Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar US-Vorwahlen in Wisconsin: Heute verlieren, morgen triump…
> Trotz der bitteren Niederlage in Wisconsin ist Hillary Clinton längst
> nicht geschlagen. Und das Trump-Dilemma der Republikaner wird immer
> größer.
Bild: Hillary Clinton und Donald Trump sind noch lange nicht aus der Favoritenr…
Gut möglich, dass im Rückblick ausgerechnet die Vorwahlen in Wisconsin -
einem etwas langweiligen Bundesstaat, dessen Bedeutung bisher vor allem in
seiner Käseproduktion bestand – als das Ereignis gesehen werden, bei dem
die Weichen im Kampf um die US-Präsidentschaft neu gestellt wurden. Die
Richtung, in die sie künftig führen, ist allerdings noch völlig offen.
Denn viel wichtiger als die Frage, wer die Vorwahlen gewonnen hat, war
dieses Mal die Frage nach den Verlierern. Ein Wahlsieg aber lässt sich
nicht allein mit der Freude über die Niederlagen anderer erringen, und sei
sie auch noch so groß.
In ihrer Begeisterung darüber, dass der auch in den eigenen Reihen
umstrittene Präsidentschaftsbewerber Donald Trump in Wisconsin eine schwere
Schlappe erlitten hat, ließen sich ausgerechnet viele republikanische
Kommentatoren nicht einmal von glühenden Demokraten übertreffen. Zart
keimte am Wahlabend plötzlich die Hoffnung auf, dass der ungeliebte
Kandidat es am Ende vielleicht doch nicht schaffen wird, genug Delegierte
für den Nominierungskonvent der Partei hinter sich zu scharen – und dass
Wisconsin für ihn den Anfang vom Ende bedeutet.
Wunschdenken. Ein Ausweg aus dem Dilemma der Republikaner zeichnet sich
nämlich trotz der Niederlage von Trump nicht ab: Überholen kann ihn bei der
Jagd nach Delegiertenstimmen keiner seiner Rivalen mehr. Wenn am Ende der
Parteitag deshalb eine völlig freie Entscheidung trifft – vielleicht gar
einen Außenseiter nominiert, der bisher gar nicht bei den Vorwahlen
angetreten ist -, dann werden sich viele Anhänger von Trump betrogen fühlen
und nicht zur Wahl gehen. Sollte er hingegen nominiert werden, dann dürften
viele jener Republikaner am Wahltag zu Hause bleiben, denen der
grobschlächtige Populist zuwider ist.
Aber auch für die Demokraten ist noch nichts entschieden. Bernie Sanders
hat mit seinem Sieg in Wisconsin gezeigt, dass er weiter im Rennen ist, und
es ist ihm sogar gelungen, im März mehr Spenden für seinen Wahlkampf
einzusammeln als Hillary Clinton – obwohl sie auf diesem Gebiet nun
wirklich Profi ist.
Insgesamt stehen ihre Chancen allen Umfragen zufolge noch immer gut, und
dennoch ist die Niederlage in Wisconsin für Clinton bitter. Denn es zeigt
sich immer deutlicher, dass sie trotz aller Anstrengungen die Kraft und den
Elan des Wahlkampfs von Sanders nicht zu brechen vermag. Es bleibt
spannend.
6 Apr 2016
## AUTOREN
Bettina Gaus
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
USA
Bernie Sanders
Hillary Clinton
Donald Trump
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Donald Trump
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Bernie Sanders
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Donald Trump
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
## ARTIKEL ZUM THEMA
Cruz und Kasich bündeln ihre Kräfte: Gemeinsam gegen Trump
Sie wollen den Milliardär als Präsidentschaftskandidat verhindern. Wie?
Indem sie ihm die Delegiertenstimmen nehmen, die ihm noch fehlen.
US-Vorwahlen im Bundesstaat New York: Eine schwierige Wahl
Trump-Anhänger, die mit College-Abschlüssen prahlen und Sanders-Fans, die
nicht für ihn stimmen: Der Bundesstaat New York zeigt sich gespalten.
Kolumne Macht: Wanderzirkus Vorwahlen
Der Hype um die Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten hält an:
Das, was sich dort abspielt, lässt sich nicht satirisch zuspitzen.
Vorwahldebatte der US-Demokraten: Durchwachsenes Heimspiel für Clinton
Im Duell zwischen Bernie Sanders und der Favoritin können beide punkten.
Der eine mit seiner Integrität, die andere mit ihrer Erfahrung.
Debatte US-Vorwahlen und Trump: Ritter der Saalschlachten
Das Verhältnis zwischen Donald Trump und den Republikanern ist gespalten.
Das lässt Erinnerungen an die Weimarer Republik wachwerden.
Vorwahlen der US-Demokraten: Sanders gewinnt in Wyoming
Clintons Konkurrent kann zwar einen weiteren Staat für sich verbuchen, doch
es bringt ihn nicht wirklich weiter. Entscheidend wird die Abstimmung am
19. April.
Vorwahl in Wisconsin: Sanders und Cruz siegen klar
Die Vorwahl in Wisconsin hält Dämpfer für Donald Trump und Hillary Clinton
bereit. Beide müssen den Staat ihren direkten Kontrahenten überlassen.
US-Vorwahlen zur Präsidentschaft: Trump will Abtreibende bestrafen
Donald Trump denkt laut über Bestrafung für abtreibende Frauen nach. Zudem
will er einen Atomwaffeneinsatz in Europa nicht ausschließen.
US-Vorwahlen zur Präsidentschaft: Trump will Rivalen nicht unterstützen
Trump will keinen anderen Kandidaten bei der US-Präsidentschaftswahl
unterstützen. Dafür stellt er sich hinter seinen kritisierten
Wahlkampfmanager.
Bernie Sanders im US-Vorwahlkampf: Ein Verlierer, der viel bewirken kann
Bernie Sanders wird die USA verändern – wenn er auch keineswegs ins Weiße
Haus einzieht. Sein Erfolg legt eine ideologische Kluft offen.
Vorwahlen in den USA: Trump und Clinton holen sich Arizona
Die Favoriten bauen ihren Vorsprung bei den Primaries aus. Derweil fordern
Cruz und Trump nach den Brüsseler Anschlägen stärkere Überwachung von
Muslimen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.