausbergerin Birgit Monteiro
folgte. Gegen die schickt die Linke nun wiederum Evrim Sommer ins Rennen.
Der in Schöneberg aufgewachsenen Kurdin werden gute Chancen ausgerechnet,
den Bürgermeisterinnensessel zu übernehmen – ein wichtiger Erfolg für die
Linkspartei, von deren 7.500 Mitgliedern in Berlin 1.500 aus Lichtenberg
kommen.
Der spannendste Wahlkreis im Bezirk umfasst Karlshorst und Rummelsburg, wo
sich Senator Geisel und Exsenator Harald Wolf ein Kopf-an-Kopf-Rennen
liefern. Zittern lässt sich in Lichtenberg außerdem darum, ob die derzeit
mit zwei Mandaten versehene NPD den Wiedereinzug in die BVV schafft. (mgu)
## Spandau
50 Jahre regierte in Spandau die SPD, ehe 1995 der Christdemokrat Konrad
Birkholz das Amt des Bezirksbürgermeisters übernahm – und in
Helmut-Kohl-Manier 16 Jahre nicht mehr abgab. Die Rückübernahme durch die
SPD im Jahr 2011 gestaltete sich dann auch schwierig. Kandidat Helmut
Kleebank konnte in zwei Wahlgängen nur ein Patt erreichen. Erst in einer
außerordentlichen Sitzung des Bezirksparlaments erhielt der ehemalige
Leiter einer Oberschule mit 30 von 54 Stimmen eine Mehrheit – mit
Unterstützung von Grünen und Piraten.
Doch auch in der Folge war die Konstellation schwierig. Die CDU hielt als
stärkste Partei drei Stadtratsposten und blieb ein wesentlicher
Machtfaktor. Der Umgang der beiden Großen, die hier noch Volksparteien
sind, war angespannt. Die SPD hielt dem CDU-Bildungs- und Kulturstadtrat
„Totalversagen“ vor, die CDU wiederum attackierte Rot-Grün für ihre
„Symbol- und Machtpolitik“. Dennoch gelang in Sachfragen, etwa bei der
Sanierung der Altstadt, eine Zusammenarbeit.
Die Spaltung des Bezirks könnte auch nach dem 18. September Bestand haben.
Wieder liefern sich SPD und CDU ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Als wahrscheinlich
indes gilt, dass Kleebank wieder eine Mehrheit jenseits der
Christdemokraten findet. Diesmal vielleicht mit Unterstützung von Grünen –
und Linker. (epe)
## Treptow-Köpenick
Ob der Igel, also SPD-Bezirksbürgermeister Oliver Igel, wieder das Rennen
macht, ist nicht ausgemacht. Die Prognose des Analyseinstituts election.de
sieht den Hasen vorne – in dem Fall Linke-Spitzenkandidat Gernot Klemm.
Demnach könnte die Linke in der Heimat von Gregor Gysi bei der diesjährigen
Abstimmung fünf von sechs Wahlkreisen gewinnen.
Dass der erst 38-jährige Igel sich am Ende dennoch behaupten könnte, liegt
an der stabilen Zählgemeinschaft, die seine SPD zusammen mit CDU und Grünen
bislang bildete. Eine Fortsetzung wäre auch nach der Wahl denkbar – die
Linke müsste sich weiterhin mit ihren Stadtratsposten zufriedengeben.
Die NPD, die zuletzt zwei Mandate errang und sich im laufenden Wahlkampf
mit Pyrotechnikplakaten an die Union-Fans ranzuwanzen versucht, könnte
diesmal leer ausgehen – zugunsten der AfD. Doch im Gegensatz zu anderen
Bezirken ist Treptow-Köpenick im Kampf gegen rechts ebenso geübt wie
effektiv. Die berüchtigte Brückenstraße mit Szenelokalitäten wurde
erfolgreich entnazifiziert. In dieser Frage sind sich Hase und Igel einig.
(epe)
## Reinickendorf
Die Christdemokraten holten hier bei der jüngsten Wahl zur
Bezirksverordnetenversammlung 2011 über 41,6 Prozent der Stimmen – ein noch
größerer Anteil, als ihn die Grünen mit 35,5 Prozent in
Friedrichshain-Kreuzberg schafften. Zur absoluten Mehrheit im
Bezirksparlament fehlen der CDU allerdings trotzdem zwei Sitze – 26 hat
sie, 28 bräuchte sie.
Ihren Spitzenkandidaten Frank Balzer brachte die CDU 2011 in einer
Zählgemeinschaft mit den Grünen ins Amt, der stadtweit zweiten
schwarz-grünen Koalition auf Bezirksebene nach Steglitz-Zehlendorf.
