| # taz.de -- Landesregierung Niedersachsen: Gestatten, Koalitionsvertrag! | |
| > SPD und Grüne in Hannover haben sich auf einen Koalitionsvertrag | |
| > geeinigt. Die Grünen sollen demnach vier der neun Ministerposten | |
| > bekommen. | |
| Bild: Brüderlich: Der designierte neue Landeschef Stephan Weil (L). und Stefan… | |
| HANNOVER dpa | Der Koalitionsvertrag zwischen SPD und Grüne in | |
| Niedersachsen seht. Dies bestätigten beide Parteien am Sonntag. Die Grünen | |
| sollen demnach vier von voraussichtlich neun Ministerien bekommen. | |
| Bei der letzten Verhandlungsrunde am Sonntag ging es nach der Einigung in | |
| zentralen inhaltlichen Knackpunkten vor allem um Personalfragen. Die Grünen | |
| hatten in den Beratungen wegen ihres bislang besten Ergebnisses auf | |
| Landesebene (13,7 Prozent) drei der neun Ministerposten für sich | |
| reklamiert. Nun sollen die Grünen künftig die Ressorts Umwelt, | |
| Wissenschaft, Agrar und Justiz leiten. Offiziell bestätigen wollte dies | |
| aber zunächst niemand. Der designierte SPD-Ministerpräsident Stephan Weil | |
| hatte vor der Wahl bereits angekündigt, dass die Hälfte der Posten in | |
| seinem Kabinett von Frauen besetzt werden sollte. Diese Position vertreten | |
| auch die Grünen. | |
| In der vergangenen Woche hatten beide Seiten bereits zahlreiche Eckpunkte | |
| ihres Koalitionsvertrags verkündet. Neben dem bundespolitisch wohl | |
| wichtigsten Punkt – dem verabredeten [1][Ausschluss von Gorleben] bei der | |
| geplanten bundesweiten Suche nach einem Atommüll-Endlager – einigten sie | |
| sich auch auf eine Reform des Verfassungsschutzes und eine | |
| Kennzeichnungspflicht mit Nummern für Polizisten bei Großkundgebungen. | |
| ## Knappe Merheit von einer Stimme | |
| Ferner sollen die Studiengebühren wegfallen und das Turbo-Abitur teilweise | |
| abgeschafft werden. Zudem soll eine Agrarwende kommen. Auch sollen die von | |
| CDU und FDP begonnen Planungen für die umstrittenen [2][Autobahnprojekte | |
| A20] und A38 weitergeführt werden - wenn auch nicht mehr mit dem gleichen | |
| Nachdruck wie zuvor. | |
| SPD und Grüne haben nach der Wahl nur eine Mehrheit von eine Stimme im | |
| Landtag. Die Spitzenkandidaten und Verhandlungsführer Stephan Weil (SPD) | |
| sowie Anja Piel und Stefan Wenzel (Grüne) hatten in allen | |
| Verhandlungsrunden stets den Willen betont, dennoch schon am Tag der | |
| Konstituierung des Parlaments den bisherigen hannoverschen | |
| Oberbürgermeister Weil zum neuen Ministerpräsidenten zu wählen. Drei Tage | |
| zuvor müssen SPD und Grüne noch auf Landesparteitagen dem Koalitionsvertrag | |
| zustimmen. | |
| Am Samstag hatten SPD und Grüne in teils zähen Beratungen bis zum späten | |
| Abend um die Chefsessel in den neun Häusern gerungen. "Wir sind jetzt auf | |
| der Zielgeraden und guter Hoffnung, dass ein guter Abschluss gelingt", | |
| hatte Grünen-Verhandlungsführer Stefan Wenzel am Abend gesagt. | |
| 10 Feb 2013 | |
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