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# taz.de -- Bericht des Verteidigungsministeriums: Tornados sind nicht in Schuss
> Mangelhaftes Material: Zwar sollen deutsche Jets gegen den IS kämpfen,
> aber nicht einmal jedes zweite dieser Bundeswehrflugzeuge ist
> einsatzbereit.
Bild: Von 93 angeschafften „Tornados“ sind 66 in Betrieb und davon wiederum…
Berlin dpa | Die Bundeswehr will „Tornado“-Flugzeuge in den Luftkrieg gegen
die Terrororganisation Islamischer Staat schicken, aber nicht einmal jeder
zweite Jet ist einsatzbereit. Nach einem Bericht des
Verteidigungsministeriums zum Zustand der Hauptwaffensysteme sind bei der
Luftwaffe von 93 angeschafften „Tornados“ 66 in Betrieb und davon wiederum
nur 29 einsatzbereit (44 Prozent). Das sind noch weniger als bei der
entsprechenden Untersuchung vor einem Jahr; damals waren noch 38 Jets für
einen Einsatz verfügbar.
Der Bericht steht an diesem Mittwoch auf der Tagesordnung des
Bundestags-Verteidigungsausschusses – ausgerechnet kurz vor der ersten
Plenardebatte über den Einsatz von bis zu sechs Aufklärungs-„Tornados“ im
Kampf gegen den IS. Die mangelnde Einsatzbereitschaft wird in dem
81-seitigen Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, unter
anderem auf die „mangelnde Verfügbarkeit verschiedener Ersatzteile“
zurückgeführt.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sieht trotz dieser
Mängel keine Probleme für den geplanten Einsatz gegen die
Terrororganisation Islamischer Staat (IS). „30 „Tornados“ sind
einsatzbereit, und wir brauchen davon 6. Das heißt wir haben einen breiten
Spielraum, der vorhanden ist“, sagte die Ministerin am Mittwoch im
ARD-„Morgenmagazin“.
Die „Tornados“ sind zwischen 23 und 34 Jahre alt und gelten als
Auslaufmodelle. Aber auch beim Nachfolger „Eurofighter“ hat sich die
Einsatzbereitschaft im Vergleich zum letzten Bericht nicht verbessert,
sondern von 57 auf 55 Prozent verschlechtert. Von den besonders anfälligen
„Transall“-Transportflugzeugen sind 57 Prozent einsatzbereit. Angestrebt
wird eine Einsatzbereitschaft von mindestens 70 Prozent.
## Debatte über Bundeswehr-Ausrüstung
Im vergangenen Jahr hatte die Bestandsaufnahme zu einer großen Debatte über
den Zustand der Bundeswehr-Ausrüstung geführt. „Die Lage der fliegenden
Systeme bleibt unbefriedigend“, urteilt Generalinspekteur Volker Wieker in
dem aktuellen Bericht. 117 Maßnahmen seien ergriffen worden, und 5,6
Milliarden Euro sind für einen Zeitraum von zehn Jahren dafür veranschlagt.
„Rasche Erfolge konnten nicht erwartet werden“, schreibt Wieker in dem
Papier, über das auch die Bild am Sonntag schon berichtete. Die Maßnahmen
würden erst mittelfristig Wirkung entfalten. „Dennoch ist es gelungen, die
Entwicklung der materiellen Einsatzbereitschaft zu stabilisieren und eine
Trendumkehr in wesentlichen Bereichen zu realisieren.“
Nur einen Tag nach der Kabinettsentscheidung berät der Bundestag am
Mittwochnachmittag erstmals über den Einsatz von bis zu 1200 Soldaten zur
Unterstützung der Luftangriffe gegen den IS. Neben den „Tornados“ sollen
ein Tankflugzeug und eine Fregatte zum Einsatz kommen. Bereits am Freitag
will das Parlament entscheiden, die Zustimmung mit den Stimmen der
Koalition gilt als sicher. Die Bundesregierung will dann schon in der
nächsten Woche mit der Stationierung von „Tornados“ im türkischen Incirlik
beginnen.
Das britische Parlament will am Mittwochabend über Luftangriffe auf den IS
in Syrien entscheiden, auch hier gilt die Zustimmung als sicher. Im Irak
beteiligen sich die Briten bereits an Luftschlägen gegen die Terrormiliz.
2 Dec 2015
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