# taz.de -- Folge der Panama Papers: Hin und her mit Islands Premier | |
> Ministerpräsident Gunnlaugsson kündigt erst seinen Rücktritt an und zieht | |
> ihn dann wieder zurück. Zehntausende hatten gegen ihn demonstriert. | |
Bild: Gunnlaugsson geht. Nach Aufforderung | |
Reykjavik afp | Der isländische Ministerpräsident Sigmundur David | |
Gunnlaugsson hat nach den Enthüllungen über Briefkastenfirmen in | |
Steueroasen seinen Rücktritt angekündigt. Der Regierungschef habe in einer | |
Fraktionssitzung seinen Amtsverzicht erklärt, sagte der | |
Landwirtschaftsminister und Vizechef der Fortschrittspartei, Sigurdur Ingi | |
Johannsson, am Dienstagabend im Fernsehen. Johannsson kündigte an, er werde | |
die Regierungsgeschäfte übernehmen. | |
Bereits am Dienstag Abend kündigte der Premier jedoch den Rücktritt vom | |
Rücktritt an. In einer Email an verschiedene Medien erklärte er, es handele | |
sich lediglich um eine befristeten Auszeit vom Amt. | |
Zehntausende Menschen hatten am Montagabend in der isländischen Hauptstadt | |
Reykjavik Gunnlaugssons Rücktritt gefordert, nachdem sein Name im | |
Zusammenhang mit den „Panama Papers“ aufgetaucht war. Vor seiner | |
Rücktrittankündigung scheiterte Gunnlaugsson am Dienstag mit dem Versuch, | |
das Parlament aufzulösen. Präsident Olafur Ragnar Grimsson wies seinen | |
Antrag zurück. | |
Laut den vom internationalen Recherchenetzwerk ICIJ veröffentlichten | |
Dokumenten der panamaischen Kanzlei Mossack Fonseca hat Gunnlaugsson vor | |
neun Jahren mit seiner künftigen Frau auf den britischen Jungfraueninseln | |
eine Briefkastenfirma gegründet und dort Millionen Euro geparkt. | |
Ende 2009 überschrieb er laut den „Panama Papers“ seiner Partnerin für | |
einen symbolischen Dollar seinen ganzen Anteil. Er war aber schon Monate | |
zuvor ins Parlament eingezogen und hatte dabei sein Vermögen unterschlagen. | |
5 Apr 2016 | |
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