Angeblich ist das damalige Einvernehmen heute getrübt. Der eigentlich
starke Mann im Bezirk aber ist Kreisparteichef Frank Steffel, der 2001
Regierender Bürgermeister werden wollte und inzwischen schon seit Jahren
Bundestagsabgeordneter und Präsident der örtlichen Bundesligahandballer
ist. (sta)
## Mitte
Unter den Linden, Turmstraße, Soldiner Kiez: Mitte ist ein Bezirk der
krassen Gegensätze. Und eigentlich ist der Großbezirk, der bei der Fusion
aus Alt-Mitte, Moabit und Wedding entstanden ist, auch nicht zu regieren.
Bei den Wahlen 2011 hatte die SPD 29,1 Prozent bekommen, die Grünen 24,1,
die CDU 17,1 und die Linke 10,6 Prozent. Dennoch hatte sich die SPD für
eine Zählgemeinschaft mit der CDU entschieden. Mitte spiegelte damit auch
Klaus Wowereits Wahl für Rot-Schwarz auf Bezirksebene wider.
Doch Wowereit ist Geschichte, und Mittes Bürgermeister Christian Hanke
könnte ihm bald folgen. Der SPD-Rathauschef hat sich in den vergangenen
fünf Jahren nicht gerade viele Freunde gemacht. Das spornt vor allem den
grünen Sozialstadtrat Stephan von Dassel an. Der nämlich war mit Abstand
das engagierteste der fünf Bezirksamtsmitglieder. Vor allem beim Thema
Ferienwohnungen und Zweckentfremdungsverbot hat der Grüne durch seine
Hartnäckigkeit punkten können. Gut möglich, dass auch Mitte diesmal an die
Grünen geht. (wera)
## Neukölln
Mit mehr als 42 Prozent der Stimmen gewann Heinz Buschkowsky vor fünf
Jahren für die SPD – ebenso hoch ist der Migrationsanteil im Bezirk. Doch
im April 2015 übergab er die Amtsgeschäfte an seine Parteikollegin
Franziska Giffey. Die führte den Bezirk mit deutlich weniger medialer
Aufmerksamkeit, ist aber ebenfalls mit den besonderen Schwierigkeiten des
Bezirks konfrontiert. Immer noch leben hier mehr Menschen in prekären
Verhältnissen als anderswo in der Stadt, die Integrationsaufgabe ist durch
den Zuzug von Flüchtlingen nicht einfacher geworden, gleichzeitig steigen
die Mieten insbesondere in Nordneukölln ins Unermessliche.
Vor allem letzteres Thema dürfte die SPD dieses Mal Stimmen kosten – und
zwar gleich zweimal. Erstens hat die Partei die extreme Gentrifizierung
lange verschlafen und erst jüngst und nach massivem Druck
Milieuschutzgebiete ausgewiesen. Zweitens wandelt sich die Sozialstruktur
des Stadtteils rasant. Grüne und Linke dürften hiervon profitieren – sehen
im proletarisch abgehängten Süden jedoch keinen Stich. Ebenso wenig kann
die CDU im Hipsterviertel punkten. Die einzige Partei, die im ganzen Bezirk
ihre Wähler findet, bleibt die SPD – an ihrem Sieg führt kein Weg vorbei.
Eine Neuauflage der Zählgemeinschaft aus SPD und CDU gilt als
unwahrscheinlich. Möglich erscheint vielmehr eine Rot-Grün-Koalition.
Sollte das Ergebnis der AfD, deren Potenzial besonders in Rudow hoch ist,
sehr stark ausfallen, käme womöglich noch die Linkspartei hinzu.
Spannend bleibt dabei jedoch, ob es der AfD gelingt, einen Stadtratsposten
zu ergattern. CDU-Spitzenkandidat Falko Liecke hat für diesen Fall immerhin
eine klare Vorstellung: „Wenn sie also einen Stadtrat stellt, muss es ein
Ressort sein, das möglichst wenig mit Menschen zu tun hat.“ (epe)
## Tempelhof-Schöneberg
Der bisher über die Bezirksgrenzen hinaus weitgehend unbekannte
Grünen-Fraktionschef Jörn Oltmann hat gute Chancen auf den Posten des
Bezirksbürgermeisters. Tempelhof-Schöneberg könnte damit der südliche
Zipfel eines neuen grünen Gürtels mitten durch die Stadt werden, der sich
von Pankow über Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg bis hierhin erstrecken
würde.
Aber auch die CDU-Spitzenkandidatin Jutta Kaddatz kann sich Chancen
ausrechnen: Ihre Partei wurde 2011 stärkste Kraft und kam nur durch eine
rot-grüne Zählgemeinschaft nicht an den Bürgermeisterposten.
