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# taz.de -- Folge der NSA-Spähaffäre: Deutsche E-Mail-Anbieter populär
> Angesichts der NSA-Affäre empfiehlt ein Datenschutzexperte,
> E-Mail-Dienste aus den USA zu meiden. Und tatsächlich sind deutsche
> Adressen beliebt.
Bild: Dem deutschen @ wird mehr vertraut.
BERLIN/KIEL dpa | Schleswig-Holsteins oberster Datenschützer, Thilo
Weichert, hat angesichts der Spähaffären des US-amerikanischen
Geheimdienstes dazu geraten, deutsche oder europäische E-Mail- und
Internetdienstleister zu nutzen. Diesen Ratschlag könne man schon geben,
sagte der Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz (ULD) in
einem Interview der Nachrichtenagentur dpa. Dies liege unter anderem daran,
dass deutsches Datenschutzrecht besonders klar sei und die
Datenschutzaufsicht so flächendeckend wie in kaum einem anderen Land.
„In dem Augenblick, wo die Sachen in den USA sind, werden sie definitiv von
NSA und dann in der Folge von CIA, FBI, DEA und wie sie alle heißen
möglicherweise weiterverwendet.“ Das Sammeln und Auswerten von Datenmassen
- Big Data - war am Montag Thema der Sommerakademie des Landeszentrums.
Weichert nannte als gute Beispiele die Maildienste von United Internet wie
web.de oder gmx.de beziehungsweise T-Online von Telekom, die ihre Mails
jetzt verschlüsseln. „Wenn ich hingegen Google-Mail nutze, dann gehe ich
sicher, dass diese Daten in den USA gespeichert werden und dann von der NSA
mitgeloggt werden können.“
Und auch bei den Suchmaschinen gebe es Alternativen zu Google, sagte
Weichert. „Etwa den von uns zertifizierten Dienst ixquick oder auch
duckduckgo, die sich verpflichtet haben, keine Nutzerdaten zu sammeln.“
Der beste Weg, sich gegen die Datensammelwut aus dem Internet zu schützen,
sei aber immer noch, Datensparsamkeit zu pflegen. Denn viele der Daten, die
beispielsweise in Blogs oder sozialen Medien wie Facebook hinterlassen
werden, verraten viel über den Einzelnen. „Sie lassen sich zu beliebigen
Zwecken nutzen, beispielsweise für Werbe- aber eben auch für
Geheimdienstzwecke“, sagte Weichert.
## Deutsche Anbieter von Andrang überrascht
Wie der Spiegel berichtet, profitieren deutsche E-Mail-Anbieter
[1][offensichtlich von der NSA-Abhöraffäre.] Die Zahl der Neuanmeldungen
für den E-Mail-Service sei bei Freenet innerhalb der vergangenen drei
Wochen um 80 Prozent gestiegen. Das Unternehmen sei „sehr überrascht über
diesen Anstieg“, sagte ein Freenet-Sprecher dem Nachrichtenmagazin. Auch
bei der 1&1 AG, doe Web.de und GMX anbieten, ist laut Spiegel ein
sechsstelliger Anstieg der Nutzerzahlen erkennbar, der sich saisonal nicht
erklären lasse.
T-Online melde ebenfalls ein „stärkeres Interesse“ am E-Mail-Service, hei�…
es in dem Bericht. Ob dies auf Kosten der US-Anbieter Gmail, Hotmail und
Yahoo! Mail gehe, sei nicht bekannt. Seit Anfang August kooperieren
T-Online, Web.de und GMX im Zuge der Kampagne „[2][E-Mail made in
Germany]“, die das Vertrauen in deutsche E-Mail-Dienste steigern und
E-Mails besser verschlüsseln will.
26 Aug 2013
## LINKS
[1] http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/nsa-skandal-befluegelt-deutsche-e-mail-…
[2] http://www.e-mail-made-in-germany.de/
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