# taz.de -- US-Vorwahlen zur Präsidentschaft: Trump will Abtreibende bestrafen | |
> Donald Trump denkt laut über Bestrafung für abtreibende Frauen nach. | |
> Zudem will er einen Atomwaffeneinsatz in Europa nicht ausschließen. | |
Bild: Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Appleton, Wisconsin | |
GREEN BAY dpa/taz | Frauen sollen nach dem Willen des republikanischen | |
Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump für Abtreibungen büßen müssen, wenn | |
diese für illegal erklärt werden. „Es muss eine Art von Bestrafung geben“, | |
[1][sagte Trump am Mittwoch in einem Interview des Senders MSNBC]. Er | |
wollte aber auch auf Nachfrage nicht sagen, was er sich genau darunter | |
vorstellt. Mit seinen Aussagen zog er scharfe Kritik auf sich. | |
Wenig später ruderte der Unternehmer zurück. „Wenn der Kongress ein Gesetz | |
verabschiedet, das Abtreibungen für illegal erklärt und die Bundesgerichte | |
bestätigen das, oder einem Bundesstaat würde erlaubt, Abtreibungen zu | |
verbieten, dann würde der Arzt oder jeder andere, der diese illegale | |
Handlung vornimmt, dafür bestraft, nicht die Frau“, erklärte er in einer | |
Mitteilung. „Die Frau ist in diesem Fall ein Opfer, genau wie das Leben in | |
ihrem Leib.“ | |
Das Thema Abtreibungen ist in den USA sehr aufgeladen und wird oft | |
unversöhnlich diskutiert. 1992 bekräftigte der Supreme Court, dass die | |
freie Entscheidung zu einer Abtreibung vom 14. Zusatz der US-Verfassung | |
geschützt wird. | |
Am Obersten Gerichtshof steht im Juni eine der wichtigsten Entscheidungen | |
seit Jahren zum Thema an. In dem Fall geht es um ein Gesetz in Texas, in | |
dessen Folge 30 von 40 Abtreibungskliniken geschlossen wurden. Das Urteil | |
hätte eine landesweite Signalwirkung. | |
## Meinungsumschwung | |
Trump hat sich lange dafür ausgesprochen, die Entscheidung über einen | |
Schwangerschaftsabbruch den Frauen zu überlassen. Im Wahlkampf änderte er | |
jedoch seine Meinung und erklärte, er trete für den Schutz des ungeborenen | |
Lebens ein. | |
Seine jüngsten Aussagen sorgten für heftige Reaktionen. Die demokratische | |
Bewerberin Hillary Clinton [2][erklärte über den Kurznachrichtendienst | |
Twitter]: „Wir können jemanden mit so viel Verachtung für die Rechte der | |
Frauen nicht in die Nähe des Weißen Hauses lassen.“ Trumps Worte seien | |
abscheulich. Seine Position unterscheide sich zudem nicht von denen der | |
anderen republikanischen Bewerber. | |
Ted Cruz, Trumps Rivale im konservativen Feld, erklärte: „Wir sollten nicht | |
darüber reden, Frauen zu bestrafen; wir sollten ihre Würde achten und ihre | |
unglaubliche Gabe, Leben in die Welt zu bringen.“ Der Senator von Texas ist | |
selbst strikt gegen Abtreibungen. | |
Auch von der Organisation „March for Life“ kam Kritik. Die Initiative | |
organisiert alljährlich eine Demonstration gegen das Recht auf Abtreibung. | |
Trumps Aussagen stünden nicht im Einklang mit der Pro-Life-Bewegung, sagte | |
Jeanne Mancini, Präsidentin der Organisation. „Sich für den Schutz des | |
Lebens auszusprechen, heißt, das Beste für eine Mutter und ihr Kind zu | |
wollen.“ Es dürfe nicht darum gehen, Frauen zu bestrafen. | |
## Atomwaffeneinsatz in Europa? | |
[3][Im Gespräch mit Chris Matthews von MSNBC] traf Trump auch fragwürdige | |
Aussagen zum Thema Atomwaffen. Auf die Frage, ob er als US-Präsident in | |
Erwägung ziehen würde, diese in Europa einzusetzen, sagte Trump, diese | |
Option sei für ihn nicht vom Tisch. | |
Schon zuvor hatte der republikanische Präsidentschaftsbewerber für | |
Irritationen gesorgt, als er meinte, dass mehr Staaten Atomwaffen | |
entwickeln sollten. Zu diesen zählte er Südkorea, Japan und Saudi-Arabien. | |
31 Mar 2016 | |
## LINKS | |
[1] https://www.youtube.com/watch?v=h1Jpoecf0xY | |
[2] https://twitter.com/HillaryClinton/status/715291004991967232 | |
[3] https://www.youtube.com/watch?v=mCj0B7HhEFs | |
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