# taz.de -- Vorwahl in Wisconsin: Sanders und Cruz siegen klar | |
> Die Vorwahl in Wisconsin hält Dämpfer für Donald Trump und Hillary | |
> Clinton bereit. Beide müssen den Staat ihren direkten Kontrahenten | |
> überlassen. | |
Bild: Sanders gewinnt in Wisconsin, aber Clinton bleibt insgesamt deutlich vorn | |
Washington ap | Der Republikaner Ted Cruz und der Demokrat Bernie Sanders | |
sind aus der Vorwahl ihrer Parteien in Wisconsin als klare Sieger | |
hervorgegangen. In dem Staat im Norden der USA verwies Cruz den | |
Gesamtspitzenreiter Donald Trump am Dienstag auf Platz zwei. | |
Bei den Demokraten feierte Sanders seinen nunmehr sechsten Vorwahlerfolg in | |
Folge über die Favoritin Hillary Clinton. Deren Vorsprung bei den für die | |
Nominierung nötigen Delegiertenstimmen bleibt jedoch immens. Auf Seiten der | |
Republikaner schöpften Trumps Gegner neue Hoffnung, dessen Griff nach der | |
Präsidentschaftskandidatur zu durchkreuzen. | |
Für den Immobilienmogul markierte die Niederlage den Tiefpunkt einer der | |
schwierigsten Wochen seiner Kampagne. Zuletzt hatten juristische Probleme | |
seines Wahlkampfmanagers wegen einer Auseinandersetzung mit einer | |
Reporterin für Schlagzeilen gesorgt. Dann geriet Trump beim Reizthema | |
Abtreibung ins Stolpern. In Wisconsin betrieb Gouverneur Scott Walker zudem | |
aggressiv Wahlkampf gegen den Geschäftsmann. Wahltagsbefragungen in dem | |
Staat unterstrichen wachsende Bedenken über Trump. Fast vier von zehn | |
republikanischen Wählern gaben an, Angst davor zu haben, was der Kandidat | |
als Präsident tun würde. | |
Cruz sprach vor Anhängern von einem „Wendepunkt“ im Vorwahlrennen. Sein | |
Sieg sei das Zeichen, dass er der einzige Bewerber sei, der Trump noch | |
stoppen könne, erklärte der erzkonservative Senator von Texas in seiner | |
Siegesrede. Zudem bezeichnete er die Unterstützung fünf früherer | |
Präsidentschaftskandidaten seiner Partei als Beleg, dass die Republikaner | |
sich hinter seine Kandidatur scharten. Den drittplatzierten Rivalen John | |
Kasich rief Cruz erneut zur Aufgabe auf. | |
Sollten Cruz alle 42 in Wisconsin zu vergebenden Delegierte zufallen, | |
müsste Trump nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AP mindestens 57 | |
Prozent der verbleibenden Wahlmänner und Wahlfrauen für die Nominierung | |
gewinnen. Bisher hat Trump 48 Prozent geholt. In die Vorwahl in Wisconsin | |
war er mit 737 Delegierten gegangen, Cruz mit 475 und Kasich mit 143. Bei | |
den Republikanern sind 1237 Delegierte für die Nominierung zum | |
Präsidentschaftskandidaten nötig. Sollte ein Kandidat bis zum Parteitag im | |
Sommer nicht die erforderliche Zahl beisammen haben, dürfte es zu einer | |
Kampfabstimmung kommen. | |
## Schub für Sanders | |
Für Sanders bedeutet sein jüngster Erfolg in Wisconsin einen weiteren | |
Schub. Der Staat galt mit seiner überwiegend weißen Bevölkerung und liberal | |
eingestellten Wählern als dankbares Terrain für den Senator. Weil die | |
Demokraten ihre Delegiertenstimmen proportional vergeben, gehen aber sowohl | |
er als auch Clinton mit weiteren Delegierten aus der Vorwahl vom Dienstag | |
hervor. | |
Die ehemalige Außenministerin hatte vor Wisconsin 1243 Wahlmänner und | |
Wahlfrauen gesammelt, Sanders 980. Noch höher fällt ihr Vorsprung aus, wenn | |
man die Superdelegierten berücksichtigt, also ranghohe Parteifunktionäre, | |
die sich beim Parteitag für einen Kandidaten ihrer Wahl entscheiden können. | |
Diese haben sich bisher mehrheitlich auf Clinton festgelegt, jüngste | |
