| # taz.de -- Serbien und Kosovo: Abkommen beidseitig verabschiedet | |
| > Das Abkommen zur Normalisierung der serbisch-kosovarischen Beziehungen | |
| > wurde beidseitig angenommen. Die EU sieht den Weg für | |
| > Betrittsverhandlungen mit Serbien geebnet. | |
| Bild: „Von hier gibt es kein Zurück“: Graffiti in der serbisch-kosovarisch… | |
| LUXEMBURG/BELGRAD dpa/afp/ap | Die EU-Kommission hat den Regierungen der 27 | |
| Mitgliedsstaaten vorgeschlagen, mit Serbien Verhandlungen über einen | |
| Beitritt zur EU zu beginnen. Ein entsprechendes Papier legte | |
| Erweiterungskommissar Stefan Füle den EU-Außenministern am Montag in | |
| Luxemburg vor. Damit solle die EU auf die Einigung Serbiens mit dem Kosovo | |
| auf eine Normalisierung der Beziehungen reagieren. | |
| Zuvor hatte am frühen Montagmorgen schon das kosovarische Parlament ein | |
| Abkommen mit Serbien zugestimmt. Mit 89 gegen 5 Stimmen stellte sich die | |
| Mehrheit des 120 Sitze zählenden Parlaments in Pristina hinter die | |
| Vereinbarung. Die am Sonntagabend begonnene Sitzung wurde von Hardlinern | |
| der Opposition zeitweise unterbrochen, die Verhandlungen mit Serbien | |
| ablehnen. | |
| Die tags zuvor getroffene Vereinbarung verleiht den Serben im Norden des | |
| Kosovo weitreichende Autonomie. Im Gegenzug müssen sie die Autorität der | |
| kosovarischen Regierung in Pristina nominell anerkennen. Das Kosovo, für | |
| viele Nationalisten die Wiege des serbischen Staates, erklärte sich 2008 | |
| für unabhängig. Belgrad will die Unabhängigkeit seiner ehemaligen Provinz | |
| aber nicht anerkennen. | |
| Auch die serbische Regierung in Belgrad hat dem unter Vermittlung der EU | |
| ausgehandelten Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen mit dem Kosovo | |
| zugestimmt. Regierungssprecher Milivoje Mihajlivic sagte am Montag, das | |
| Kabinett habe sich einstimmig für das Abkommen ausgesprochen. | |
| Für die EU-Kommission ist damit auch eine erste Hürde genommen, um konkrete | |
| Pläne für die Beitrittsverhandlungen aufzustellen. Die Staats- und | |
| Regierungschefs der EU wollen über Verhandlungen mit Serbien und dem Kosovo | |
| aber erst im Juni entscheiden. | |
| Zuerst müsse das am Freitag zwischen beiden Seiten ausgehandelte Abkommen | |
| umgesetzt werden. Dies machte der deutsche Außenminister Guido Westerwelle | |
| in Luxemburg am Rande von Beratungen der EU-Außenminister deutlich. „Wir | |
| wünschen uns, dass das, was zwischen Serbien und dem Kosovo vereinbart | |
| wurde, auch implementiert wird, also tatsächlich umgesetzt wird“, sagte er. | |
| Dies sei „sehr bedeutend“. | |
| „Jetzt geht es erst einmal darum, dass das, was ganz frisch vereinbart | |
| worden ist, auch trägt, dass es auch umgesetzt wird“, sagte Westerwelle. | |
| Das Abkommen zwischen Serbien und dem Kosovo sei „nicht nur eine gute | |
| Nachricht für die betroffenen Menschen in den Ländern, das ist auch eine | |
| gute Nachricht für alle Europäer und ganz Europa“. | |
| 22 Apr 2013 | |
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