| # taz.de -- Studiengebühren in Bayern: Einig zur Abschaffung | |
| > Gemeinsam mit der Opposition stimmt die CSU für das endgültige Aus der | |
| > ungeliebten Gebühr. Nur die FDP bleibt bei ihrer Position. | |
| Bild: Die Gegner können sich über den Einsturz der Gebührenmauer in München… | |
| MÜNCHEN dpa | Drei Monate nach dem erfolgreichen Volksbegehren hat Bayerns | |
| Landtag die Studiengebühren im Freistaat abgeschafft. Abgeordnete der | |
| Regierungspartei CSU und der Opposition stimmten am Mittwoch in München | |
| gegen ein kostenpflichtiges Erststudium an bayerischen Unis. Die | |
| schwarz-gelbe Landesregierung ging damit einem Volksentscheid aus dem Weg. | |
| „Es ist heute ein Tag der Freude“, sagte Michael Piazolo, Hauptinitiator | |
| des Volksbegehrens und Abgeordneter der Freien Wähler. | |
| Elf FDP-Abgeordnete und Kultusminster Ludwig Spaenle (CSU) sprachen sich | |
| gegen die Abschaffung der Studiengebühren aus. Vier CSU-Parlamentarier | |
| enthielten sich. 124 Abgeordnete votierten mit „Ja“. | |
| Zugleich beschlossen die Abgeordneten die vollständige Gegenfinanzierung | |
| der künftig entfallenden Gelder. Im Doppelhaushalt 2013/14 stellt der | |
| Freistaat den Hochschulen 219 Millionen Euro zur Verfügung. Die | |
| kulturpolitische Sprecherin der Landtags-SPD, Isabell Zacharias sprach von | |
| einem großen Tag. Grünen-Fraktionsvorsitzende Margarete Bause freute sich | |
| über einen „Zuwachs an sozialer Gerechtigkeit in Deutschland.“ | |
| Der Fraktionschef der Regierungspartei FDP, Thomas Hacker, räumte ein, dass | |
| die Abschaffung der Gebühren gegen die Überzeugung seiner Partei gehe. Er | |
| lobte aber das Bildungsfinanzierungsgesetz: „Das ist der richtige Weg, | |
| damit wir dahin kommen, mehr junge Leute zum Abitur zu bringen.“ | |
| Neben der Kompensation der wegfallenden Studiengebühren legt das | |
| Bildungsfinanzierungskonzept den Fokus auf die frühkindliche Bildung. Für | |
| eine Qualitätsoffensive und andere Maßnahmen will die bayerische | |
| Landesregierung bis Ende 2014 insgesamt 150 Millionen Euro zusätzlich | |
| ausgeben. So sollen die Deutschförderangebote für Kinder mit schlechten | |
| Sprachkenntnissen ausgebaut werden. Die Gebühren im zweiten | |
| Kindergartenjahr werden ab Herbst 2014 um 50 Euro monatlich reduziert. | |
| 24 Apr 2013 | |
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