| # taz.de -- Kommentar Folgen der Panama Leaks: Jetzt muss die Welt ran, leider | |
| > Politiker überschlagen sich in der Verurteilung der Steuerflucht. Aber | |
| > selbst in Europa sind wirksame Gegenmaßnahmen zu selten. | |
| Bild: Der Blick auf Panama City ist idyllisch, da ist viel Platz für Briefkäs… | |
| Endlichhandelt Berlin! Endlich wird Steuergangstern weltweit das Handwerk | |
| gelegt! Dank der Panama-Papers-Veröffentlichung fordern Politiker von Sahra | |
| Wagenknecht bis Markus Söder, die Steuersümpfe weltweit jetzt so richtig | |
| trockenzulegen. Beinahe wortgleich. Die Grünen wollen gar „law and order | |
| anstatt vornehmes Wegschauen“ – bingo! Wer Sigmar Gabriel zuhört, wie er | |
| die überall total legalen Briefkastenfirmen „verbieten“ will, spürt das | |
| Zittern der globalen Steuermafia. | |
| Wird die Welt jetzt endlich gerecht – oder ist das alles nur Symbolpolitik? | |
| Der Skandal um Hunderttausende Offshore-Konten von Polit-, Sport- und | |
| sonstigen Großkopferten erfordert jedenfalls keinen Aktionismus. Es ist | |
| nicht so einfach, wie viele Vorschläge suggerieren. | |
| Zwar ist es toll, dass Justizminister Heiko Maas bereits im vergangenen | |
| Monat (!) seinen Vorschlag eines Transparenzregisters vorgelegt hat. Dieses | |
| soll alle wirtschaftlich Begünstigten einer Firma aufführen und so das | |
| Strohmannwesen behindern. Die Idee würde vielleicht sogar etwas bringen – | |
| wenn sich Firmen nicht weiter Richtung Cayman Islands oder eben Panama | |
| verdünnisieren könnten, um dort das Geld ihrer Besitzer zu waschen. | |
| Bislang ist die Maas’sche Initiative die getreue Umsetzung einer | |
| EU-Richtlinie. Immerhin etwas – aber eben nur in Europa. Deshalb muss es | |
| leider die Welt richten. Der automatische Austausch von Steuerdaten, wie | |
| ihn 80 Staaten verabredet haben, ist ein erster Schritt, aber es fehlen | |
| eben noch die 120 anderen Länder – wie Panama und die USA. | |
| In Berlin kann man dabei nur mit gutem Beispiel vorangehen. Ein wichtiger | |
| Punkt, bei dem die Bundesregierung weiter schlampt, ist die Durchsetzung | |
| vieler, mindestens europaweiter Standards. Zum Beispiel eine | |
| grenzüberschreitende Strafverfolgung für Finanzangelegenheiten mit einer | |
| EU-Staatsanwaltschaft sowie eine EU-Finanzermittlungsbehörde. Alles andere | |
| bleibt Aktionismus. | |
| 6 Apr 2016 | |
| ## AUTOREN | |
| Kai Schöneberg | |
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