| # taz.de -- Rot-Grün in Niedersachsen: Kein Ja zu viel | |
| > Stephan Weil ist nun offiziell SPD-Ministerpräsident von Niedersachsen: | |
| > Der Landtag in Hannover wählte ihn mit exakt einer Stimme Mehrheit. | |
| Bild: Jetzt ist der Wahlsieger offiziell Ministerpräsident: Stephan Weil (SPD). | |
| HANNOVER taz | Es ist alles glatt gelaufen für Stephan Weil (SPD). 69 der | |
| 137 Abgeordneten im niedersächsischen Landtag gaben ihm am Dienstag ihre | |
| Ja-Stimme und wählten ihn zum neuen Ministerpräsidenten. Es hätte keine | |
| Stimme weniger sein dürfen: SPD und Grüne haben nach der Niedersachsen-Wahl | |
| nur ein Landtagsmandat mehr als die neue schwarz-gelbe Opposition. | |
| Ein Regierungswechsel im Eiltempo: Eine gute halbe Stunde dauerte es bloß, | |
| dann war Weil offiziell im Amt. Für die Bestätigung seines rot-grünen | |
| Regierungskabinetts brauchte es nur wenige Minuten. In seiner | |
| Regierungserklärung richtete sich der Ex-Oberbürgermeister von Hannover | |
| zuerst an seinen Vorgänger David McAllister. | |
| Dem fiel es sichtlich schwer, die Kür als Abgeordneter in der zweiten Reihe | |
| der CDU-Fraktion zu verfolgen. Dort blieb McAllister nach Weils Wahl lange | |
| sitzen, bis er gratulierte. „Ich kann mir vorstellen, dass ein solcher | |
| Wahlausgang nicht leicht zu verkraften ist“, sagte Weil. Und dankte „sehr | |
| herzlich“ für McAllisters „Arbeit und Engagement für unser Land“. In den | |
| Reihen der neuen schwarz-gelben Opposition ignorierte man das, geklatscht | |
| wurde nur von Rot-Grün. | |
| Dort war der Auftrag für die Abgeordneten am Dienstag klar: Am Wochenende | |
| hatten die Parteibasen von SPD und Grünen den Koalitionsvertrag einstimmig | |
| abgesegnet. Im Landtag ging die Einstimmenmehrheit dann entsprechend auf. | |
| Auch mit seiner Personalpolitik hat Weil offenbar niemanden verprellt. | |
| Im Wahlkampf hatte er noch für alle neun Ministerien | |
| SPD-SchattenministerInnen präsentiert. Bekommen hat die SPD dann aber nur | |
| fünf Ministerien. So verteilte Weil noch am Montagabend Ersatzposten: Da | |
| machte er seine Schatten-Justizministerin Anke Pörksen zur | |
| Regierungssprecherin. | |
| Zuvor hatte er schon seine Schatten-Agrarminister Birgit Hone zur | |
| Staatssekretärin und Schatten-Wissenschaftsministerin Gabriela Andretta zur | |
| Vize-Landtagspräsidentin gemacht. Für Schatten-Umweltminister Detlef Tanke | |
| soll bei der Landes-SPD gar das Amt des Generalsekretärs neu geschaffen | |
| werden. | |
| 19 Feb 2013 | |
| ## AUTOREN | |
| Teresa Havlicek | |
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