| # taz.de -- Kommentar Sparpaket in Griechenland: Der Oppositions-Premier | |
| > Eine surreale Situation: Nur dank der Opposition werden in Griechenland | |
| > die ersten Reformgesetze beschlossen. Regieren kann Tsipras so nicht. | |
| Bild: Teile von Syriza haben gegen die Reformvorschläge gestimmt. Tsipras brau… | |
| „Noch so ein Sieg und wir sind verloren“ mag sich Premier Alexis Tsipras | |
| nach der [1][gewonnenen Abstimmung im Parlament] gedacht haben. | |
| Surreales Endeergebnis: Nur mit Unterstützung der Opposition konnte Tsipras | |
| Sparmaßnahmen durchbringen, die er noch vor sechs Monaten verteufelt hat, | |
| da sie schmerzhafter sind, als alles, was Vorgängerregierungen den Griechen | |
| zugemutet haben. | |
| Nach eigener Aussage glaubt der Premier nicht einmal an die Sparauflagen | |
| und will sie nur deshalb durchboxen, weil er durch die europäischen Partner | |
| dazu genötigt werde und sich ausgerechnet durch sein Nachgeben von dieser | |
| Erpressung befreien könne. | |
| Alles klar? Natürlich ist es irgendwo bewundernswert, wie elegant und | |
| dennoch beharrlich Tsipras den Drahtseilakt zwischen den Forderungen der | |
| Kreditgeber und den hohen Erwartungen in seiner Partei vollzieht. Regieren | |
| kann er damit auf lange Sicht nicht. | |
| Und auf uneigennützige Hilfe anderer wird er sich auch nicht mehr lange | |
| verlassen können. Jeder Hinterbänkler der Opposition wird sich schön dumm | |
| vorkommen, wenn er über seinen Schatten springt und der Regierung zum | |
| Erfolg verhilft, nur um dadurch dem linken Parteiflügel von Syriza den | |
| Luxus zu erlauben, die Revolution gegen die eigene Regierung weiter voran | |
| zu treiben. | |
| ## Drachme-Fans drinnen und draußen | |
| Sollte Tsipras eine endgültige Entscheidung getroffen haben, sein Land im | |
| Euro-Raum zu halten – wofür einiges spricht – dann muss er jetzt schwierige | |
| Entscheidungen in der eigenen Partei durchsetzen. | |
| Denn diesen Knoten gilt es zu lösen: Erzkonservative Kreise in Europa, die | |
| Griechenland aus dem Euro drängen, aber die Schuld dafür allein den | |
| Griechen zuschieben wollen, verstehen sich derzeit prächtig mit der | |
| Fraktion der Drachme-Befürworter in Hellas, die zurück zur nationalen | |
| Währung möchten – aber das Ganze so aussehen lassen, als seien nur die | |
| bösen Geldgeber dafür verantwortlich. | |
| Hinterlistige Spiele aus dem Ausland kann Tsipras kaum verhindern. | |
| Provokationen [2][in der eigenen Partei] dagegen schon. Der | |
| Ministerpräsident wäre auch gut beraten, Profilierungsversuche rechtzeitig | |
| in den Griff zu bekommen- wie etwa den Auftritt der Parlamentspräsidentin | |
| Zoe Konstantopoulou, die nur wenige Minuten vor der Abstimmung die | |
| Volksvertreter für das „Nein“ zu begeistern versuchte und es für eine gute | |
| Idee hielt, den europäischen Partnern Griechenlands „Verbrechen gegen die | |
| Menschlichkeit“ vorzuwerfen. | |
| 16 Jul 2015 | |
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| ## AUTOREN | |
| Jannis Papadimitriou | |
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