# taz.de -- Vorwahlen der US-Demokraten: Sanders gewinnt in Wyoming | |
> Clintons Konkurrent kann zwar einen weiteren Staat für sich verbuchen, | |
> doch es bringt ihn nicht wirklich weiter. Entscheidend wird die | |
> Abstimmung am 19. April. | |
Bild: Bernie Sanders konnte in Wyoming punkten und freut sich | |
Washington ap | Senator Bernie Sanders hat die Vorwahl der US-Demokraten in | |
Wyoming für sich entschieden, aber trotzdem keinen Boden gegenüber Rivalin | |
Hillary Clinton gut gemacht. Bei den sogenannten Caucuses in dem Staat im | |
Westen der USA gewann Sanders zwar mit 56 Prozent der Stimmen. Allerdings | |
gewannen beide Bewerber jeweils sieben der 14 Delegierten für den | |
Nominierungsparteitag der Partei im Juli. | |
Clinton liegt insgesamt mit 1287 zu 1037 Stimmen festgelegter Delegierter | |
vor Sanders. Rechnet man die sogenannten Superdelegierten hinzu – also | |
Parteifunktionäre, die frei abstimmen dürfen – ist der Vorsprung der | |
früheren US-Außenministerin und First Lady noch größer. | |
Bei den Vorwahlen geht es im Moment nur darum, wer offizieller | |
Präsidentschaftskandidat der Demokraten wird. 2383 Delegierte sind für die | |
Nominierung notwendig. Die eigentliche Präsidentschaftswahl ist im | |
November. | |
Da es in Wyoming die wenigsten festgelegten Delegierten aller 50 US-Staaten | |
zu vergeben gab, richteten die beiden Bewerber ihren Fokus vielmehr auf New | |
York, wo am 19. April die wohl vorentscheidende demokratische Vorwahl | |
stattfindet. | |
## Ehefrau verkündet Sieg | |
Passenderweise erfuhr Sanders auf einer Wahlkampfveranstaltung in New York | |
City von seinem Wyoming-Sieg: Seine Ehefrau Jane unterbrach ihn während | |
einer Rede in Queens, um ihm von dem Erfolg in Wyoming zu berichten. Als | |
Sanders die Information an die Menge weitergab, jubelten die mehreren | |
hundert Teilnehmer. Der Senator von Vermont fügte augenzwinkernd hinzu, | |
dass vermutlich mehr Leute auf der Veranstaltung seien als in ganz Wyoming | |
lebten. | |
Die Republikaner lassen am selben Tag wie die Demokraten in New York | |
abstimmen. Die Vorwahl gilt ebenfalls als richtungsweisend. Spitzenreiter | |
Donald Trump fokussierte sich deshalb auf Wahlkampfveranstaltungen in | |
seinem Heimatstaat. Sein Hauptkonkurrent Ted Cruz versuchte stattdessen am | |
Samstag, weitere Delegierte bei einer Abstimmung in Colorado auf seine | |
Seite zu ziehen. Auf dem Parteitag der Republikaner waren 13 weitere | |
Wahlmänner und Wahlfrauen zu vergeben, nach dem sich der Senator von Texas | |
bereits die Unterstützung von 21 Colorado-Delegierten gesichert hatte. | |
Bei den Republikanern werden 1237 Delegierte für die | |
Präsidentschaftsnominierung benötigt. Trump liegt landesweit zwar deutlich | |
vor Cruz und dem abgeschlagenen John Kasich in Führung. Momentan sieht es | |
allerdings danach aus, dass keiner der Bewerber vor dem Nationalkonvent | |
eine Mehrheit hinter sich vereinen kann. Eine Kampfabstimmung – ein höchst | |
selten stattfindendes politisches Schauspiel – wird so immer | |
wahrscheinlicher. | |
## Cruz attackiert Trump | |
Cruz hatte in Colorado wegen der Abwesenheit seines Rivalen vor mehr als | |
3000 Konventteilnehmern leichtes Spiel. Angesichts von Trumps | |
Wahlwerbespruch „Make America Great Again“ sagte er, es sei einfach, | |
darüber zu sprechen, die USA wieder groß machen zu wollen. „Du kannst es | |
sogar auf eine Baseball-Kappe schreiben“, sagte er zu den roten Kappen, die | |
der New Yorker Milliardär und seine Unterstützer häufig tragen. Die | |
wichtigere Frage sei jedoch, welcher Bewerber „die Prinzipien und Werte, | |
die Amerika überhaupt groß gemacht haben“, verstehe, sagte Cruz. | |
Trump überließ den Wahlkampf in Colorado seinem Team und verbrachte den | |
Samstag unter anderem im Nationalmuseum zu den Terroranschlägen vom 11. | |
September in Manhattan. Am Sonntagnachmittag (Ortszeit) wollte er eine Rede | |
in der Stadt Rochester halten. | |
10 Apr 2016 | |
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