Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- VW-Abgasskandal: Auch für die Steuer wird‘s teuer
> Allein in diesem Jahr nimmt der deutsche Staat 1,8 Milliarden Euro
> weniger an Kfz-Steuer ein, weil er von falschen Abgaswerten ausging.
Bild: Ob die VW-Fahrer den viel zu hohen Spritverbrauch nur ihrer rasanten Fahr…
Berlin taz | Wegen manipulierter CO2-Emissionswerte sind dem Staat im
vergangenen Jahr laut einer Schätzung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) 1,8
Milliarden Euro an Kfz-Steuern entgangen. Für 2016 beträgt der Ausfall
demnach circa 2,2 Milliarden Euro. „Der Betrug bei der Manipulation von
Autoabgasen schädigt Gesundheit, Klima und die Staatskasse“, sagte der
Geschäftsführer der Organisation, Jürgen Resch, am Donnerstag in Berlin.
Bei den zehn in Deutschland am häufigsten neu zugelassenen Pkw-Modellen lag
der Spritverbrauch laut DUH zuletzt im Schnitt um 42 Prozent über den
offiziellen Angaben. Die Höhe der Kfz-Steuer ist in Deutschland an den
Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) gekoppelt; höhere
Emissionswerte bedeuten also auch höhere Kfz-Steuern. Wird die
Berechnungsgrundlage zu niedrig angesetzt, entgehen dem Staat
Steuereinnahmen. Zugleich bedeutet ein höherer CO2-Ausstoß auch einen
höheren Verbrauch der Fahrzeuge.
„Nach dem Eingeständnis des 800.000-fachen Klimaschutz- und Steuerbetruges
durch Volkswagen darf es kein ‚Weiter so‘ geben“, so Resch weiter. Dem
Beispiel USA folgend, müssten die zuständigen Bundesbehörden über die
eingestandenen Fahrzeugzahlen bei VW hinaus endlich mit eigenen Kontrollen
auch der CO2-Angaben aller VW-Marken und aller anderen Autohersteller
beginnen.
In den USA haben laut DUH Verbraucherschutzverbände wie „Consumer Watchdog“
2012 den Skandal um falsche Spritverbrauchswerte bei 1,2 Millionen
Fahrzeugen von Kia und Hyundai enthüllt. Die nationale Umweltbehörde EPA
hat in der Folge dieses Skandals eigene Kontrollkapazitäten aufgebaut und
testet seitdem etwa 15 bis 20 Prozent aller Pkw-Neuzulassungen nach dem
Zufallsprinzip.
Die amtlichen Kontrollen und die drohenden Strafen bei Falschangaben in den
USA führen dort nun zu korrekten Werten der Hersteller. Die Umwelthilfe hat
die realen Spritverbräuche unter den Top 10 der
US-amerikanischen-Zulassungsstatistik aktuell ausgewertet. Ergebnis: Diese
weichen derzeit nur um 3 Prozent von den offiziellen Spritverbrauchsangaben
ab.
5 Nov 2015
## AUTOREN
Richard Rother
## TAGS
Dieselskandal
CO2-Emissionen
Wolfgang Schäuble
Volkswagen
Deutsche Umwelthilfe
General Motors
Dieselskandal
Volkswagen
Dieselskandal
Dieselskandal
PKW
Volkswagen
Bremen
Autoindustrie
## ARTIKEL ZUM THEMA
Manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen: Einfacher, als die Polizei erlaubt
VW will die Motoren mit simplen Maßnahmen sauberkriegen. Wenn das so
einfach ist, warum hat der Konzern es nicht früher gemacht?
Bundesregierung reagiert auf VW-Affäre: TÜV soll auch Motorsoftware prüfen
Als Reaktion auf die Abgas-Affäre bei Volkswagen soll nun die Motorsoftware
von unabhängigen Prüfern untersucht werden. Bisher war die Regierung
dagegen.
Kommentar Schadenersatz bei VW: Der Konzern muss bluten
VW darf sich nicht aus der Affäre ziehen. Betroffene Autos sollten zurück
an die Firma gehen. Sie sollte ihren Betrug teuer bezahlen müssen.
Nach VW-Skandal: Befristete Amnestie
Wer mit einem Geständnis seinen Job retten will, muss sich beeilen:
Volkswagen lässt das erst vor kurzem gestartete Amnestieprogramm bald schon
auslaufen.
Abgasskandal bei VW: Jetzt auch Probleme mit CO2
Bei VW-Fahrzeugen gibt es auch beim CO2-Ausstoß falsche Werte. Das ist eine
neue, milliardenschwere Baustelle. Was kommt noch alles heraus?
Kommentar neue EU-Abgastests: Diesel bleibt dreckig und gefährlich
PKW dürfen gesetzliche Limits für gesundheitsschädliche Abgase künftig um
110 Prozent überschreiten. Das grenzt an Körperverletzung.
Nach Abgasskandal: Milliardenverluste für VW
Nach der Diesel-Affäre bei VW folgt nun die erste Abrechnung: Die
Rückstellungen bescheren die ersten roten Quartalszahlen seit Jahrzehnten.
Der typische Pendler: Steuerflüchtige Luftverpester
Über 40 Prozent der in Bremen Beschäftigten leben in Niedersachsen und der
Großteil pendelt mit dem Auto. Aber wer pendelt da? Eine Studie hat‘s jetzt
erhoben.
Verordnung zum Spritverbrauch: Die Autolobby macht es sich selbst
Seit Mai 2012 gilt ein neues System, um die Effizienz von Pkws zu
kennzeichnen. Die Richtlinie kommt direkt von den Autokonzernen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.