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# taz.de -- EMtaz: Sicherheit in Frankreich: Uniformen, wohin das Auge schaut
> Mit einem Maximalprogramm will die Regierung für einen friedlichen
> Verlauf des Sportereignisses sorgen. Und der Bevölkerung Angst nehmen.
Bild: Flecktarn vor Euro-Dekoration: französische Soldaten auf Patrouille in P…
Paris taz | Annähernd 100.000 Leute sind rund um die Uhr im Einsatz, um bei
der EM die Sicherheit zu gewährleisten. Mehr als 70.000 schwerbewaffnete
Polizisten und Angehörige der Gendarmerie sowie 10.000 Soldaten
patrouillieren auf Flughäfen, Bahnhöfen und in der Metro, aber auch auf
Plätzen und in den Straßen.
Ihre demonstrative Präsenz dient vorab der Beruhigung der Bevölkerung. Der
französische Staat will zeigen, dass alle verfügbaren Einheiten aufgeboten
werden, um für einen ungestörten Ablauf des großen Sportfests zu sorgen.
In Wirklichkeit sind diese Uniformierten nach wochenlangen Einsätzen wegen
Streiks und Demonstrationen gegen die Arbeitsmarktreform vielfach total
erschöpft. Dasselbe gilt für einen Teil der Rettungsmannschaften der
Feuerwehr und der Protection civile, die sich noch nicht von ihrem
Katastropheneinsatz wegen des Hochwassers erholt haben.
Trotzdem sind die Sicherheitsvorkehrungen maximal. Das fängt beim Kauf der
Tickets an, wo der Internetkunde seine Identität samt Personalausweisnummer
angeben muss. Die Eintrittskarten werden vor Betreten des Stadions
mindestens zweimal geprüft, dabei werden die Leute auch vom Personal
privater Wachgesellschaften auf Waffen oder sonstige gefährliche
Gegenstände abgetastet.
## Kein Gepäck auf der Fanmeile
Man hat in Frankreich nicht vergessen, dass am 13. November drei oder vier
Attentäter ihren Sprengstoffgürtel im Stade de France in Saint-Denis zünden
sollten, was ihnen nicht zuletzt wegen der Kontrollen aber nicht möglich
war.
Auch bei den Fanmeilen, vor allem der in Paris, werden die Leute vor dem
Betreten des umzäunten und abgeschirmten Geländes genau unter die Lupe
genommen. Wer auf dem Champ de Mars das Fußballfest feiern will, muss
wissen, dass dort keine Gepäckstücke zugelassen sind und alle Besucher
zunächst ebenfalls durchsucht werden. Für diese Aufgabe und die Kontrollen
vor den Stadien wurden mindestens 13.000 Angestellte privater Firmen
rekrutiert und ausgebildet.
Wie aktuell trotz aller präventiven Maßnahmen das Risiko bleibt, hat die
Festnahme eines 25-jährigen Franzosen in der Ukraine bestätigt. Er wurde
Ende Mai festgenommen, nachdem er sich angeblich größere Mengen an
Kriegsmaterial beschafft hatte. Zu seinem Arsenal gehörten laut Darstellung
der Behörden in Kiew zwei Raketenwerfer, 125 Kilogramm TNT-Sprengstoff samt
Zündern, zwei Kalaschnikows und Munition. Damit habe er geplant, während
der EM Anschläge in Frankreich zu verüben. An den Austragungsorten gilt die
höchste Terror-Alarmstufe.
10 Jun 2016
## AUTOREN
Rudolf Balmer
## TAGS
Schwerpunkt Fußball-EM 2024
Schwerpunkt Frankreich
Stade de France
Sicherheitsmaßnahmen
Terrorangst
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