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# taz.de -- Aufschub für Ölpipeline Keystone XL: Hoffen auf anderen US-Präsi…
> TransCanada will eine Prüfungspause bei der geplanten Pipeline.
> Aktivisten glauben, der Konzern hoffe auf einen ölfreundlicheren
> US-Präsidenten.
Bild: Bis jetzt waren die Pipeline-Gegner erfolgreich.
New York taz | In einer 180-Grad-Wende hat das Unternehmen TransCanada am
Montag beim US-Außenministerium eine Pause im Genehmigungsverfahren für
seine Ölpipeline Keystone XL beantragt. Die Leitung soll Rohöl aus dem
Teersandabbaugebiet in der Provinz Alberta bis in die Raffinerien längs der
Golfküste transportieren – durch zwei kanadische Provinzen und sechs
US-Bundesstaaten.
KlimaschützerInnen betrachten den Rückzieher des für den Bau der Pipeline
verantwortlichen Konzerns als Erfolg ihrer jahrelangen Kampagne. Zugleich
vermuten sie, dass der Konzern Zeit gewinnen will, und darauf hofft, dass
der nächste US-Präsident ein ölfreundlicher Republikaner wird.
TransCanada, das die US-Regierung seit sieben Jahren zur Eile gedrängt hat,
begründet seinen überraschenden Pausenantrag hingegen damit, dass es die
Verhandlungen über eine neue Routenführung in Nebraska abwarten wolle.
„Dies ist ein bemerkenswerter Sieg der Basisbewegung“, erklärte Bill
McKibben, Mitbegründer der [1][Umweltgruppe 350.org] am Dienstag. Mit den
Protesten längs der Route für die geplante Pipeline ist die stärkste neue
Umweltbewegung in den USA entstanden.
Die US-Regierung hat sich bis Redaktionsschluss nicht zu dem
TransCanada-Antrag geäußert. Der Konzern braucht Washington, weil seine
Pipeline eine internationale Grenze überquert. Als TransCanada im Jahr 2008
seinen ersten Antrag für die Keystone XL beim Außenministerium einreichte,
gingen alle Beteiligten von einem Routineverfahren aus, das binnen weniger
Monate mit einer Genehmigung abgeschlossen sein würde. Stattdessen
schlängelte sich die Pipeline durch die komplette Amtszeit von Obama.
## Ein Symbol der Klimapolitik
Weder Präsident Barack Obama noch Ex-Außenministerin Hillary Clinton
zeigten anfänglich Neigung, die Pipeline zu stoppen. Dann meldeten sich
immer mehr Wissenschaftler mahnend zu Wort. Wegen des Ausstoßes von
Treibhausgasen – der bei dem Teersandöl höher als bei irgendeinem anderen
Rohöl ist – machten sie die Pipeline zum Symbol der Klimapolitik.
Im Jahr 2013 erklärte Präsident Obama, er werde der Pipeline nur zustimmen,
falls sie keine „wesentliche“ neue Belastung für das Klima darstelle.
KlimaschützerInnen hofften bisher auf ein klares Wort von Obama vor dem
Pariser Klimagipfel Ende des Monats. Clinton hingegen brauchte länger, bis
sie sich positionierte. Seit diesem Herbst ist sie, wie alle anderen
demokratischen PräsidentschaftskandidatInnen, offiziell gegen die Pipeline.
Aus dem Mittleren Westen rät Jane Kleeb, die Sprecherin der Klimagruppe
Bold Nebraska, dem US-Präsidenten, sich nicht von TransCanada bluffen zu
lassen. „Die Route durch Nebraska ist seit Jahren ungewiss“, sagt sie,
„Barack Obama kann die ganze Ungewissheit mit einem Federstrich beenden.“
Sie fordert ihn auf, den Pausenantrag abzulehnen und grundsätzlich „Nein“
zur Pipeline zu sagen.
4 Nov 2015
## LINKS
[1] http://350.org
## AUTOREN
Dorothea Hahn
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