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# taz.de -- Fahrzeuge im Tausch gegen Beratung: Nabu bleibt bei VW an Bord
> Trotz des Abgasskandals arbeitet der Nabu weiter mit VW zusammen. Dabei
> hatte er öffentlich erklärt hat, die Kooperation sei ausgelaufen.
Bild: Weiter gemeinsam mit VW unterwegs: Nabu-Fahrzeug in Berlin
Berlin taz | Entgegen seiner bisherigen öffentlichen Darstellung arbeitet
der Naturschutzbund (Nabu) trotz des Abgasskandals weiterhin offiziell mit
dem Autokonzern Volkswagen zusammen. Zwar sei die bisherige Kooperation zum
Jahresende ausgelaufen, sagte der Nabu-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger auf
taz-Anfrage.
Doch inzwischen gebe es einen neuen Vertrag: Der Nabu darf weiterhin einen
Passat und einen Up von VW kostenlos nutzen. „Das ist eine Gegenleistung
dafür, dass wir den Konzern bei seinem Neuanfang beraten“, erklärte
Oeliger. „Powered by Volkswagen“ steht wie bisher neben dem Nabu-Logo auf
den weißen Autos.
Ein weiteres Fahrzeug stellt die VW-Tochter „Volkswagen Financial Services“
dem Nabu zur Verfügung – im Rahmen einer eigenen Kooperation zum
Moorschutz, die unverändert fortbesteht. Auch die Internetseite
[1][www.volkswagen-nabu.de], auf der die gemeinsamen Aktivitäten von
Konzern und Umweltverband präsentiert werden, ist nach wie vor online.
„Die wird von Volkswagen betrieben“, sagt Oeliger über die Seite, die auch
das Nabu-Logo ziert. „Darauf haben wir gar keinen Zugriff.“ Aufgrund der
Anfrage will er aber darauf drängen, dass dort deutlicher wird, dass die
bisherige umfassende Kooperation nicht fortbesteht.
Der Nabu hatte seine seit 15 Jahren laufende Kooperation mit Volkswagen
nach Bekanntwerden des Abgasskandals [2][nicht gekündigt]. Der
Umweltverband kündigte im September aber an, den zum Jahresende 2015
auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern, sofern das Unternehmen nicht eine
Reihe von Forderungen erfüllt.
Die letzte offizielle [3][Aussage] zum Thema im Oktober besagte, der
Verband habe „sämtliche Gespräche für eine Fortsetzung ausgesetzt und alle
Projekte auf Eis gelegt“.
Volkswagen hatte im September eingeräumt, in seinen Fahrzeugen eine
Abschalteinrichtung zu nutzen, die die Abgasreinigung außerhalb von
offiziellen Prüfständen abschaltet, was zu stark erhöhten Konzentrationen
schädlicher Stickoxide führt.
Anmerkung der Redaktion:
In diesem Text stand zunächst, dass der Nabu nicht kommuniziert habe, dass
die Kooperation mit der VW-Tochter Volkswagen Financial Services weiterhin
fortbestehe. Auf der Webeseite findet sich tatsächlich kein Hinweis darauf,
doch gegenüber den Nachrichtenagenturen dpa und epd hatte der Verband dies
im Oktober offengelegt. Darum haben wir diese Aussage entfernt.
Zudem erklärt Nabu-Verkehrsreferent Dietmar Oelinger nun, dass die
kostenfreie Nutzung der VW-Fahrzeuge keine Gegenleistung für die Beratung
von VW durch den Nabu sei. Das steht im Widerspruch zur eindeutigen, auf
Nachfrage bestätigten Aussage vom Vortag.
29 Feb 2016
## LINKS
[1] http://www.volkswagen-nabu.de
[2] /!5232353/
[3] https://www.nabu.de/news/2015/10/19613.html
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
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