| # taz.de -- Kommentar Zweiter Super Tuesday USA: Der Taschenspieler gewinnt | |
| > Die Republikaner haben sich völlig von ihrer Basis entfremdet. Die | |
| > Konsequenz daraus ist Donald Trump – mit seinen billigen Tricks. | |
| Bild: Früher war alles besser und Amerika großartiger. Genau. | |
| Bye, bye, Marco Rubio. In dessen Ausstieg aus dem Wahlkampf nach dem | |
| Desaster bei [1][der Vorwahl in seinem Heimatstaat Florida] manifestiert | |
| sich nicht nur das Scheitern eines Politikers. In Rubios verlorenem Kampf | |
| gegen Donald Trump zeigt sich auch das Scheitern der Republikanischen | |
| Partei. Die Konservativen versuchen seit Wochen, dem beim Establishment | |
| unbeliebten, bei vielen Wählern jedoch äußert populären Kandidaten Donald | |
| Trump jemanden entgegenzusetzen. Erst war es Jeb Bush, dann Marco Rubio und | |
| nun in einem letzten verzweifelten Versuch John Kasich, der Trump in Ohio | |
| schlagen konnte. | |
| So soll Trumps Weg zur Nominierung lang und mühsam gemacht und im besten | |
| Fall auf dem Parteitag im Juli noch über eine Abstimmung verhindert werden. | |
| Wer kein Anhänger des populistischen und teils rassistischen Wahlkampfs von | |
| Trump ist, muss darauf setzen, dass diese Taktik noch Wirkung zeigt. Denn | |
| nur so scheint Trump noch zu schlagen zu sein. | |
| Trumps deutlicher Sieg über Rubio in Florida belegt neben allen | |
| Nominierungsmöglichkeiten, dass sich die Republikaner völlig von ihrer | |
| Basis entfremdet haben. Die besteht nicht nur aus den besserverdienenden | |
| Wertkonservativen, die Kasich in Ohio zum Sieg verholfen haben. Sie besteht | |
| eben auch aus denjenigen, die zur unteren Mittelschicht gehören, die sich | |
| in einer sich wandelnden Gesellschaft mit mehr Diversität, weniger starrem | |
| Wertesystem und einer ausgeprägten „Gig Economy“, in der Jobs kurzfristig | |
| kommen und gehen, nicht mehr zurecht finden. | |
| „Früher war alles besser – und dahin können wir zurückfinden“, so laut… | |
| Trumps billiger Taschenspielertrick. Gespickt mit aggressiver Rhetorik, die | |
| die Wut seiner Anhänger anheizt. Ted Cruz agiert ähnlich, und er ist | |
| derjenige, der hinter Trump derzeit die meisten Delegiertenstimmen hat – | |
| nicht Kasich. | |
| Die Partei muss darauf eine Antwort finden. Mehr Populismus kann und darf | |
| sie nicht lauten. Es wird Zeit brauchen, eine neue konservative | |
| Programmatik zu entwerfen, die rechte wie gemäßigte Flügel wieder vereint. | |
| Das ewig Alte, das zeigt der Erfolg von Trump, überzeugt Wähler nicht mehr. | |
| Das Establishment wird sich von sich selbst befreien müssen, um Raum für | |
| neue Ideen zu schaffen. In diesem Wahlkampf ist es dafür zu spät. Und die | |
| Konsequenz daraus ist Donald Trump. | |
| 16 Mar 2016 | |
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| ## AUTOREN | |
| Rieke Havertz | |
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