Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar Strompreisbremse: Die Lösung, die keine Lösung ist
> Altmaier und Rösler gehen in der Strompreisfrage gemeinsam vor. Lange
> wird die angestrebte Regelung aber nicht halten. Es fehlt ein
> Gesamtkozept.
Bild: Was kostet der Spaß denn nun?
Peter Altmaier und Philipp Rösler treiben die Opposition nun gemeinsam vor
sich her. Einzelne Punkte ihres Plans zur Strompreisbremse mögen fragwürdig
sein, insbesondere die Idee, den Besitzern von Erneuerbaren-Anlagen im
Nachhinein einen Teil der bereits garantierten Fördergelder zu verweigern:
Dieser fehlende Bestandsschutz für Altanlagen wird auch die Bereitschaft zu
Neuinvestitionen lähmen.
Aber SPD und Grüne dürften die Debatte um hohe Stromkosten bis zur
Bundestagswahl nicht mehr loswerden, falls sie im Bundesrat auf
Totalopposition schalten. So wie es einige Umweltverbände derzeit tun. Von
einem „Generalangriff auf die Energiewende“ durch die beiden Minister
spricht der BUND-Vorsitzende, Hubert Weiger. Solche Rhetorik wird in der
öffentlichen Debatte wenig helfen, wenn die EEG-Umlage im zweiten Halbjahr
nochmals steigen sollte.
Am Ende dürfte daher wieder ein Kompromiss stehen, ebenso wie nach den
früheren alljährlichen Strompreisdebatten: Ein paar Kürzungen hier und da,
die Höhe der Vergütungen für Windstrom könnte ebenso sinken wie die Zahl
großzügiger Befreiungen von der EEG-Umlage.
Die Kostenfrage wird dennoch aktuell bleiben. Erstens weil Regierung wie
Opposition die Energiewende nach der „Versuch und Irrtum“-Methode
betreiben, statt ein Gesamtkonzept vorzulegen. Und zweitens weil der
Egoismus der Bundesländer jede sinnvolle Koordinierung der Ausbaupläne für
die Erneuerbaren blockiert.
Zu viel erzeugter Strom wird eben in die Nachbarländer oder ins Ausland
exportiert. Auch Altmaiers und Röslers Vorschläge ändern daran kaum etwas.
Die nächste Strompreisdebatte ist damit programmiert – auf spätestens nach
der Bundestagswahl.
14 Feb 2013
## AUTOREN
Martin Reeh
Martin Reeh
## TAGS
Strompreisbremse
Rösler
Energiewende
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
Strompreis
Peter Altmaier
Strompreisbremse
Strompreisbremse
Verbraucher
Strompreisbremse
Energiewende
EEG-Umlage
FDP
Energie
Erneuerbare Energien
## ARTIKEL ZUM THEMA
Energiepolitik in Deutschland: Schneller bauen für die Wende
Die Bundesregierung lobt ihre Energiewende und will Stromtrassen rascher
fertigstellen. Umweltschützer warnen vor Aktionismus bei der
Strompreisbremse.
Ökostromprojekte vor dem Aus: „Märchenpeters Rechenkünste“
Umweltminister Altmaiers Pläne zur Kürzung der Subventionen für Erneuerbare
Energien verunsichern die Investoren. Viele Projekte sind in Gefahr.
Energiewende in Deutschland: Strompreiswut verleiht Flügel
Bund und Länder wollen einen weiteren Anstieg der Umlage für Solar- und
Windkraftwerke im Wahljahr verhindern. Altmaier und Rösler einigen sich.
Einigung bei Ökostromumlage: Strompreise werden gedeckelt
Der Umwelt- und der Wirtschaftsminister haben einen Vorschlag zur
Begrenzung der Strompreise erarbeitet. Ein „sehr gutes Modell“, finden
Altmaier und Rösler.
Energiewende und EEG-Regeln: Das Ökostrom-Paradox
Durch die EEG-Regeln sind die Preissignale beim Strom widersprüchlich:
Billige Produktion bedeutet nicht unbedingt niedrige Preise.
Katrin Göring-Eckardt zu Strompreisen: „Die CDU schürt Ängste“
Stromkonzerne verdienen kräftig an der EEG-Umlage. Die Grüne
Spitzenkandidatin will deshalb Spartarife für stromsparende Haushalte.
Reformvorschläge für Strompreise: Das System wird nicht billiger
Je mehr Strom aus Wind und Sonne ins Netz drängt, desto stärker sinken die
Preise. Davon haben Privatleute nichts, ihre Kosten steigen.
Zusammensetzung des Strompreises: Energie zum Spottpreis
Die Preise an der Strombörse fallen und fallen und die Kosten für die
Verbraucher steigen und steigen. Ein Grund: Strom wird im Voraus gekauft.
Debatte über hohe Strompreise: Parteien sind total elektrisiert
Umlage einfrieren! Stromsteuer runter! Privilegien weg! Die Parteien
schmieden im Eifer des Gefechts seltsame Bündnisse im Strompreis-Streit.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.