| # taz.de -- BND-Papier geleakt: Schon wieder Geheimdienst angezapft | |
| > Netzpolitik.org veröffentlicht erneut ein Geheimdienst-Papier. Diesmal | |
| > trifft es den BND und dessen geplantes Ausspähprogramm fürs Internet. | |
| Bild: Will im Internet mehr mitlauschen: der BND | |
| BERLIN taz | Sie haben es schon wieder getan. Die Journalisten von | |
| Netzpolitik.org veröffentlichten erneut ein Geheimpapier eines deutschen | |
| Sicherheitsdienstes: Diesmal betrifft es den Bundesnachrichtendienst (BND). | |
| Das Blog stellte am Montag in Gänze ein [1][Strategiepapier] des Dienstes | |
| zu dessen geplantem Überwachungsprogramm fürs Internet online - der | |
| „Strategischen Initiative Technik“. Das Papier ist laut Netzpolitik.org als | |
| „VS-geheim“ eingestuft. | |
| Der Plan des Geheimdienstes war schon länger bekannt, auch die taz hatte | |
| darüber [2][berichtet]. Die Details waren es nicht. Demnach will der BND | |
| das Internet künftig stärker automatisiert überwachen – weg von | |
| Inhaltserfassungen, hin zum Abfangen von Metadaten wie IP-Adressen. Der BND | |
| selbst spricht von einem „Philosophiewandel“. | |
| Web 2.0-Daten in „Echzeit aggregieren“ | |
| Im Fokus stehen dabei vor allem soziale Onlineplattformen. Dortige Daten | |
| sollen „in nahezu Echtzeit aggregiert, miteinander korreliert und | |
| analysiert werden“. So soll ein „Lagebild aus der Sicht des Web 2.0“ | |
| entstehen. Daneben will der BND seine „Erfassungssysteme für Kabel, | |
| Satellit und Funk weiterentwickeln“. Auch sollen Verschlüsselungen besser | |
| geknackt werden: Der BND spricht von einem Ausbau seiner | |
| „Entzifferungsfähigkeit“. | |
| Der Geheimdienst begründet die Notwendigkeit des Programms laut Papier mit | |
| der „ungebremsten Entwicklung der Internettechnologie“. Ziehe man dort | |
| nicht mit, drohe ein Verlust der „Augenhöhe“ mit westlichen Partnerdiensten | |
| und „eine Erosion der technischen Fähigkeiten des BND“. Das Programm soll | |
| dabei nach eigener Auskunft seinen Schwerpunkt auf die Abwehr von | |
| „Cyber-Angriffen“ legen, sei es durch feindliche Länder oder „kriminelle | |
| und terroristische Akteure“. 300 Millionen Euro erhält der BND bis 2020 für | |
| seine Online-Aufrüstung. | |
| Netzpolitik.org hatte schon zuletzt mit der Veröffentlichung interner | |
| Geheimdienst-Papiere für Wirbel gesorgt. Die Journalisten veröffentlichten | |
| einen Haushaltsplan des Verfassungsschutzes und dessen Plan für eine Task | |
| Force zur Internetüberwachung. Der Verfassungsschutz stellte Anzeige, die | |
| Bundesanwaltschaft ermittelte wegen Landesverrats. Nach einigem politischen | |
| Wirbel und dem Rücktritt von Generalbundesanwalt Harald Range wurde das | |
| Verfahren eingestellt. | |
| Der BND wollte sich zu der neuen Veröffentlichung nicht äußern – auch nicht | |
| zu möglichen rechtlichen Schritten. | |
| 21 Sep 2015 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://netzpolitik.org/2015/strategische-initiative-technik-wir-enthuellen… | |
| [2] /Ueberwachung-im-Ausland/!5040985 | |
| ## AUTOREN | |
| Konrad Litschko | |
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