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# taz.de -- Syrische Flüchtlinge in Südamerika: Brasilien wirbt, Venezuela pr…
> Venezuela kündigt an, 20.000 Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen – lässt
> aber die Grenze zu Kolumbien schließen.
Bild: Solidaritätsbekundungen mit dem syrischen Regime gibt es nicht nur von V…
Buenos Aires taz | Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat angekündigt,
sein Land wolle syrische Flüchtlinge aufnehmen: „Ich möchte, dass 20.000
Syrer kommen, syrische Familien in unser venezolanisches Vaterland“, sagte
Nicolás Maduro bei einer im Fernsehen übertragenen Sitzung seines
Kabinetts. Es gebe in Venezuela bereits eine große syrische Gemeinde.
Außenministerin Delcy Rodríguez sei angewiesen, mit dieser Kontakt
aufzunehmen, um die Flüchtlinge aus der „syrischen Diaspora“ in sein Land
zu holen.
Die humanitäre Geste wirkt etwas propagandistisch, denn sie kam, nur wenige
Tage nachdem Maduro selbst für Bilder von flüchtenden Menschen sorgte. Nach
Scharmützeln zwischen Venezuelas Militär und kolumbianischen Paramilitärs,
bei denen drei venezolanische Soldaten verletzt wurden, ordnete der
Präsident an, die Grenze zwischen dem Bundesstaat Táchira und der
kolumbianischen Provinz Norte de Santander zu schließen.
Mindestens 1.200 Menschen mit kolumbianischem Pass oder unklarem
Aufenthaltsstatus wurden über die Grenze nach Kolumbien deportiert. Über
8.000 KolumbianerInnen flüchteten zudem aus Angst vor Repressalien auf
eigene Faust über die grüne Grenze. Ganze Familien wateten mit ihrem Hab
und Gut durch den Grenzfluss Táchira nach Kolumbien.
In seiner Rede vor dem Ministerrat machte Maduro bewaffnete Terroristen für
die Flucht dieser Menschen aus seinem Land verantwortlich. Was in Syrien
der Terror des Islamischen Staats sei, sei der Terror der Paramilitärs an
der Grenze zu Kolumbien.
## Gute Beziehungen zu Assad
Als Ölstaat und Opec-Mitglied pflegt Venezuela traditionell gute Kontakte
in den Nahen Osten. Bereits zu Zeiten von Hugo Chávez stand es auf Seiten
des Assad-Regimes, unter Maduro hat sich daran nichts geändert. Der
syrische Staatschef Baschar al-Assad sei „der einzige Führer mit Autorität
in Syrien“, so Maduro.
Ob die angekündigten 20.000 Flüchtlinge tatsächlich jemals nach Venezuela
kommen, bleibt aber abzuwarten. Schon oft folgten Maduros vollmundigen
Ankündigungen wenig bis keine konkrete Schritte.
Brasilien ist bislang das lateinamerikanische Land, das die meisten
Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen hat. Seit zwei Jahren gelten hier
erleichterte Einreisebedingungen für Syrer. Brasiliens Staatschefin Dilma
Rousseff sagte am Montag in einer Rede zum Nationalfeiertag, ihr Land sei
bereit, diejenigen „mit offenen Armen“ zu empfangen, „die hier leben,
arbeiten und zum Wohlstand und Frieden Brasiliens beitragen wollen“.
11 Sep 2015
## AUTOREN
Jürgen Vogt
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Schwerpunkt Syrien
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Venezuela
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Grüne
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