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# taz.de -- US-Vorwahlen zur Präsidentschaft: Trump will Rivalen nicht unterst…
> Trump will keinen anderen Kandidaten bei der US-Präsidentschaftswahl
> unterstützen. Dafür stellt er sich hinter seinen kritisierten
> Wahlkampfmanager.
Bild: Ich! Ich! Ich!
Washington/Janesville/Fort Lauderdale rtr/ap | Der republikanische
US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump will entgegen seiner Zusage nun
doch keinen anderen nominierten Kandidaten seiner Partei unterstützen.
„Nein, ich mache es nicht mehr“, sagte Trump bei einer Veranstaltung am
Dienstag auf die Frage, ob er noch hinter seinem Versprechen stehe, jeden
nominierten Republikaner bei der Präsidentschaftswahl zu unterstützen.
Im Gegenzug erwarte er auch nicht, dass sein Parteirivale Ted Cruz ihn
unterstütze, sollte er als Präsidentschaftskandidat gekürt werden, betonte
der umstrittene Milliardär. Die im September abgegebene Loyalitätsgarantie
hatte Trump Glaubwürdigkeit in seiner Partei verschafft. Auch seine Rivalen
hatten die Unterstützung jedes Nominierten zugesichert.
Die Aufkündigung der Unterstützungszusage wird als Zeichen einer sich
verschärfenden Auseinandersetzung zwischen Trump und seinem stärksten
Widersacher Cruz gewertet. Der texanische Senator wollte sich nicht dazu
äußern, ob er dagegen seine Zusage einhalten wolle.
Der Rechtspopulist Trump hatte zuletzt seinen Vorsprung im Rennen um die
Kandidatur seiner Partei weiter ausgebaut. Bei den Demokraten stärkte
Ex-Außenministerin Hillary Clinton ihre Favoritenrolle.
## Trump steht hinter Wahlkampfmanager
Die Kritik an seinem Wahlkampfmanager Corey Lewandowski hat Trump an sich
abperlen lassen. Dem engen Berater Trumps wird nach einer
Auseinandersetzung mit einer Reporterin der Nachrichten-Webseite Breitbart
News Körperverletzung vorgeworfen.
Er lasse Menschen nicht fallen, sagte Trump nach seiner Landung in
Wisconsin, bevor er in der Stadt Janesville eine Rede hielt. „Ich kann
nicht einfach danebenstehen und zuschauen, wie das Leben eines Mannes
zerstört wird“, sagte er in seinem Flugzeug zu Journalisten. Die Situation
bezeichnete der 69-Jährige als sehr unfair und verleumdend für Lewandowski.
Auf der Wahlkampfveranstaltung in Janesville legte der republikanische
Vorwahl-Spitzenreiter nach: Das einfachste wäre gewesen, Lewandowski zu
feuern, sagte Trump. Er wiederholte seine Aussage, er wolle nicht das Leben
eines Mannes zerstören, und erntete damit den Jubel der Menge.
Trump las im Anschluss das Statement vor, das die Breitbart-News-Reporterin
bei der Polizei abgegeben hatte. Darin befänden sich Unstimmigkeiten,
behauptete er. Zu der Mutmaßung einer Person aus dem Publikum, Lewandowski
habe die Reporterin nur am Arm gepackt, um sie vom Hinfallen zu bewahren
oder den Bewerber zu schützen, nickte er.
## Überwachungskameras filmten den Vorfall
Die Polizei in Florida, wo sich der Vorfall ereignete, wirft Lewandowski
einfache Körperverletzung vor. Dabei handelt es sich um eine mindere
Straftat, die mit bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft werden kann.
Überwachungskameras haben den Zwischenfall aufgezeichnet, bei dem
Lewandowski die Journalistin heftig am Arm packen soll. Der
Wahlkampfmanager muss sich am 4. Mai vor einem Richter verantworten. Er
stellte sich am Dienstag der Polizei.
Kritik kam postwendend von Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton.
Trump habe zu gewalttätigem und aggressivem Verhalten angestiftet und
sollte sich deshalb für das verantwortlich zeigen, was während seines
Wahlkampfes passiere, sagte die Demokratin auf einer Wahlkampfkundgebung in
der Stadt La Crosse.
Trumps innerparteilicher Rivale Ted Cruz sagte, der Vorfall sei „die
Konsequenz der Kultur der Trump-Kampagne“. So etwas habe keinen Platz in
der amerikanischen Demokratie.
## Proteste gegen Trump
Vor der Veranstaltung in Janesville formierte sich erneut Protest gegen
Trump. Mehrere Dutzend Demonstranten fanden sich vor dem Hotel ein, wo der
Immobilienmogul später seine Rede hielt. Demonstranten sagten, sie wollten
die Botschaft übermitteln, dass nicht alle in dem Staat seine Meinung
teilten.
Trump hat unter den Bewerbern der Republikaner bisher die meisten Stimmen
angesammelt, um auf dem Parteitag im Sommer als Kandidat für die
Präsidentschaftswahl im November nominiert zu werden. Mit seinen Ansichten
über Migranten und Muslime entzweit er allerdings die Partei und auch die
gesamte Nation.
In Wisconsin finden am 5. April die nächsten Vorwahlen der Republikaner und
Demokraten statt.
30 Mar 2016
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