| # taz.de -- Grün-Schwarz in Baden-Württemberg: Kretschmann wiedergewählt | |
| > Der Grüne Winfried Kretschmann ist weitere fünf Jahre Ministerpräsident | |
| > von Baden-Württemberg. Zuvor hatte er Kanzlerin Merkels Asylpolitik | |
| > kritisiert. | |
| Bild: Will der Einstufung von Marokko, Algerien und Tunesien als sicheren Herku… | |
| Berlin/Stuttgart dpa/afp | Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried | |
| Kretschmann (Grüne) bleibt im Amt. Für den 67-Jährigen stimmten am | |
| Donnerstag im Stuttgarter Landtag 82 von 142 Abgeordneten. Kretschmann | |
| steht künftig an der Spitze der ersten grün-schwarzen Landesregierung. Er | |
| bekam bei seiner Wiederwahl aber offenbar nicht alle Stimmen aus den Reihen | |
| von Grünen und CDU, die im Parlament über 89 Sitze verfügen. | |
| Kretschmann wurde direkt nach seiner Wahl als Ministerpräsident vereidigt. | |
| Am Donnerstagnachmittag soll auch das neue Kabinett vom Parlament bestätigt | |
| werden. Die Spitzen von Grünen und CDU hatten am Montag den ausgehandelten | |
| Koalitionsvertrag unterschrieben. Bei der Landtagswahl Mitte März waren die | |
| Grünen um den populären Kretschmann klar stärkste Kraft vor der CDU | |
| geworden. Die bisherige grün-rote Koalition verlor aber ihre Mehrheit. | |
| Zuvor hatte Kretschmann hat rückschauend die Flüchtlingspolitik von | |
| Kanzlerin Angela Merkel (CDU) kritisiert. „So groß mein Respekt vor der | |
| Bundeskanzlerin ist. Man muss in längeren Linien denken“, [1][sagte der | |
| Grünen-Politiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung]. Zugleich bekräftigte | |
| er, Merkel habe weiterhin seine Unterstützung, wenn es in der | |
| Flüchtlingspolitik darum gehe, „Europa wieder zusammenzuführen“. | |
| „Die Fehler liegen länger zurück“, sagte Kretschmann. „Einer war, dass | |
| vorher Italien zu lange die kalte Schulter gezeigt worden war“, sagte er | |
| mit Blick auf den Flüchtlingszustrom über das Mittelmeer, von dem vor | |
| Griechenland vor allem Italien betroffen war. „Es fehlt der Bundesregierung | |
| manchmal schon das Proaktive.“ | |
| Zurückhaltend äußerte sich Kretschmann zur Einstufung weiterer Staaten als | |
| sogenannte sichere Herkunftsländer über Marokko, Algerien und Tunesien | |
| hinaus. „Im Koalitionsvertrag steht: die Maghreb-Staaten. Das ist keine | |
| allgemeine Formulierung. Das hat schon seinen Grund. So was muss von Fall | |
| zu Fall geprüft werden“, sagte er. | |
| Grün-Schwarz in Baden-Württemberg will im Bundesrat für die Einstufung der | |
| drei Staaten als sichere Herkunftsländer stimmen, sofern dem keine | |
| verfassungsrechtlichen Hürden entgegenstehen. | |
| 12 May 2016 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/ministerpraesident-winfried-krets… | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt Angela Merkel | |
| Flüchtlingspolitik | |
| sichere Herkunftsländer | |
| Alexander Van der Bellen | |
| Schwerpunkt Flucht | |
| Schwerpunkt Landtagswahlen | |
| sichere Herkunftsländer | |
| EU-Kommission | |
| Schweden | |
| SPÖ | |
| Schwerpunkt Syrien | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Bütikofer über Österreich-Wahl: „Nicht den Besserwisser gespielt“ | |
| Reinhard Bütikofer, Chef der Europa-Grünen, über Parallelen zwischen | |
| Deutschland und Österreich – und Kretschmann als Bundespräsident. | |
| BaWü-Grüne und sichere Herkunftsländer: Ende der Symbolpolitik? | |
| Ministerpräsident Kretschmann will das Konzept der „sicheren | |
| Herkunftsstaaten“ aufgeben – und den Grünen damit schwierige Entscheidungen | |
| ersparen. | |
| Kommentar Grün-Schwarz in Ba-Wü: Das Sehnsuchtsbündnis | |
| Winfried Kretschmann hat mit seiner Koalition die Chance auf eine | |
| progressive Ökopolitik. Aber er zeigt wenig Rückgrat. | |
| Bundestag über sichere Herkunftsstaaten: Viel Empörung, wenig Heiterkeit | |
| Der Bundestag hat für die Einstufung Marokkos, Tunesiens und Algeriens als | |
| sichere Herkunftsländer gestimmt. Es geht um Abschreckung. | |
| Flüchtlingspolitik in Europa: EU-Parlamentarier für Schengen | |
| Abgeordnete im EU-Parlament fordern ein Ende der Grenzkontrollen. Die | |
| Kommissionspläne über ein neues Asylpaket kritisieren sie als unzureichend. | |
| Flüchtlinge in Skandinavien: Fluchtweg Ostsee | |
| Beim Versuch, von Dänemark nach Schweden zu gelangen, kentert ein Floß mit | |
| vier Asylsuchenden. Derartige Fälle könnten sich häufen. | |
| Nach dem Rücktritt Faymanns: Warten auf den neuen Bundeskanzler | |
| Die SPÖ will in der nächsten Woche über die neue Personalie entscheiden. | |
| Zwei Männer von außen sind im Gespräch. | |
| Menschenrechtler kritisieren Türkei: Grenzer töten syrische Flüchtlinge | |
| Türkische Grenzwachen gehen mit Schusswaffen gegen Flüchtlinge aus Syrien | |
| vor, sagt die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. |