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# taz.de -- UNO in Libyen: Deutscher will Frieden schaffen
> Martin Kobler war seit 2013 kampflustiger Chef der UN-Mission im Kongo.
> Jetzt möchte er ans Mittelmeer wechseln.
Bild: Martin Kobler (l.) mit politischer Weggefährtin.
BERLIN taz | Für die Bemühungen zur Befriedung Libyens könnte es demnächst
Auftrieb geben. Der deutsche Diplomat Martin Kobler, der seit 2013 die
weltgrößte UN-Blauhelmmission in der Demokratischen Republik Kongo
(Monusco) führt, hat sich um die Leitung der UN-Libyen-Mission beworben.
Laut Reuters hat bereits ein Bewerbungsgespräch beim UN-Sicherheitsrat
stattgefunden, bei dem Kobler einen sehr guten Eindruck hinterlassen haben
soll. „Kobler hat viele Stärken“, sagte demnach ein Diplomat. Er packe
Dinge an, statt hinter dem Schreibtisch zu kleben.
Vergangene Woche hatte die Monusco bestätigt, dass Kobler Ende Oktober
gehen will. Der Deutsche hatte im Sommer 2013 die UN-Mission im Kongo mit
ihren 20.000 Blauhelmsoldaten übernommen. Er hatte den bewaffneten Gruppen,
die im Osten Kongos Millionen von Menschen in die Flucht getrieben haben,
den Kampf angesagt und als erstes mit einer neuen Eingreifbrigade FIB
geholfen, Ende 2013 die damals stärkste Rebellenbewegung M23 (Bewegung des
23. März) zu zerschlagen.
Als Kobler genauso forsch gegen andere bewaffnete Gruppen vorgehen wollte
und auch verkündete, die UNO werde nicht mit Menschenrechtsverletzern in
Kongos Armee zusammenarbeiten, entzog ihm die Regierung allerdings die
Gunst und er findet in Kinshasa nur noch wenig Gehör.
Dennoch gilt die FIB in der UNO als zukunftsweisendes Konzept des
offensiven „Peacekeeping“, und Koblers Natur möglicherweise als probates
Mittel für den Dauerkonflikt zwischen Libyens rivalisierenden Machtzentren.
Nur gibt es in Libyen keine Blauhelmtruppen.
Der derzeitige UN-Chef in Libyen, der Spanier Bernardino Leon, nimmt an
Libyens Friedensgesprächen teil. Er will vor Spaniens Wahlen in die Heimat
zurück.
7 Sep 2015
## AUTOREN
Dominic Johnson
## TAGS
Uno
Libyen
Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo
Monusco
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