# taz.de -- Abmahnungen wegen Pornogucken: „Heiße Geschichten“ auf Redtube | |
> Hunderten Nutzer der Porno-Seite „Redtube“ bekommen derzeit Abmahnungen. | |
> Vieles deutet darauf hin, dass sie nicht gegen das Gesetz verstießen. | |
Bild: Legal oder illegal? Jedenfalls Porno. | |
BERLIN taz | Hunderte Internetnutzer sind in den vergangenen Tagen | |
abgemahnt worden: Weil sie Pornos auf der Videoseite Redtube geschaut | |
haben. Das berichten eine Reihe von Fachanwälten, die sich mit Abmahnungen | |
im Netz beschäftigen. Dabei geht es um Videos mit Titel wie „Miriam's | |
Adventures“, „Hot Stories“ oder „Amanda's Secret“, auf die eine Schwe… | |
Firma mit dem Namen The Archive AG Anspruch erhebt. | |
Den Berichten zufolge fordern die Abmahner nur 15,50 Euro Schadenersatz, | |
insgesamt mit Anwaltskosten allerdings 250 Euro. Einige Empfänger hätten | |
auch mehrere Abmahnungen bekommen, sodass die Kosten für sie höher seien. | |
Außerdem sollen die Abgemahnten eine Unterlassungserklärung abgeben. Allein | |
[1][die Kanzlei Wilde Beuger Solmecke berichtet], von 600 Abgemahnten | |
angerufen worden zu sein. Ihre Website zum Fall sei am Wochenende mehr als | |
20.000 Mal aufgerufen worden. | |
Neu ist daran, dass es hier um Streaming-Videos geht und nicht um die | |
Filesharing-Anwendung BitTorrent, bei der Nutzer eine Datei herunterladen, | |
gleichzeitig aber auch anderen anbieten. [2][Laut dem Rechtsanwalt Udo | |
Vetter] beziehen sich die Abmahnungen auf das Urteil im Fall von Kino.to, | |
bei dem das Gericht festgehalten hatte, dass auch Streaming eine | |
Vervielfältigung darstelle – und wenn es unerlaubt stattfindet, eine | |
Urheberrechtsverletzung ist. | |
„Die Abmahner vergleichen hier Äpfel mit Birnen“, kommentiert Vetter das | |
Vorgehen, denn beim Urteil sei es um die Anbieter gegangen und nicht die | |
Nutzer. Vetter und [3][andere] [4][Fachanwälte] gehen davon aus, dass es | |
sich bei den Fällen um Privatkopien handelt, da die Nutzer das Video | |
niemandem anbieten. Und die sind erlaubt, wenn sie nicht von einer | |
„offensichtlich rechtswidrigen Kopie“ hergestellt wurden. | |
Aber dass diese Tatsache für einen Nutzer von Redtube offensichtlich | |
gewesen sein soll, scheint sehr unwahrscheinlich. Redtube gehört wie auch | |
Youporn und Pornhub zum Konzern Manwin. Der Konzern, der auch selbst Pornos | |
herstellt, hat [5][das Zusammenspiel von kostenlosen Kurzversionen und | |
bezahlten Langversionen] optimiert. Auch andere Pornoproduzenten laden | |
Kurzversionen ihrer Filme auf die Manwin-Seiten hoch, umgeben von | |
Bannerwerbung für ihre Websites, wo das vollständige Video gegen Geld | |
erhältlich ist. | |
8 Dec 2013 | |
## LINKS | |
[1] http://www.wbs-law.de/abmahnung-filesharing/abmahnkanzleien/abmahnung-u-c-r… | |
[2] http://www.lawblog.de/index.php/archives/2013/12/06/streaming-abmahnung-mit… | |
[3] http://www.anwalt24.de/beitraege-news/fachartikel/erste-streaming-abmahnung… | |
[4] http://www.internet-law.de/2013/12/was-ist-dran-an-den-streaming-abmahnunge… | |
[5] http://nymag.com/news/features/70985/index5.html | |
## AUTOREN | |
Lalon Sander | |
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