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# taz.de -- Vorschläge von Ursula von der Leyen: Dicke Soldaten willkommen
> Soldaten müssen nicht zwingend fit sein, sagt die
> Verteidigungsministerin. Ihr Vorschlag zur stärkeren Nato-Präsenz wird
> selbst in der CDU kritisiert.
Bild: Keine unnötigen Hürden für Soldaten, fordert Ursula von der Leyen.
BERLIN dpa | Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat eine
Überprüfung der Eignungsmerkmale für die Bundeswehr angekündigt – als eine
Möglichkeit, die Bundeswehr als Arbeitgeber attraktiver zu machen.
„Beispiel körperliche Fitness“, [1][sagte sie der Rheinischen Post]. „Es
stellt sich die Frage, ob jeder einzelne Soldat und jede einzelne Soldatin,
gleich welche Aufgabe sie im Riesenkonzern Bundeswehr ausfüllt, tatsächlich
einen langen Marsch mit schwerem Gepäck bewältigen können muss.“
„Da müssen wir eher danach gehen, was eigentlich eine moderne,
hochtechnisierte Armee braucht“, betonte die Ministerin. Fitness sei immer
gut, eine moderne Armee brauche aber ebenso die Fähigkeit zum vernetzten
Arbeiten, soziale Kompetenzen, eine moderne Unternehmenskultur und ein
ausgeprägtes Technikverständnis. „Für Menschen, die das bei der Bundeswehr
einbringen wollen, dürfen wir nicht unnötige Hürden aufbauen.“
Unterdessen steht die Verteidigungsministerin wegen ihrer Forderung nach
einer stärkeren Rolle der Nato im Konflikt um die Ukraine weiter in der
Kritik – auch in der eigenen Partei. Der Vorsitzende des Auswärtigen
Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen (CDU), stellte in einem
Zeitungsinterview klar, „dass es auf das militärische Agieren Putins (des
russischen Präsidenten) vom Westen keine militärische Antwort geben wird“.
Der Neuen Westfälischen sagte er: „Daran wird und darf es keinen Zweifel
geben.“
Von der Leyen hatte mit Blick auf die Krim-Krise erklärt: „Jetzt ist für
die Bündnispartner an den Außengrenzen wichtig, dass die Nato Präsenz
zeigt.“ Später betonte sie, es gehe nicht darum, Truppen in die baltischen
Staaten zu verlegen.
Der SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold forderte von der Leyen zur
Zurückhaltung auf. „Ich würde mir eigentlich wünschen, dass die
Verteidigungsministerin sich um die Verteidigungspolitik kümmert, weil wir
einen Außenminister haben, der die außenpolitischen Fragen mit dem
gebotenen, klugen Händchen schon leistet“, sagte Arnold. „Da sollte man
jetzt nicht den Eindruck erwecken, als ob die Krise der Ukraine aktuell
etwas mit Verteidigung des Bündnisses zu tun hat.“
25 Mar 2014
## LINKS
[1] http://www.rp-online.de/politik/deutschland/baltische-staaten-koennen-sich-…
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