Die Parteien liegen hier also dicht an dicht, politische Aufregerthemen
gibt es – vom Dauerbrenner Mietenpolitik einmal abgesehen – im Bezirk dafür
eher nicht. Eine Ausnahme: die Maaßenstraße, die mit Senatsgeldern zu
Berlins erster Begegnungszone umgebaut wurde, und zwar auf eine Art, die
eigentlich niemand gut findet. (mgu)
## Friedrichshain-Kreuzberg
In Friedrichshain-Kreuzberg haben sich in den letzten Jahren dramatische
Szenen abgespielt: die Besetzung des Oranienplatzes und seine Räumung; die
Belagerung der Hauptmann-Schule durch die Polizei, die Beinahe-Räumung. Die
Republik schaute im Sommer 2014 auf Kreuzberg, als Flüchtlinge vom Dach der
Schule zu springen drohten.
Die grüne Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann wurde für ihre abwartende
Haltung damals heftig kritisiert, und zwar von rechts und links. Kurz
darauf machte das Bezirksamt mit dem Versuch, eine Erlaubnis für
Coffeeshops zu erlangen, erneut Schlagzeilen.
Wenn jetzt gewählt wird, ist das auch eine Abstimmung über diese grüne
Bezirkspolitik. Dass Herrmann und Co einbrechen, ist trotz aller Kritik
eher unwahrscheinlich – Friedrichshain-Kreuzberg wählt traditionell grün.
2011 lag die Partei bei 35,5 Prozent, die SPD wurde mit 21 Prozent der
Stimmen zweitstärkste Kraft, gefolgt von den Piraten mit 14 und der Linken
mit 12,5 – die CDU erhielt nur 8 Prozent. Für die Grünen sprangen drei
Stadtratsposten heraus, SPD und Linke bekamen je einen. Selbst wenn wieder
ähnlich viele BürgerInnen für die Grünen stimmen, wird sich das Personal im
Bezirksamt zum Teil ändern: Jana Borkamp, bisher zuständig für Finanzen,
will ihr Amt aufgeben.
Die Grünen haben sich in ihrem Wahlprogramm vorgenommen, den Milieuschutz
zu stärken. Sie planen zum Beispiel eine „ökologische Verkehrswende“ mit
neuen Radwegen, Fahrradstraßen und autofreien Wohnquartieren. Eine
Verlängerung der A 100 durch Friedrichshain lehnen sie ab. (all)
16 Sep 2016
## AUTOREN
Stefan Alberti
Malene Gürgen
Erik Peter
Uwe Rada
Antje Lang-Lendorff
## TAGS
Berliner Bezirke
Abgeordnetenhauswahlen 2016
Schwerpunkt AfD
Abgeordnetenhaus
Mitte
Franziska Giffey
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt Landtagswahlen
Berlin Brandenburg
Michael Müller
Russlanddeutsche
## ARTIKEL ZUM THEMA
Porträt Stephan von Dassel: Der andere grüne Bürgermeister
Mitte wird künftig als zweiter Bezirk – neben Friedrichshain-Kreuzberg –
grün regiert: „Laissez faire ist nicht meins“, sagt Stephan von Dassel.
Wahlergebnisse in Berlin-Neukölln: Was ist das für 1 Bezirk?
In Neukölln zeigen die Ergebnisse die Spaltung zwischen Stadtrand und
Mitte. Die SPD-Bürgermeisterin bleibt trotz Verlusten und könnte mit den
Grünen kooperieren.
Debatten-Reihe „Warum AfD?“ – Teil 1: Taktisch AfD wählen?
Die Linke muss Liberalität und Soziales wieder zusammen denken, wenn sie
den Aufstieg der Rechtspopulisten verhindern will.
Kommentar Berlin-Wahl: Linke rücken zusammen
Eine linke Front aus SPD, Grünen und Linken ist wahrscheinlich. Die
Signalwirkung dieses Trios für den Bund ist allerdings begrenzt.
Parlamentswahl in Berlin: Worauf hofft der Nachbar?
Brandenburg kann nicht ohne Berlin. Deshalb schaut man dort besonders
gespannt auf die Abgeordnetenhauswahl.
Gastkommentar von Michael Müller (SPD): Ein Rechtsruck würde Berlin verändern
Wer am Sonntag seine Stimme an AfD oder NPD verschenkt, könnte am Montag in
einer anderen Stadt aufwachen. Ein Appell des Regierenden Bürgermeisters.
Russlanddeutsche in Berlin: Die Lieblingsmigranten der AfD
In Marzahn verteilt die AfD ihre Wahlwerbung auf Russisch. Das konservative
Weltbild und die Flüchtlingspolitik der Rechtspopulisten kommen hier gut
an.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.