Abwerbeversuche Sanders‘ fruchteten kaum. | |
Dennoch zeigte sich der selbsterklärte demokratische Sozialist bei einem | |
Auftritt in Wyoming gewiss, dass er noch echte Chancen auf die Nominierung | |
habe. „Wir haben nun sieben von acht der letzten Caucuse gewonnen und alle | |
davon mit überwältigenden Erdrutschzahlen“, sagte Sanders. Er hoffe, den | |
Rückstand zu Clinton mit einem Sieg bei der Vorwahl im Staat New York am | |
19. April verkürzen zu können. Erfolge rechne er sich auch in einigen der | |
fünf Staaten im Nordosten der USA aus, die eine Woche später wählen. | |
Vor dem nächsten Wahlversammlung genannten Caucus in Wyoming liegt Sanders | |
in Umfragen vorn. | |
6 Apr 2016 | |
## TAGS | |
Bernie Sanders | |
Schwerpunkt USA unter Donald Trump | |
Donald Trump | |
Hillary Clinton | |
Ted Cruz | |
Wisconsin | |
Schwerpunkt Abtreibung | |
Schwerpunkt USA unter Donald Trump | |
Schwerpunkt USA unter Donald Trump | |
Schwerpunkt USA unter Donald Trump | |
Schwerpunkt USA unter Donald Trump | |
Schwerpunkt USA unter Donald Trump | |
Schwerpunkt USA unter Donald Trump | |
Schwerpunkt USA unter Donald Trump | |
Schwerpunkt USA unter Donald Trump | |
Schwerpunkt USA unter Donald Trump | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Abtreibung in den USA: Supreme Court stärkt Frauenrechte | |
Niederlage für die Konservativen: Das oberste US-Gericht hat ein besonders | |
restriktives Abtreibungsgesetz im Bundesstaat Texas kassiert. | |
Kommentar zur Vorwahl in New York: Jetzt wird's schmutzig | |
Mit dem Sieg von Clinton und Trump in New York wird der Wahlkampf | |
kompliziert und die Angriffe werden persönlich. Das Klima ist vergiftet. | |
Vorwahldebatte der US-Demokraten: Durchwachsenes Heimspiel für Clinton | |
Im Duell zwischen Bernie Sanders und der Favoritin können beide punkten. | |
Der eine mit seiner Integrität, die andere mit ihrer Erfahrung. | |
Vorwahlen der US-Demokraten: Sanders gewinnt in Wyoming | |
Clintons Konkurrent kann zwar einen weiteren Staat für sich verbuchen, doch | |
es bringt ihn nicht wirklich weiter. Entscheidend wird die Abstimmung am | |
19. April. | |
Kommentar US-Vorwahlen in Wisconsin: Heute verlieren, morgen triumphieren | |
Trotz der bitteren Niederlage in Wisconsin ist Hillary Clinton längst nicht | |
geschlagen. Und das Trump-Dilemma der Republikaner wird immer größer. | |
US-Vorwahlen der Demokraten: Der Westen „feels the Bern“ | |
Bernie Sanders schlägt Hillary Clinton in Alaska, Washington und Hawaii. | |
Der Präsidentschaftskandidatur ist der damit nicht wirklich nähergekommen. | |
Vorwahlen in den USA: Trump und Clinton holen sich Arizona | |
Die Favoriten bauen ihren Vorsprung bei den Primaries aus. Derweil fordern | |
Cruz und Trump nach den Brüsseler Anschlägen stärkere Überwachung von | |
Muslimen. | |
Vorwahlen zur US-Präsidentschaft: Marco Rubio gibt auf | |
Donald Trump gewinnt bei den Republikanern in Florida, Illinois und North | |
Carolina. Und bei den Demokraten eilt Hillary Clinton Bernie Sanders davon. | |
Präsidentschaftsvorwahlen in den USA: Sanders überrascht in Michigan | |
Dreimal Trump, einmal Cruz, einmal Clinton, einmal Sanders: In Idaho und | |
Hawaii haben die Republikaner gewählt, in Michigan und Mississipi beide | |
Parteien. | |
Kommentar Super Tuesday: Teflon-Trump gegen das Establishment | |
Jetzt wird es gefährlich: Trump liegt klar vorn. Hillary Clinton muss mit | |
Inhalten punkten, wenn das Land nicht in politische Raserei verfallen soll. |