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# taz.de -- Kükenschreddern soll beendet werden: Ins Ei gucken
> Mit einer neuen Methode soll das Geschlecht bereits vor dem Ausbrüten
> bestimmt werden. Das Töten männlicher Küken soll bis 2017 überwunden
> werden.
Bild: Zu spät: bereits geschlüpftes Küken.
Berlin dpa/afp | Das von Tierschützern scharf verurteilte [1][Töten von
männlichen Küken] soll mit einer Methode zur frühzeitigen
Geschlechtsbestimmung im Hühnerei beendet werden. „Mein Ziel ist, dass das
Kükenschreddern 2017 aufhört“, sagte Bundesagrarminister Christian Schmidt
(CSU) am Donnerstag in Berlin. Jedes Jahr werden in Deutschland etwa 45
Millionen männliche Küken nach dem Ausbrüten getötet, weil sie für die
Eierproduktion nicht benötigt werden.
In Zukunft soll das Geschlecht bereits nach drei Tagen im bebrüteten Ei
bestimmt werden. Die Eier können dann entsprechend aussortiert werden.
Sobald voll automatische Geräte zur frühzeitigen Geschlechtsbestimmung im
Ei auf dem Markt seien, gebe es für Brütereien keine Rechtfertigung mehr,
männliche Küken auszubrüten und zu töten.
An der Universität Leipzig, der Technischen Universität Dresden und bei der
Firma Evonta werden solche Geräte entwickelt; sie sollen das Geschlecht des
Kükens im nur drei Tage bebrüteten Ei bestimmen und die Eier zudem
automatisch sortieren. Für die Weiterentwicklung der entsprechenden Methode
sicherte Schmidt 1,17 Millionen Euro Fördergelder zu.
Ein Verbot lehnt Schmidt erneut ab; es würde die Kükentötung lediglich ins
Ausland verlagern, erklärte er. Der Deutsche Tierschutzbund sprach sich
erneut für ein Verbot aus, nannte die Geschlechtsbestimmung aus
Tierschutzsicht aber einen ersten Schritt, weil keine geschlüpften Küken
mehr getötet würden.
Die Förderung der Forschung sei aber nur eine kurzfristige Lösung.
Langfristig sei nur eine Abkehr vom System sinnvoll – etwa zum Konzept des
[2][Zweinutzungshuhns]. Dieses Huhn eignet sich sowohl für die
Eierproduktion als auch für die Fleischgewinnung. Es ist robuster und
gesünder, legt aber weniger Eier und wiegt weniger. Verbraucher müssten
bereit sein, ihren Konsum zu reduzieren und den Preis für eine solche
tierschutzfreundliche Lösung zu bezahlen.
Ebenfalls am Donnerstag unterzeichneten Schmidt und die Geflügelwirtschaft
eine Vereinbarung, die das umstrittene Schnabelkürzen bei Legehennen und
Mastputen bis August 2016 beenden soll. Ausnahmen sollen nach Angaben der
Produzenten jedoch möglich bleiben, etwa bei Federpickerei und
Kannibalismus unter den Hühnern.
9 Jul 2015
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