| # taz.de -- Bedingungen für Endlagerbeschluss: Auswahlgesetz auf der Kippe? | |
| > Scheitert der Neubeginn der Suche für ein Atommüllendlager? Bisher tut | |
| > sich Umweltminister Peter Altmaier schwer, die Zusage einzuhalten. | |
| Bild: Die 26 Castorbehälter aus Frankreich und England sollen nicht ins Zwisch… | |
| BERLIN taz | Scheitert der mühsam [1][ausgehandelte Kompromiss] von Bund | |
| und Ländern über den Neubeginn der Suche für ein Atommüllendlager? | |
| Unmittelbar bevor der Entwurf für das „Standort-Auswahlgesetz“ an diesem | |
| Freitag in den Bundestag eingebracht werden soll, schien das auf einmal | |
| wieder möglich. Von „neuen Bedingungen“ der Opposition schrieben | |
| Nachrichtenagenturen, das Gesetz stehe „auf der Kippe“, meldete Spiegel | |
| Online. | |
| Tatsächlich gibt es in der Sache allerdings wenig Neues. SPD und Grüne | |
| haben im Wesentlichen wieder gefordert, was bei der Einigung vor einem | |
| Monat zugesagt worden war: Um den Eindruck einer Vorfestlegung zu | |
| vermeiden, sollen die 26 Castorbehälter, die Deutschland aus der | |
| Wiederaufbereitung in Frankreich und England zurücknehmen muss, nicht ins | |
| [2][Zwischenlager Gorleben] gehen, sondern an AKW-Standorte in Deutschland. | |
| „Diese Verständigung ist einzuhalten“, sagte Ute Vogt (SPD), Jürgen Tritt… | |
| (Grüne) drängte, das Aus für die Gorleben-Transporte müsse „rechtssicher | |
| festgestellt“ werden. Bisher tut sich Umweltminister Peter Altmaier (CDU) | |
| schwer damit, die Zusage einzuhalten. Baden-Württemberg und | |
| Schleswig-Holstein haben zwar Zustimmung signalisiert, einen Teil der | |
| Behälter aufzunehmen. | |
| In beiden Ländern fordern SPD und Grüne aber, dass sich auch ein | |
| CDU-regiertes Land beteiligt – doch die mauern bislang. Zudem braucht die | |
| Bundesregierung für die Umsetzung des Plans die Zustimmung der | |
| Atomkonzerne. Auch wer die Kosten für Umbauten und zusätzliche Technik in | |
| den Zwischenlagern trägt, ist unklar. | |
| Altmaier zeigte sich am Donnerstag dennoch zuversichtlich, das Problem wie | |
| geplant bis zum Juni zu lösen. „Ich werde im Stande sein, meinen Teil der | |
| Verpflichtungen einzuhalten“, sagte er. „Wir werden voraussichtlich drei | |
| Standorte benennen.“ Wie er die Zustimmung der Konzerne erreichen will, | |
| ließ er offen. Auch die Atomexpertin der Grünen im Bundestag, Sylvia | |
| Kotting-Uhl, sagte, sie halte die Einigungschancen trotz offener Fragen für | |
| hoch. | |
| ## Niedersachsen blockt ab | |
| Neue Kritik gab es allein von Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel | |
| (Grüne). Er hatte am Mittwoch erklärt, der im Gesetz vorgesehene Zeitplan | |
| sei „völlig unrealistisch und nicht zu halten“. Vorgesehen ist darin, die | |
| Entscheidung über den Endlagerstandort im Jahr 2031 zu fällen. Dem hatte | |
| bisher auch Niedersachsen zugestimmt. | |
| Endgültig verabschiedet werden soll das Endlagergesetz am 5. Juli. Zuvor | |
| ist vom 31. Mai bis 2. Juni in Berlin ein öffentliches Forum geplant, bei | |
| dem Bürger Stellung nehmen können. Anmeldungen sind im Internet unter | |
| [3][bmu.de] möglich. | |
| 16 May 2013 | |
| ## LINKS | |
| [1] /!113443/ | |
| [2] /!114323/ | |
| [3] http://bmu.de/P2520 | |
| ## AUTOREN | |
| Malte Kreutzfeldt | |
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