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# taz.de -- Folgen des Dopings: Paralympics ohne Russland
> Der Internationale Sportgerichtshof CAS bestätigt die Entscheidung, das
> russische Team wegen Staatsdopings von den Paralympics auszuschließen.
Bild: Philip Craven, Präsident des Internationalen Paralympics Komitees
BERLIN dpa/taz | Die russischen Sportler dürfen nicht an den Paralympics in
Rio de Janeiro teilnehmen. Der Internationale Sportgerichtshof CAS
bestätigte am Dienstag den vom Internationalen Paralympics Komitee (IPC)
beschlossenen Komplett-Ausschluss der russischen Athleten in der Affäre um
mutmaßliches Staatsdoping.
Der CAS begründete am Dienstag in Rio de Janeiro seine Entscheidung vor
allem damit, dass das IPC im Rahmen seiner Regeln geurteilt habe. Die
Entscheidung sei angesichts der Umstände verhältnismäßig, hieß es in einer
Mitteilung. Das Russische Paralympische Komitee (RPC) habe keine Beweise
vorlegen können, die die Faktenlage verändere.
Im Gegensatz zum Internationalen Olympischen Komitee (IOC) hatte das IPC am
7. August das gesamte RPC wegen seiner Verwicklungen in das staatlich
gelenkte Dopingsystem suspendiert. Somit waren alle russischen Sportler mit
einem Startverbot belegt. Das nationale russische Komitee legte gegen die
Aussetzung seiner IPC-Mitgliedschaft Einspruch ein, scheiterte damit aber.
Für seine Kollektivstrafe hatte der paralympische Weltverband weitere
Informationen des kanadischen Juristen Richard McLaren, der die
Untersuchung der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) zum vermeintlichen
Staatsdoping leitete, als Grundlage genommen.
## „Katalysator für Wandel“
IPC-Präsident Philip Craven zeigte sich zufrieden: „Die Entscheidung
unterstreicht unseren starken Glauben daran, dass Doping absolut keinen
Platz bei den Paralympischen Spielen hat“, erklärte er am
Dienstagnachmittag. Man hoffe nun, dass die Entscheidung ein Katalysator
für den Wandel in Russland werde.
In Moskau reagierte man prompt mit scharfer Kritik auf den Ausschluss.
Sportminister Witali Mutko sagte, dies sei eine politische und keine
juristische Entscheidung gewesen. Und weiter: „Es gab keinen Grund für den
Ausschluss, und doch ist es so gekommen.“
Die hiesige Nationale Doping-Agentur (Nada) bewertete den Schiedsspruch als
eine „Entscheidung im Sinne der sauberen Sportlerinnen und Sportler“, wie
sie in einem Pressestatement mitteilte. „Jede Person und jede Institution,
die die Anti-Doping-Regeln der Wada missachtet, muss mit einschneidenden
Konsequenzen rechnen. Ansonsten machen international vereinbarte Regelwerke
keinen Sinn.“
Dass das Internationalen Paralympics Komitee (IPC) zuvor anders entschieden
habe als das IOC, sei ein gutes Zeichen: „Die Entscheidung ist auch eine
Stärkung der Anti-Doping-Arbeit im paralympischen Sport. Es ist ein klares
Zeichen, für saubere und faire Leistung.“
23 Aug 2016
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